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Oscillococcinum

die Wildente – Oscillococcinum

Foto: 663highland/wikipedia

Das Mittel Oscillococcinum (auch bekannt als Anas barbaria) wird aus einer Mischung von Herz und Leber der Wildente hergestellt. Dabei werden die frischen Organe zusammen mit Wasser, Glucose und Pankreasextrakt 40 Tage lang angesetzt und anschließend gemäß den homöopathischen Arzneimittelregeln verschüttelt und potenziert. Als Entdecker von Oscillococcinum gilt der französische Arzt Joseph Roy, der während des Ersten Weltkrieges im Lazarett arbeitete und bei Opfern der Spanischen Grippe vermeintlich einen Erreger fand, den er wegen seines Aussehens „Oszillokokkus“ nannte (schwingende Bakterien). Nach weiterer Forschung glaubte Dr. Roy diesen Erreger besonders in der Leber von Wildenten zu finden, weshalb er auch heute noch aus Entenleber und -herz hergestellt wird.

Es ist im Nachhinein unklar, was da im Mikroskop zu sehen war, Viren sind erst seit ca. 1930 mittels Elektronenmikroskopie zu erkennen und Bakterien sind wesentlich größer und nicht Verursacher von Grippe.

Trotz dieser theoretischen Schieflage bezüglich der mikrobiologischen Grundannahmen wird Oscillococcinum vor allem in den USA stark verkauft und deshalb wollen wir hier auch darüber berichten.

Es gibt eine Vielzahl von Studien und Doppelblindstudien zur Wirksamkeit, die alle mehr oder weniger zweifelhafte Ergebnisse liefern. Schwach positive Unterschiede zugunsten von Oscillococcinum ergaben sich bei einer Studie von Morselli-Labate. Abschließende Beurteilung der homöopathiefreundlichen Carstens-Stiftung:

Derzeit muss es als zweifelhaft angesehen werden, dass Oscillococcinum® bei grippalen Effekten über Placeboeffekte hinaus wirkt. Die beiden auswertbaren Studien ergaben nach zwei und drei (aber nicht nach vier) Tagen eine stärkere (statistisch signifikante) Symptomverbesserung in der Oscillococcinum-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Dieses Ergebnis kann aber nicht als gesichert angesehen werden, da beide Studien von niedriger Qualität waren.

Wir raten auch ausdrücklich von der Einnahme des Mittels als sogenannte „homöopathische Grippe-Impfung“ ab. Da die Ausgangssubstanz von Entenleber und -herz nicht wie lege artis beim Gesunden Krankheitssymptome auslösen konnten, die der Grippe entsprechen, widerspricht dieses Homöopathikum den Gesetzen der Homöopathie.

 

 

Haliaeetus leucocephalus

Weißkopfseeadler

Der Weißkopfseeadler gehört zur Familie der Greifvögel und lebt in Nordamerika in der Nähe großer Gewässer. Er ist ein majestätischer Vogel mit einer Körperlänge von 70 – 90 cm, einer Flügelspannweite bis zu 2,50 m und einem Gewicht von drei – sechs kg. Zum Brüten baut er riesige Nester, die jedes Jahr erweitert werden und bis zu vier Tonnen wiegen können. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Fischen, aber auch aus Aas und Beutetieren, die er kleineren Raubvögeln entreißt. Er ist monogam, scheu und empfindlich gegen menschliche Aktivitäten. Durch menschliche Verfolgung, Stromleitungen und die Empfindlichkeit auf das Pestizid DDT hat sich der Bestand von Weißkopfseeadlern im letzten Jahrhundert stark reduziert, aber seit 1980 nimmt die Anzahl durch gesetzliche Schutzmaßnahmen wieder zu.

In der Mythologie der Indianer ist er ein Vogel von großer Kraft und Weisheit, einer, der magische Türen öffnen kann und jemandem dazu verhelfen kann, mit dem großen Geist zu kommunizieren. Als Zeichen von Stärke und Macht ist er der Wappenvogel der USA, in den linken Fängen hält er ein Bündel Pfeile (als Symbol des Krieges), in den rechten einen Olivenzweig (als Symbol des Friedens). Diese Dualität zeigt sich auch im Arzneimittelbild.

Allgemeines

Haliae-lc war eines der ersten geprüften Vogelmittel (1996 von Jeremy Sherr). Ein zentrales Thema ist wie bei allen Vogelmitteln die Freiheit, Pathologien können durch Einschränkung derselben durch äußere Einflüsse entstehen. Außerdem entstehen Pathologien oft durch Verletzungen oder das Gefühl verletzt zu sein. Es gibt ein Bedürfnis, sich über die Schwierigkeiten zu erheben und einen besseren Ort zu finden. Haliae-lc lebt in zwei Welten, der der Realität und der des Traumes, und er muss sich zwischen diesen Welten, die sich nie treffen, nie zusammenkommen, hin- und herbewegen können, um nicht krank zu werden. Das ist ein Unterschied zu Falco peregrinus, der in zwei unvereinbaren Welten zugleich lebt und einen Ausgleich finden muss. Wie alle Vögel fühlt er sich verantwortlich für die Schwachen und Schutzlosen. Er hat geschärfte Sinne, am wichtigsten sind die Augen. Er hat die Fähigkeit, sich über die alltägliche Realität zu erheben und das größere Ganze zu sehen, objektiv, wie ein Beobachter, ein Zeuge. Außerdem verfügt er auch über die Kraft des inneren Sehens.

Charakteristika

zweierlei Gedankengänge, Persönlichkeitsspaltung

Wahnidee, er sei doppelt, Wahnidee, er sei getrennt von der Welt, Wahnidee, es gäbe zwei Sonnen, Wahnidee, er würde fliegen, er sei in Gefahr, er sei gefangen, Wahnidee Visionen, Erscheinungen zu haben

Träume vom Fliegen, vom Reisen, von hohen Wellen, blind zu sein, gefangen zu sein,

Träume, sieht sich selbst von oben, Träume von Zwillingen, Träume Zeuge zu sein

aktiv, ruhelos, nervös, reizbar, Verlangen, schnell Auto zu fahren, gehobene Stimmung

versunken in tiefe Meditation, losgelöst, nachdenklich, Selbstbetrachtung

überempfindlich gegen Geräusche, Berührungen, Sinneseindrücke

Mitleid, mitfühlend, oder hartherzig, Misanthropie

objektiv, vernünftig

tadelt sich selbst, Gedanken an den Tod, geistig verwirrt, verzweifelt

Beschwerden durch Kränkung, durch unterdrückten Zorn

benützt falsche Worte, Gedächtnisschwäche

Augenschmerzen, künstliches Licht <

Akkomodation gestört, Unterschied von rechter und linker Seite, sieht Regenbogenfarben

überscharfes Sehen oder kurzsichtig

Verstopfung von Nase und Nebenhöhlen

Empfindlichkeit von Gaumen und Zahnfleisch, wunder Schmerz

Halsweh, Halsentzündung

Gefühl eines Klumpens im Magen, ständiger Appetit

Rückenschmerzen wie zerbrochen, Schmerzen und Kälte im Lumbosakralgelenk

Gefühl eines elektrischen Stromes in den Füßen, Prickeln und Taubheit der Extremitäten,

Muskelkrämpfe der Arme, Ungeschicklichkeit der Hände, lässt Gegenstände fallen

Gelenkschmerzen in Fingern, Händen, Hüften, Knie und Knöchel

Schlafstörungen durch Gedankentätigkeit und Gemütsbewegungen

Verlangen nach Bergluft, nach Sonne, nach süßen Orangen, nach rohen Speisen

Abneigung gegen Stimulantien