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Cimicifuga racemosa

Wanzenkraut,Schwarzer Schlangenwurz, Ranunculacae, Hahnenfußgewächs,

 

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Die Silberkerze ist eine Ranunculacee, die an kühlen, schattigen Stellen im Hochwald der Gebirge von Kanada, Georgien und Nordamerika wächst. Die Urtinktur wird aus der Wurzel vor Beginn der Blütezeit im Mai hergestellt. Der Wurzelstock enthält als wesentliche Bestandteile mehrere Glykoside, wie Actein, ein Triterpenglykosid und Cimicigenol, ein Harz, früher als Resina Cimicifugae therapeutisch verwendet, dann geringe Mengen Salicylsäure und Alkaloide. Welchem Bestandteil die östrogenartige Wirkung hauptsächlich zuzuschreiben ist, wurde bis jetzt nicht festgestellt.

 

Organaffinität / Seitenbeziehungen

Cimicifuga wirkt in erster Linie auf das Nervensystem und erzeugt über dieses im Zusammenhang mit Beckensymptomen solche an Hirn und Rückenmarkt. Krankhafte Reflexe des Uterus und der Adnexen verbinden sich mit nervösen Störungen.

Nach Donner ist ein dankbarer Gegenstand der Behandlung der „arthralgisch-myalgisch-neuralgische Symptomenkomplex der Klimax und ähnlicher endokriner Zustände“.

Seitenbeziehung: Links

 

Miasmatische Zuordnungen

Sykotisch

 

Causae

Schlimme Folgeerscheinungen von Angst, Schreck, enttäuschter Liebe, Überanstrengung, geschäftlichen Misserfolgen, Entbindung.

 

Leitsymptome

  • Störungen des weiblichen Organismus auf der Grundlage innersekretorischer Disharmonie, besonders in den Wechseljahren. Alle körperlichen und geistigen Störungen stehen in Abhängigkeit der Genitalien.
  • Starke Niedergeschlagenheit; Gefühl, als ob eine schwere, schwarze Wolke sie umhülle
  • Voll Verzweiflung und Angst, nicht mehr gesund zu werden, dabei körperlich sehr unruhig und geschwätzig, springt von einem Thema zum Anderen
  • Häufiger Wechsel der Beschwerden, sowohl der körperlichen wie der psychischen; unverhältnismäßig starke Muskelschmerzen nach körperlicher Betätigung
  • Starke Kopfschmerzen, insbesondere im Scheitel; oder Kopfschmerzen, die entweder in den Halswirbelbereich hinein oder vom Halswirbelbereich her ausstrahlen
  • Hochgradige Dysmenorrhoe: Schlimmer, wenn der Regelfluss zunimmt
  • Rheumatismus, der insbesondere die Muskeln angreift
  • Schmerzen scharf, schießend, reißend, wie elektrische Schläge
  • Verschlimmerung durch jede Erregung, durch Kälte und Nasskaltes Wetter
  • Schlaflosigkeit  wegen quälender Gedanken mit Unruhe und hochgradiger Erregung

 

Gemütssymptome

Schwermütig und niedergeschlagen, als ob eine schwarze Wolke über ihr hängen würde; Glaubt, sie werde verrückt; Einbildungen von Ratten, Mäusen, Farben; Furcht vor dem Tod, vor Fahren in einem geschlossenen Wagen; Nervös, zappelig, erregbar und ruckartig; Unaufhörliches Reden, wechselt von einem Thema zum anderen, wie bei Delirium tremens (Lachesis); Hysterie, Manie vor den Menses; Wochenbettpsychose.

 

Körperliche Beschwerden

Kopf und Schwindel:

Wogendes oder wildes Gefühl im Gehirn; Gefühl, als ob sich das Gehirn öffnet und schließt; Schießende, klopfende Schmerzen, Kopfschmerz nach Sorgen, übermäßigem Studieren oder reflektorisch bei Erkrankungen des Uterus, > im Freien; Nach außen drückender Kopfschmerz; Gehirnreizung bei Kindern während der Zahnung; Drehschwindel nachts im Bett; Ohnmachten;

 

Augen:

Tiefsitzende klopfende und schießende Schmerzen in den Augen; Heftiger Schmerz in den Augäpfeln oder dahinter, > Druck, < geringste Bewegung;

 

Nase:

Sehr empfindlich gegen kalte Luft, jede Einatmung scheint die kalte Luft mit dem Gehirn in Berührung zu bringen.

 

Verdauungstrakt:

Hier gibt es keine sehr charakteristischen Symptome. Schwäche- und Leeregefühl im Epigastrium, manchmal mit schleimigem Erbrechen morgens bei Frauen, die an nervöser Erschöpfung oder uteroovariellen Störungen leiden. Nagender Schmerz im Magen;

Appetitlosigkeit mit Übelkeit, Aufstoßen und Erbrechen; Leibschmerzen wie zerschlagen, Obstipation wechselt mit Diarrhoe; Wechsel von rheumatischen Schmerzen und Diarrhoe; Morgendliche Diarrhoe bei Kindern.

 

Urogenitaltrakt:

Reizblase mit reichlich wasserhellem Urin, besonders am Ende einer Migräne; Nervöses Urinieren; Jede Erkältung schlägt sich auf den Unterleib und macht rheumatische Reflexsymptome im ganzen Körper; Uterusschmerzen von Hüfte zu Hüfte hin und her schießend; Hysterische oder epileptische Spasmen zur Zeit der Menses; Menses sind reichlich, dunkel, geronnen, spärlich mit Rückenschmerzen, Nervosität, unregelmäßig in Zeit und Menge; Stärkerer Fluss macht stärkere Schmerzen; Leukorrhoe mit Gefühl wie von einem Gewicht im Uterus; Langsame Wehen mit nervösen Schaudern; Nachwehen mit größter Empfindlichkeit und Unverträglichkeit von Schmerz, < in den Leisten; Unterdrückte Lochien durch Kälte oder Gemütsbewegungen;

 

Atemorgane und Brust:

Interkostalrheuma; Scharfe Stiche in der linken Brust; Brennen in den Mammae; Häufiges Seufzen; Reizhusten, trocken, quälend, < nachts;

Herztätigkeit lässt plötzlich nach; Herzstörungen bei Ovar- und Uterussymptomen;

 

Rücken und Extremitäten:

Steifheit und Kontraktion in Nacken und Rücken; Rheumatische Schmerzen in Muskeln von Rücken und Nacken;

Wechsel von rheumatischen und psychischen Symptomen;

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Großer Durst, veränderlicher Appetit

 

Schlaf

Hartnäckige Schlaflosigkeit; kann nicht still liegen, wechselt ständig die Lage;

 

Allgemeines

Cimicifuga ist für das weibliche Geschlecht von kaum geringerer Bedeutung als Pulsatilla, Aristolochia und Sepia. Besonders hervorzuheben ist das Gefühl der Angst, geisteskrank zu werden, und die verzweifelte Sorge nicht mehr gesund zu werden.

Die Prüfungssymptome sind immer eng an die Funktion der Genitalien gebunden. Menses oder Menopause sind die wichtigsten Zeitpunkte für dieses Mittel. Die Gemütssymptome haben immer eine hysterische Komponente. Die nervösen Beschwerden sind meistens begleitet von uterinen Beschwerden. Oft alternieren die Gemüts- und Körpersymptome; Alle Schmerzen dieses Mittels sind scharf und blitzartig einschießend, wie elektrische Schläge.

 

Modalitäten

AGG: durch feuchte, kalte Luft, Wetterwechsel, Zugluft, Alkohol, besonders Wein, während der Menses, Entbindung, Pubertät, Klimakterium,

AMEL: durch Wärme, im Freien, fortgesetzte Bewegung, Druck, Ruhe, beim Essen,

 

Arzneimittelbeziehungen / DD zu ähnlichen Arzneien

Menorrhagie: Secale, Caulophyllum

Menorrhagie mit Depression: Platinum

Depressionen in der Menopause oder Menarche: Pulsatilla, Sepia

Puerperale Manie: Platinum

Migräne im Klimakterium: Sepia

Ruhelosigkeit und Todesfurcht: Aconitum

Rheumatismus und Kopfneuralgie besser bei Einsetzen der Periode: Pulsatilla, Aristolochia

Hysterische Komponente: Ignatia

Geschwätzigkeit: Lachesis

Furcht verrückt zu werden: Calcarea carbonica

 

Literaturquellen:

Allen, Boericke, Mezger, Lathoud, Seideneder, Clarke, Lewin, Morrison, Murphy, Phatak, Stauffer

Sticta pulmonaria

Lobaria pulmonaria

Lungenflechte, Lungenmoos

Familie Fungi

Die Pflanze ist eine stark gefährdete Blattflechte – Moos – mit olivbraunen Lappen. Sie gilt wegen ihrer hohen Empfindlichkeit auf Luftschadstoffe als Indikator für intakte Ökosysteme.

Sticta pulmonaria bevorzugt feuchte Wälder mit viel Niederschlag, wo sie auf den Rinden von Ahorn und Eiche, seltener auf Felsen, wuchert. Früher wuchs sie auf dem Flachland, aber in unserer Zeit gedeiht sie erst ab 900 Meter Höhe. Außer in Rheinland-Pfalz, da sind zwei Standorte bekannt sind, die nieder gelegen sind – die Luft ist da sehr rein.

In der Homöopathie ist Sticta pulmonaria vor allem indiziert bei:

Allgemeines

Erkältung, Husten

Trockene Bronchitis

Heuschnupfen

Asthma

Krampfhafte Stadien des Keuchhustens

Rheumathische Beschwerden

Causa: plötzlicher Temperaturwechsel

Husten nach Operation und nach Masern

Psychische Symptome:

Dumpfheit, Verwirrung

Nervosität, Redseligkeit

Tanzt und springt

Schwere Konzentration

Hat das Gefühl, in der Luft zu schweben

Gefühl, als ob man eine Erkältung bekäme

Körperliche Symptome

Kopfschmerzen, Völlegefühl, wenn noch keine Absonderung da ist

Als ob die Kopfhaut zu eng wäre

Migräne mit Übelkeit und Erbrechen bis zu Ohnmacht

> liegen

< Geräusche

Brennen und jucken von Augen, Nase und Augenlider

Brennender Tränenfluss

Trockenheit der Nase mit Krustenbildung

Nase verstopft, Völlegefühl in der Nasenwurzel

Bedürfnis die Nase zu schnäuzen ohne Erfolg

Viel Niesen

Geruchverlust

Chronische Sinusitis

Bohrt und zupft an der Nase

Trockener Reizhusten < abends bei Müdigkeit, nachts und beim einatmen

> aufsitzen

Husten lockerer am Morgen

Blutige, dunkle, scharfe Absonderung

Hals- und Rachenentzündung

Schluckbeschwerden, Hals trocken wie Leder

Zunge gelb

Pulsieren in Sternum verbreitet sich bis zur Bauch

Schmerz in der Luftröhre wie von einem Fremdkörper

Gelenkentzündung

Knieschleimbeutelentzündung mit schießenden Schmerzen

Gefühl, als ob man eine Erkältung bekäme: schwerer Druck in der Stirn

Modalitäten

< Müdigkeit, Abend, Nacht, liegen, Geräusche, Konzentration, nasses Wetter

 

Rhus Toxicodendron

Rhus toxicodendron (Giftsumach, Giftefeu)

 

Allgemeines

Rhus tox. gehört zur Pflanzenfamilie der Anacardiaceae, einer Pflanzenfamilie mit 76 Gattungen von Bäumen, Sträuchern und Lianen im (sub)tropischen, aber auch im gemäßigtem Raum. Die Gattung Rhus oder Sumach umfasst 200 Arten von Bäumen, Sträuchern und Lianen, die teils giftig und teils ungiftig sind und für die Gewinnung von Farbstoffen, Lacken, Gerbstoffen und als Zierpflanzen verwendet werden. Der Giftsumach wächst entweder als Strauch bis zu einer Wuchshöhe von 1m oder als Kletterpflanze mit Luftwurzeln bis zu 30m Höhe. Er enthält die allergene Substanz Urushiol, die bei direktem und sogar bei indirektem Kontakt (über Kleidung oder Werkzeug) eine juckende Dermatitis auslöst.

Rhus tox ist ein wichtiges Polychrest für beinahe alle Organsysteme, einen besonders starken Einfluss hat es auf Gelenke, Muskeln und Sehnen, sowie auf Nerven und auf die Haut.

 

Charakteristika

Ruhelosigkeit, geistig und körperlich

Reizbarkeit, Ungeduld

Lebhaft, fröhlich und witzig

Abergläubisch, fixe Ideen, zwanghaftes Verhalten

Besserung durch Bewegung, kann nicht stillsitzen

Verschlimmerung durch Ruhe, durch Überanstrengung, abends nach den Anstrengungen des Tages, morgens beim Aufstehen

Periodische Beschwerden, eher linksseitige Beschwerden, friert leicht

Verschlimmerung durch nasses, nasskaltes Wetter, durch bewölktes, bedecktes, nebeliges Wetter, durch Zugluft

Besser durch Wärme und warmes oder heißes Baden

 

Steifheit, Morbus Parkinson, Hemiplegie, Schwindel

 

Rückenschmerzen, schlimmer nach Muskelzerrungen, schlimmer in Ruhe, mit Steifigkeit, besser durch Hitze, durch Bewegung, durch harten Druck und Massage,

 

Arthritis, Rheumatismus, schlimmer nachts, morgens, bei feuchtem und kaltem Wetter, vor einem Sturm, nach Anstrengung, besser durch Hitze und Trockenheit, Bursitis, Tendinitis, Zerrungen

 

Hautausschläge an der Nasenspitze, Fieberbläschen an den Lippen, Entzündung der Augenlider, Herpes genitalis, Herpes zoster, Ekzem mit kleinen Blasen, Juckreiz, der durch heißes Wasser besser wird

 

Rote Zungenspitze oder rotes Dreieck auf der Zunge, Pharyngitis, Laryngitis

 

Asthma in Verbindung mit einem Ekzem oder durch Unterdrückung eines Ekzems, Husten, Bronchitis

 

Angina pectoris, schlimmer durch Anstrengung, breitet sich zum linken Arm aus

 

Ruheloser Schlaf, muss sich fortwährend drehen, kann keine bequeme Lage finden

 

Verlangen nach kalter Milch, kalten Getränken, durstig, trinkt in kleinen Schlucken, Verlangen nach Käse und Süßigkeiten

 

Modalitäten

 

Besser: Bewegung, fortgesetzte Bewegung, Strecken der Glieder, Lagewechsel, Gehen, Hitze, heißes Bad, warmes Einhüllen, warme Umschläge, warmes Wetter

Schlechter: Kälte, Feuchtigkeit, nasses, regnerisches Wetter, vor einem Unwetter, nach Regen, nach Einwirkung von Nässe, Kälte, Zugluft, Frieren bei Erhitzung oder Schweiß, Beginn der Bewegung, Überanstrengung , Ruhe, Heben einer Last, langes Sitzen, Aufstehen aus dem Bett oder aus einem Stuhl, nachts, im Schlaf. Schlechter auf der Seite, auf der man liegt.

 

 

Formica rufa

copyright: Richard Bartz/Makro Freak

Das homöopathische Mittel Formica rufa wird aus der ganzen Waldameise hergestellt, das heisst auch aus der Ameisensäure, die sich in den Hinterleibsdrüsen der Ameise befindet. Sie ist Verteidigungsmittel und Orientierungshilfe zugleich.

Ameisen sind unermüdlich und ständig in Aktion. Sie bilden komplexe Ameisenstaaten, in denen jede Ameise weiss, was sie zu tun hat. Als Gruppe sind sie äusserst wehrhaft, als Individuum sind sie verloren. Sie können ein vielfaches an Gewicht schleppen.

Waldameisen bilden ein echtes Martriachat. Die Königinnen legen im März ihre Eier ab, aus denen nur Arbeiterinnen schlüpfen. Sind genug Arbeiterinnen vorhanden legt sie Eier aus denen entweder Männchen oder Weibchen schlüpfen. Die Arbeiterinnen werden nur einmal im Leben besamt und der Vorrat reicht ein ganzes Ameisenleben. Ob aus einer Larve eine Königin oder eine Arbeiterin wird entscheidet das hormonhaltige Futter welche die Larve bekommt. Die Männchen gibt es nur im Frühjahr und im Frühsommer. 

Ameisensäure wird bei rheumatischen sowie allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Hauterkrankungen bzw. Ekzemen verabreicht. Darüber hinaus wird sie zur Behandlung von Warzen angewendet.

Gemüt

Das homöopathische Mittel Formica rufa ist wie alle Insekten sehr erregt (wie nach Champagner) und verlangt nach Aktivität. Sie sind schnell, geistig beweglich, fleissig und stehen in großem Wettbewerb zu Anderen. Sie können exhaltiert und exentrisch sein. Die große Aktivität nimmt aber gegen Abend ab und sie werden faul. Sie sind fröhlich nach Schmerzen und haben eine Abneigung gegen Veränderungen. Sie können lange bei unangenehmen Begebenheiten in der Vergangenheit verweilen und haben Angst allein gelassen zu werden und um ihre Familie.

Sie träumen davon ein Architekt zu sein, wen wunderts, Ameisen sind wunderbare Baumeister.

Formica rufa wirkt bevorzugt auf Beschwerden von

Gelenke, Atmung, Harnwege, Haut

Causa:
Kälte, Feuchtigkeit, kaltes Baden, Verrenkung, Prellung, Verheben

Kopf
Neuralgische Kopfschmerzen, brennend und schießend, nach Waschen mit kaltem Wasser, verschlimmert durch Kaffee , besser durch Haarekämmen.

Bei den Kopfschmerzen knackt es im Ohr

sie steigen auf vom Hinterkopf und setzen sich fest über den Augen. Schmerz in der linken Schläfe, dann im Scheitel. Stirnkopfschmerzen erstrecken sich zum Hinterkopf. Gefühl als wäre das Gehirn zu groß und zu schwer, als platze eine Blase in der Stirn.

Kopfschmerzen begleitet von Magensymptomen.

Juckende Kopfhaut juckt

Haar fallen aus.

Schwellung um das Ohr , empfindlich und angeschwollen, stechende Schmerzen zum Ohr hin.

Formica ist eine bewährte Indikation bei Polypenbildung und kann diese verhindern.

Extremitäten

Haupteinsatzgebiete sind Gicht und Gelenkrheuma.

Die Gelenke sind knotig, steif und geschwollen.

Die Schmerzen wandern und verlagern sich relativ rasch.

Mattigkeit im ganzen Körper mit Schmerzen in allen Gliedern, Schwäche und Kraftlosigkeit der unteren Extremitäten. Die Muskeln schmerzen wie durch Überanstrengung, wie aus ihren Ansätzen gerissen.

Rheumatische Gelenkschmerzen treten plötzlich auf und sind mit Unruhe verbunden, die Patienten wollen sich bewegen, obwohl die Schmerzen dadurch schlimmer werden. Eine Besserung erfolgt meist nach Mitternacht sowie durch Druck und Reiben der Körperteile.

Die rechte Seite ist meist mehr betroffen als die linke.

Frostschauer ziehen die Wirbelsäule entlang.

Schweiße erleichtern nicht.

Die Beschwerden ausgelöst durch Kälte, Nässe, kaltes Baden, feuchtes Wetter.

Ein Mittel für Folgen von Verheben und Verrenkung.

Allgemeine Charakteristik und Leitsymptome von Formica rufa:

Plötzlich auftretende rheumatische oder gichtige Schmerzen. Knoten, Steifheit und Schwellung der Gelenke, häufig ausgelöst durch Kälte und Nässe. Patienten wollen sich bewegen obwohl Bewegung verschlimmert.

Beschwerden mehr rechtsseitig.

Wärme, Reiben und Druck bessert.

Folgen von Verheben und Verrenken.

Schwäche der unteren Gliedmaßen.

Schnupfen und Nasenverstopfung, verhindert Polypenbildung in Nase und Ohr.

Kopfschmerz und Neuralgien.

Empfindliche Schwellung um das Ohr.

Brennende Magenschmerzen, verlagern sich zum Kopf hin

Übelkeit mit Kopfschmerz.

Ziehende Nabelschmerzen vor dem Stuhlgang.

Durchfall mit hellen schaumigen Stühlen.

Roter juckender und brennender Nesselausschlag, schlimmer durch kaltes Wasser.

Reichlicher Schweiß ohne Erleichterung.

Besserung der Beschwerden durch:
Druck, Wärme, Reiben

Verschlechterung der Beschwerden durch:
Kälte, feuchtes Wetter, kaltes Wasser, Bewegung, vor Schneesturm

Sonstiges

Formica rufa kann in Betracht gezogen werden, wenn Apis mell. oder Rhus tox. indiziert erscheinen, aber keine Besserung bewirken.

 

Quelle: https://www.cysticus.de/klassische-homoeopathie/formica-rufa.htm

Colchicum autumnale

Colchicum autumnale

Herbstzeitlose, Giftkrokus, Nackte Lady
Familie der  Liliengewächse (Liliaceae)

Die aus Westasien und dem östlichen Mittelmeerraum stammende, heute aber in ganz Europa heimische  Herbstzeitlose ist eine sogenannte Ausdauerpflanze (Geophyt). Ihre Organe liegen unterirdisch und sie kann somit ungünstige Jahreszeiten besser überstehen. Während des Winters wird die ursprüngliche Sprossknolle abgebaut und darüber eine neue angelegt. Die länglichen lanzenartigen Blätter zusammen mit dem Fruchtstand erscheinen in Frühjahr und  ihre blassrosa bis violett gefärbten Blüten (ohne Blätter, sozusagen nackt) erst im Herbst, September – Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Selbstbefruchtung), weil nur ein Elternteil  vorhanden ist oder genetisch  zur Fortpflanzung beiträgt. Solche Pflanzen sind auch Gerste, Bohnen, Erbsen.
Die giftige Herbstzeitlose enthält neben dem Alkaloid Colchicin und Demecolcin noch etwa 20 weitere Alkaloide. Der Höchstgehalt an Colchicin ist in den Blüten (1,8 %), dann in den Knollen (0,2%) und Blättern (0,03).
Colchicin verhindert die Zellteilungsprozesse. Die so gebildete nicht funktionsfähigen Zellen überfordern das Immunsystem. Es kommt zur Vergiftung. Als tödliche Dosis gelten bei Erwachsenen 0,8 mg/kg Körpergewicht. So ca. 60 gr. frische Blätter können einen 80 kg schweren Menschen töten.
Die  Pflanze kann zum Beispiel mit Bärlauch (ähnliche Blätter) oder mit  Küchenzwiebel verwechselt werden. Zur Vergiftung kann es auch durch Schaf- oder Ziegenmilch kommen, wenn das Tier vorher Herbstzeitlose gefressen hat. Colchicum ist auch für Tiere wie Rinder, Kühe, Pferde, Schafe,  Hunde, Katzen, und Vögel giftig.

Vergiftung
Die Vergiftungssymptome treten erst 2-6 Stunden nach Einnahme auf,  Magenspülung  kann sinnvoll sein. Im Vordergrund stehen Kreislaufaufrecherhaltung und Aufrechterhaltung des Wasser – Elektrolyt – Haushaltes. Ohne Behandlung tritt der Tod – durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen ein. Besonders gefährliche Zustände  können bei Kindern eintreten.

Vergiftungssymptome sind: Unruhe, langsame Atmung, brennen im Mund,
Schluckbeschwerden, kalte feuchte Haut, Übelkeit, Erbrechen, blutige Durchfälle.

Colchicin wird in der Schulmedizin verwendet für:
Gicht (hemmt die Einwanderung von Entzündungszellen in den Gelenken)
Gelenkschmerzen
Hautkrebs
Knochenmarkschädigung
Haarausfall
Durchfall
Nierenschädigung

In der Homöopathie wird Colchicum aus den frischen Knollen der Pflanzen hergestellt. Bis zur D 3 ist das Mittel verschreibungspflichtig.

Hauptindikationen:
Gicht, akute Anfälle
Gelenkschmerzen
Gastroenteritis
Rheuma
Katarakt
Pericarditis
Schwangerschaftserbrechen

Causa: Hartes Studieren, falsche Ernährung, Schlafmangel, nass – kaltes Wetter, mobbing, grobe Behandlung, Nachtwache, elektrische Schläge, unterdrückter Schweiß

Psychische und geistige Symptome:
Thema: Verantwortung, Wehrlosigkeit, Geld, ausgelaugt sein
Nervösität, Unzufriedenheit
Überempfindlichkeit für Eindrücke, Gerüche, Geräusche
Genusssucht
Irritabilität
Verrwirrung

Körperliche Symptome:
Kälteempfindlichkeit
Wandernde Schmerzen von links nach rechts (Kopfschmerzen von rechts nach links)
Schwankung der Sehschärfe, Trübsichtigkeit ,Tränenfluss
Jucken der Ohren
Schmerz in den Gesichtsmuskeln
Ödematöse Schwellung der Wangen
Trockener Mund und Schleimhäute
Große Kälte im Magen
Übelkeit, Erbrechen durch Gerüche bis zur Ohnmacht
Durst auf Kohlensäure – und alkoholhaltige Getränke
Auftreibung des Bauches, Kollern,  Blähungen, Aszites
Dysenterische Durchfälle mit weißen fetzenartigen Partikeln, Schmerz über den Leber
Harn ist dunkel, braun, schwarz, spärlich, Anurie
Herzangst, Herzschlag wird nicht gespürt
Lumbale Rückenschmerzen, die durch Ruhe besser sind
Schmerzen in den Armen und Beinen
Stechen und kribbeln in den Händen, Fingerspitzen
Steife heiße rote schmerzhafte Gelenke, größte Schmerz in den Großzehen – Berührung ist unerträglich, gehen ist fast unmöglich

Modalitäten:
Verschlimmerung: Gerüche, Berührung, Bewegung, Schlafmangel, Feuchtigkeit, Herbst, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, Aufregung, geistige Anstrengung.
Verbesserung: Ruhe, frische Luft, nach-vorne Beugen, Beschäftigung, Wärme, länger sitzen.

 

Ledum palustre

Ledum palustre (Sumpfporst, Wilder Rosmarin)

Sumpfporst wirkt besonders auf das Bindegewebe, die Gelenke und Sehnen, die kleinen Blutgefäße und die Nerven. Dieses homöopathische Arzneimittel wird häufig bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, Stich- und Bissverletzungen angewendet. Auffallendes Merkmal dieser Beschwerden ist, dass sie gebessert werden durch eiskalte Umschläge oder eiskalte Bäder.

Charakteristika

      • Sportverletzungen, Verstauchungen, die gebessert werden durch Eisauflagen
      • Stichverletzungen, z.B. durch Nagel (auch wenn rostig ist), mit stechenden, einschießenden Schmerzen
      • Insektenstiche und Bisse, mit starker Schwellung und Entzündung, gebessert durch eiskalte Umschläge oder Bäder
      • Rheumatismus, der meist in den unteren Extremitäten beginnt und nach oben wandert
      • Gichtanfälle große Zehe ist geschwollen und entzündet, besser Kälte
      • Gicht, Harnsäure Diathese
      • Schwellung und Entzündung von Fuß und Knöchel, hat das Bedürfnis Fuß in kaltes Wasser zu tauchen
      • Rheumatischen Beschwerden schlimmer nachts und schlimmer durch die Hitze der Bettdecke
      • Mangel an Lebenswärme, friert viel, ihm ist ständig zu kalt, aber die lokalen Beschwerden werden gebessert durch Kälte
      • Bluterguss nach Verletzungen, blaue Flecken verfärben sich grün
      • Bei blauem Auge oder „Veilchen“, nach Schlag im Bereich des Auges, besser durch Kälte

Modalitäten

Verschlechterung: Wärme, Hitze (Bettdecke, Ofen), Bewegung, nachts, Alkohol

Besserung: Kälte, kalte Umschläge, eintauchen und Baden in eiskaltem Wasser

Dulcamara

Dulcamara (Solanum dulcamara, Bittersüß)

Botanik

Dulcamara ist ein mehrjähriger Halbstrauch     aus der Familie der
Nachtschattengewächse (Solanaceaen), die Pflanze besitzt kletternde Stängel, die bis zu 2 m lang werden können, meist kriechen sie als chaotisches Gewirr am Boden entlang. Die Blüten sind violett und die Frucht ist eine bittersüß schmeckende scharlachrote Beere, wie eine kleine Tomate. Medizinisch verwendet werden die im Frühjahr oder im Herbst gesammelten Stängel, Das giftige Alkaloid Solanin ist in Stängel, Blüten, Blättern und vor allem in der Beere enthalten; 5 bis 10 Beeren können schon tödlich sein.

Charakteristika

Dulcamara greift die Schleimhäute an und wirkt besonders auf Rücken- und Lendenmuskulatur, Haut, Drüsen und auch auf die Verdauungsorgane. Alle Beschwerden, jedoch insbesondere rheumatische Beschwerden werden durch feuchte Kälte versursacht.
Es besteht eine Erkältungsneigung, wenn man verschwitzt ist und sich dann verkühlt, nasse Kälte kann zu allen möglichen Erkrankungen führen. Bei Koliken, auch meist durch Kälte verursacht, besteht ein schneidender Schmerz um den Nabel.
Oft haben die Patienten Abneigung gegen Essen, aber brennenden Durst auf kalte Getränke.
Unterdrückung von Hautausschlägen oder Unterdrückung von Absonderungen ist für die Dulcamara-Patienten besonders schlimm.
Weitere Charakteristikas sind Warzen, Herpes im Gesicht und Tinea capitis.

Dulcamara-Patienten können sehr zänkisch, streitsüchtig und sehr ungeduldig sein, Kinder sind oft grob, reizbar und auch ungeduldig. Sie sind in Eile und können arrogant und reserviert erscheinen, sie neigen dazu, ihre nächsten Angehörigen, jedoch auch andere Menschen zu dominieren (Vithoulkas).

Modalitäten

Verbesserung: Umhergehen, äußere Wärme
Verschlimmerung: nachts, Kälte im Allgegmeinen, feuchtes, regnerisches Wetter, Zugluft, Wetterwechsel, besonders, wenn auf warme Tage kalte Abende folgen und im Herbst, Unterdrückung von Absonderungen

Indikationen

Grindkopf, Allergien, besonders Katzenhaarallergie und Heuschnupfen gegen Ende des Sommers, Asthma, Bronchitis, Diarrhö, Sinusitis, verstopfte Nase, Hypertonie, Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen, Rheumatismus, Ekzeme, Tinea, Warzen, Herpes, Zystitis.

 

Bryonia

Psyche

Venünftig, bedächtig, sachlich und geschäftlich orientiert aber auch Reizbarkeit, das Verlangen allein gelassen zu werden und Angst vor dem finanziellen Ruin sind zentrale Aspekte dieses Arzneimittelbildes.

Modalität

Der Bryonia Zustand entwickelt sich meist erst allmählich, wenn nicht eine Verletzung Ursache ist. Bei Verrenkungen oder Verstauchungen wie auch sonst herrschen stechende Schmerzen bei der geringsten Bewegung vor. Die Schleimhäute sind trocken und es besteht großer Durst auf große Mengen kaltes Wasser. Verschlechterung erfährt der Patient morgens beim Aufstehen, um 21 Uhr und durch Hitze. Besserung durch Ruhe, Druck beim Liegen auf der schmerzhaften Seite und durch Kälte. Brust, Blinddarm und Schleimbeutelentzündung, Kopfschmerz, Verstopfung, Husten, Rückenschmerz sowie Rheuma sind die Hauptanwendungsgebiete.

Bellis perennis

Bellis perennis

Gänseblümchen, Maßliebchen;

Familie: Compositae – Korbblütler

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Frische blühende Pflanze mit Wurzeln, Europa, Asien

Organaffinität/Seitenbeziehungen

Muskelfasern der Blutgefäße, Gelenke, Beckenorgane, Nerven, weibliche Sexualorgane, besonders Uterus und Brüste, Steißbein. Vorwiegend linksseitig.

Miasmatische Zuordnung/en

Verletzungsfolgen, akut. Toxikologie Bellis perennis löst bei lokaler Anwendung eine Erweiterung der Pupillen hervor

Klinische Indikationen

Abort, Akne. Apoplexie. Arterielle Erkrankungen. Arteriosklerose. Brusttumoren. Eisenbahnerrücken. Ekchymose. Ermüdung. Exsudationen. Furunkel. Gehirnerweichung. Gelenkschmerzen. Gicht. Haemoptyse. Hämatome. Hämorrhagien. Herpes. Karpaltunnelsyndrom. Klimakterium. Konjunctivitis. Kopfschmerzen. Krebs. Lahmheit. Masturbation. Milzberschwerden. Muskelschmerzen. Mydriasis. Neuralgie. Neuritis. Organverletzung. Prellungen. Psoriasis. Rezidivierende Zerrungen. Rheumatismus. Schlaflosigkeit. Schmerzen. Schwäche. Schwangerschaft, Beschwerden in der. Schwellung. Schwindel Stasis. Stomatitis, Stürze. Tendinisis, Trauma. Tumore. Überarbeitung. Uterus, ermüdet, prolabiert. Varizen. Venöse Stase. Verdauungsstörung. Verletzungen. Verrenkungen. Wundheitsschmerz. Zerrungen.

Causae

Üble Folgen von kalten Getränken, Einwirkung von Nässe oder Abkühlen während Überhitzung. Beschwerden aufgrund von kaltem Wind. Prellungen, Stürze, Verletzungen, Unfälle, Operationen. Entbindung, Kaiserschnitt. Überanstrengung, Überarbeitung.

Leitsymptome

Folgen von Verletzungen, besonders tieferer Gewebe (Kopf, Mammae, Abdomen, Genitalien, Verrenkung, Fraktur, Bauchorgane)

Adhäsionsschmerzen (Calc-fl, Thiosin)

Autotraumen (durch innere mechanische Einflüsse wie Schwangerschaft, Druck usw.)

Zerschlagenheitsgefühl/Wundheitsgefühl

Brusttumor oder Krebs nach Verletzung

Folgen von kalten oder eisgekühlten Getränken bei Erhitzung (Dyspepsie, Amenorrhoe, Hautbeschwerden, Rheumatismus)

Gemütssymptome

Impuls sich zu bewegen. Denken langsam, schwierig. Sehr erregbar, macht sich den Umstehenden bemerkbar. Schlaflosigkeit zwischen 3 und 5 Uhr. Träume von Zorn.

Körperliche Beschwerden

Kopf und Schwindel

Kopfschmerz vom Hinterkopf zum Scheitel. Stirn wie zusammengezogen. Wie wund und zerschlagen Schießender Schmerz. Schwerer Kopf beim Erwachen, mit Gefühl von Blut im Kopf. Migräneanfall mit Schmerz in den Augen und wässriger Nasenabsonderung. Ziehende Schmerzen im Kopf und um die Trigeminusregion. Kopfschmerz > Festhalten des Kopfes. Jucken an der Kopfhaut und über den Rücken < heißes Bad und Bettwärme.

Schwindel bei alten Leuten mit zerebraler Stase. Kopfschmerzen mit Schwindel > frische Luft und vornüber lehnen.

Augen:

Verletzung oder Überanstrengung der Augen. Katarrhalische Konjunctivitis. Konjunctivitis mit Exkoriation und reizender Absonderung.

Nase

Wässrige, wundmachende Sekretion. Verlust des Geruchssinns. Nasenbluten. Sinusitis, Rhinitis.

Verdauungstrakt

Mund – Stomatitis. Angina. Schmerz in Zunge und Mundschleimhaut. Kleine Ulzerationen, Risse und aufgesprungene Lippen. Lippenherpes. Brennendes Gefühl an der Zungenspitze, die Zungenränder sind rot. Besser durch Trinken von kaltem Wasser.

Zahnschmerz > Hitze. Gefühl, als ob die Zähne zu lang wären. Zahnneuralgie.

Magen

Verdauungsstörung oder Magenschmerz. Scharfe Dyspepsie. Aerophagie. Schweregefühl. Erbrechen. Scharfes Aufstoßen. Erträgt nicht das Gewicht der Kleidung am Magen. Schlechter durch kalte Getränke. Schlechter bei Überhitzung. Berührung. Schmerz > Essen und Druck. Erbrechen, oder Aufstoßen.

Abdomen

Lahmheit der Bauchmuskeln. Wundheitsgefühl der Bauchwände. Wundheitsgefühl im Abdomen während der Schwangerschaft. Völlegefühl um die Milz. Stechender Schmerz in der Milz. Milz wie wund, vergrößert. Gebläht, Rumoren im Darm. Verletzungen, Prellungen der Bauchorgane. Postoperativer Schmerz und Ekchymose. Stechender Schmerz in der rechten Darmbeinhöhle. Polypen der Mund- und Darmschleimhaut. Schmerz im Appendix. Chronische Appendizitis.

Rektum

Diarrhoe und große Mengen von Gas. Gelbe, schmerzlose Diarrhoe, fauliger Geruch < nachts.

Urogenitaltrakt

Beseitigt die Folgen von Masturbation. Ermüdung durch Masturbation.

Schmerzhafte Menses. Verletzungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Uterusprolaps. Prolaps von Blase und Vagina. Uterustumoren. Krampfartiger Schmerz im Becken, breitet sich zum Rücken aus. Uterus wie wund und zerquetscht. Neigung zu Blutungen. Zähe, wundmachende Leukorrhoe. Verletzungen, Prellungen der Beckenorgane. Herabdrückendes Gefühl im Uterus. Wundheitsgefühl im Uterus. Metrorrhagie. Metritis. Zervizitis. Varizen in der Schwangerschaft. Uterus überanstrengt, Wundheitsgefühl durch lang anhaltendes Stehen oder Schwangerschaft. Schmerzen wie wund nach der Entbildung.

Das Mittel lindert Beschwerden in der Schwangerschaft, einschließlich Unfähigkeit zu gehen, Varizen, Blasenschwäche, Obstipation, Hämorrhoiden, Prolaps. Wenn es nach der Entbildung gegeben wird, lindert es den Schmerz und die Blutung und hilft gegen das Gefühl von Wund- und Zerschlagenheit im Gebärmutterbereich.

Herabdrängende Schmerzen, Gefühl wie von einem Gewicht oder einer Kugel in Uterus und Rektum, schwache Blase oder Gebärmutter seit der Entbindung (Sepia). Mechanische Symptome, die „schwere, müde Gebärmutter“. Zur Kräftigung des Uterus nach vielen Geburten. Für reichliche Blutung oder Schwäche im Uterus seit der Schwangerschaft, Abort, mit Muskelschmerz und Zerschlagenheitsgefühl. Gefühl wie von einem Tritt, tiefer Wundheitsschmerz.

Atemorgane und Brust

Hals – Schmerz beim Schlucken, Juckreiz im Hals. Heiserkeit. Rohheitsgefühl der Schleimhäute, schwerer Husten. Spürt beim Husten einen stechenden Schmerz im Thorax. Akute und chronische Laryngitis. Lunge – Akute Bronchitis. Hämoptyse, Lungenatelaktase. Brust – Angina pectoris Brustdrüsen – Brustdrüsen und Uterus gestaut. Brusttumor oder Krebs nach Verletzung.

Haut

Ekchymose, Schwellung, sehr berührungsempfindlich. Prellungen und Schwellungen. Venöse Kongestion aufgrund mechanischer Ursachen, Hämatom. Akne. Herpes. Rote Papeln und Blasen. Furunkel mit Jucken und Brennen. Haut trocken, rissig, Jucken < Bettwärme und in einem heißen Bad > Kälte. Exsudationen und Schwellungen. Milzbrand. Nässendes Ekzem. Nävus.

Rücken und Extremitäten Rücken

Schmerzen wie wund. Rückenschmerzen durch Überheben und Überanstrengung. Verrenkung mit starkem Wundheitsgefühl. Rückenschmerzen oder Verrenkung in der Schwangerschaft. Lumbago durch körperliche Arbeit. Sturz auf das Steißbein. Eisenbahnwirbelsäule. Jucken am Rücken und an den Beugeseiten der Oberschenkel.

Extremitäten

Verletzungen, Prellungen, Zerrungen der Glieder. Muskel- und Gelenkrheuma. Verrenkungen mit starkem Wundheitsgefühl. Gelenke schmerzhaft, Muskelschmerz. Hämatom. Tendinitis. Schmerzen wie wund und zerschlagen durch Verletzung oder Überanstrengung. Posttraumatische und rheumatische myalgische Schmerzen. Rheumatismus bei alten Arbeitern. Schwellungen durch Verletzungen. Schmerz an der Vorderseite des Oberschenkels hinab. Handgelenk wie zusammengezogen durch ein elastisches Band um das Gelenk. Karpaltunnelsyndrom. Rezidivierende Zerrungen. Hüftschmerzen < Anstrengung. Jucken am Rücken und an der Beugeseite der Oberschenkel. Varizen mit wundem, zerschlagenem Gefühl.

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Unstillbarer Hunger, Verlangen nach exotischen Speisen. Folgen von kalten oder eisgekühlten Getränken während Erhitzung.

Schlaf

Schlaflosigkeit aufgrund von Wundheitsschmerz. Erwacht früh morgens und kann nicht mehr einschlafen. Träume von Zorn.

Temperatur Fieber mit Schaudern

Allgemeines Konstitution – Es passt für alte Gärtner, Bauern, Arbeiter und Handelsreisende, Carbo-fluorische Personen mit neigung zu viszeraler Ptose, schlaffen Ligamenten und Hämorrhagien. Folgen von kürzlichen und lange zurückliegenden Prellungen, Stürzen, Unfällen (Trauma). Tumoren oder Zysten nach Trauma. Ein Mittel für Sportverletzungen mit chronischen Schmerzen, oder Arthritis in den Gelenken durch Überanstrengung und Beugen. Tennisellbogen. Zerrungen. Schmerzen bei alten Leuten und Arbeitern < Wetterwechsel. Stasis und Stagnation. Tonusverlust nach Verletzung oder Trauma, besonders der weichen Gewebe. Schlaflosigkeit durch Überanstrengung.

Modalitäten > durch fortgesetzte Bewegung, Druck, kalte Anwendungen. Hitze und Speisen. Schlechter durch Verletzungen, Prellungen, Zerrungen, Anstrengung, Heben, Operationen. Linke Seite, Unbeweglichkeit. Berührung, heißes Bad, Bettwärme, Abkühlen bei Erhitzung, vor Unwettern, kalter Wind, kaltes Bad, kalte Getränke.

Arzneibeziehungen/DD zu ähnlichen Arzneien Vergleiche mit Arnika – Verschlimmerung durch die geringste Berührung und durch Bewegung, Calendula, Hypericum, Conium, Arsenicum, Hamammelis, Staph. Folgen geistiger Ermüdung: Pic-ac, Vanad – degenerative Zustände, Ignatia – labil, nervös, weint schnell,

Sep – Folgen von Entbindung, Nachwehen.

Literaturquellen Boericke, Clarke, Julian, Murphy

Anmerkungen Der frühere englische Name Wound-wort (Wundwurz) oder Bruis-wort (Beulenwurz) zeigt einen der Hauptwirkungsbereiche von Bell-p. und seine Ähnlichkeit zu den anderen Compositae Arnica und Calendula. Das Gänseblümchen ist eine Blume, über die häufig getreten wird, aber die sich anschließend immer wieder mit einem Lächeln aufrichtet. Der englische Name „Daisy“ day´s eye – Auge des Tages) könnte als Signatur für die Neigung zu frühem Erwachen angesehen werden. Burnett sagte: „Es ist ein Hauptmittel für alte Arbeiter, besonders Gärtner“. Überarbeitete alte Arbeiter und Handwerker, Kopfbeschwerden bei alten Gärtnern, Handelsreisenden, Eisenbahnerrücken, Burnett verordnete das Mittel immer in der Urtinktur. Er ist die höchste Autorität, wenn es um die Anwendung des Mittels in der Homöopthie geht, sogar hinsichtlich der Bildung von Erysipel. Er hat mehrere Fälle von Tumoren damit geheilt, die auf eine Prellung zurückzuführen waren „Stase“ und „Ermüdung“ sind die Hauptbegriffe bezüglich der Wirkung. Exsudationen und Schwellungen verschiedener Art. Erschöpfter Uterus. Varizen. Schwindel bei älteren Leuten (zerebrale Stase)