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Thiosinaminum

copyright: Forest & Kim Starr

Rhodallin – ein Derivat aus Senfsamenöl.

Es gehört zur gleichen chemischen Gruppe wie Harnstoff.Die farblosen und bitteren Kristalle sind löslich in Wasser, Alkohol und Ether.

Im beginnenden 20. Jahrhundert wurde es innerlich und äußerlich verwendet in Fällen von Lupus, chronischen Drüsenschwellungen, zur Lösung von Narbengewebe und innerlich bei Schwellungen der uterinen Adnexe.

Die Charakteristik von Thiosinaminum ist seine Fähigkeit verhärtetes, verkürztes, starres, zusammengezogenes Gewebe zu lösen.

Das heißt, man kann immer an Thiosinaminum denken bei:

Narbengewebe, Sklerodermie

Adhäsionen, Verwachsungen

Strikturen, Kontrakturen

Stenosen, Ankylose

Fibromen

Hornhauttrübung, Katarakt

Symptome:

Augen: Linsentrübung, Hornhauttrübung, Ektropium

Ohren: Ohrgeräusche, arteriosklerotischer Schwindel, Taubheit, Trommelfellverdickung

Lymphdrüsen: Vergrößert, dick

Bauchraum: Postoperative Verklebungen; Kaiserschnittnarben

Magen: Vermehrter Appetit

Unterleib: Eileiterverklebungen oder Vernarbungen nach Infektionen; Verwachsungen im Unterleib; Schwellungen des uterinen Gewebes

Enddarm: Rektumstriktur

Harn: vermehrte Ausscheidung, ohne Eiweiße oder Sediment

Weiblich: Schwellungen der uterinen Adnexe (Ovarien, Tuben und der dazugehörigen, Ligamente)

Atmung: Beschleunigte Atmung

Allgemein: Gefühl von Hitze und Brennen in den betroffenen Teilen, Gewichtszunahme, mindert Drüsenschwellungen

Haut: Deutliche Reaktion in Fällen von Lupus nach wenigen Stunden; Urticaria; Lupus; Narbengewebe

Literaturangaben:

W. Boericke: Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen, Verlag Grundlagen und Praxis, Leer,

3. Auflage 1986, S.555

J.H. Clarke: Dictionary of Practical Materia Medica, B. Jain Publishers Pvt. Ltd. 1990, Vol.3, Page 1415

Causticum

Causticum, bekannt als „Hahnemanns Ätzstoff“, enthält schwefelsaures Kalium und gebrannten Marmorkalk in einer homöpathischen Aufbereitung.

Chemisch betrachtet handelt es sich bei Causticum um ein Destillat aus Calciumoxid und Kaliumhydrogenphosphat.

Das Persönlichkeitsprofil von Causticum: Der praktische Idealist

„Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo in der Welt begangen wird, auf`s Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.“
Che Guevara (1928 – 1967) in seinem Abschiedsbrief an seine Kinder

Che Guevara versinnbildlicht das homöopathische Arzneimittel Causticum, indem er Empathie, Gerechtigkeitsempfinden, Mitleid, Idealismus, soziales Engagement und Kämpfertum in sich vereint.
Der Idealismus einer Causticum-Persönlichkeit basiert auf zwei Faktoren.

Zum einen auf der Fähigkeit sich in das Leiden anderer hineinzuversetzen und zum anderen darauf, Unrecht wahrzunehmen und zu benennen.
Hinzu kommt sein analytischer Verstand, der ihn konkret handeln lässt, um seine Vision einer gerechteren und sozialeren Gesellschaft wahr werden zu lassen.
 
Causticum-Persönlichkeiten sind an gesellschaftlichen, sozialen, aber auch spirituellen Themen interessiert. Sie mischen sich ein, wenn es um Einschränkung von Persönlichkeitsrechten geht oder Ungerechtigkeiten in Politik und Wirtschaft. Überempfindlich und zornig können sie auf Nachrichten im Fernsehen oder Tageszeitungen reagieren. Sie schreiben Leserbriefe, rufen bei Radiosendern an, um ihre Meinung kund zu tun.
Sie glauben daran, dass sie etwas verändern können.
 
Causticums sind geborene Kämpfer.
Er muss nie eigenes Leid erfahren haben, um sich für eine Sache einzusetzen. Er braucht keine persönlichen Gründe. Es liegt einfach in seiner Natur.
 
Causticums können so couragiert und engagiert sein, dass sie Gefahr laufen andere zu langweilen. Immer nur über sozialkritische Themen sprechen zu wollen, kann andere moralisch und intellektuell leicht überfordern. Das macht Causticum- Persönlichkeiten oft zu Einzelgängern.
 
Die Leidenschaft ihre Ideen umzusetzen kann in Fanatismus umschlagen. Causticum-Persönlichkeiten würden auch für ihre Ideale sterben.
 
Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Causticum-Persönlichkeiten im Laufe ihres Lebens Gefahr laufen, desillusioniert zu werden, wenn die Welt nicht auf ihre Visionen reagiert.
 
Durch seine große Sensibilität kann er Fehlschläge und Oppositionen nicht einfach abtun. Er reagiert tief gekränkt, wenn seine Kampagnen fehlschlagen und läuft Gefahr in Verzweiflung und Bitterkeit zu versinken.
 
Auch der Verlust eines geliebten Menschen kann eine Causticum-Persönlichkeit tief verwunden. Causticums haben ein warmes und romantisches Herz und lieben leidenschaftlich. Der Kummer über einen Verlust ist tief und die Erinnerung an den geliebten Menschen schmerzt sehr.
 
Obwohl Causticum-Persönlichkeiten in der Regel offen, liberal und kämpferisch erscheinen, sind sie auch ängstlich.
 
Je introvertierter eine Causticum-Persönlichkeit ist, desto zwanghafter kann sie werden. Sie werden unruhig, wenn sie ihre mentale Energie nicht auf ein äußeres Ziel richten können. Bei anhaltendem Stress kann dies in allen Arten von Zwängen münden.
 
So können sie extrem ordentlich und perfektionistisch sein, Bilder in fremden Wohnungen gerade rücken, ständig kontrollieren, ob die Wohnungstür abgeschlossen ist oder sich zwanghaft die Hände waschen.
 
Ältere Causticums sind oft gebrechlich, schüchtern und etwas verwirrt. Sie sind sehr empfänglich für äußere Eindrücke wie Lärm oder schlechte Nachrichten. Kleinigkeiten können sie aus der Ruhe bringen und führen zu zittern, stottern und Ängstlichkeit. Das Nervensystem wird immer anfälliger und hypersensibel. Auch kann er unrealistische Ängste vor Gespenstern oder schlimmen Krankheiten entwickeln. Er wird immer misstrauischer und die Angst vor dem Tod wird größer.

Je mehr Projekte und Pläne die Welt zu verändern scheitern und je älter er wird, umso mehr beschleicht ihn das Gefühl, etwas Schlimmes könnte passieren. Mit der Welt, mit sich selbst oder seiner Familie. Der Idealismus der Jugend schwindet und mit ihm das Selbstbewusstsein, die Offenheit, das Kämpferische und die mentale Klarheit.

 

 

Körperliche Symptome:
Causticum-Erkrankungen wie Nervenschmerzen und Gesichtslähmungen treten im Zuge von durch kalten Wind und Durchnässen begünstigten Erkältungskrankheiten auf, während warm-feuchte Wetterlagen positive Effekte haben.

Nicht nur Erkältungen, sondern auch Sprechen und Singen führen bei diesem Typ schnell zu Heiserkeit bis zur Lähmung der Stimmbänder. Feuchte Innenraumluft bringt Erleichterung: Luftbefeuchter und regelmäßiges Inhalieren besänftigen die gereizten Schleimhäute.

Ebenfalls typisch für Causticum sind Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates: Bei Kontraktion von Muskeln, Bändern und Sehnen stellt sich ein intensives Verkürzungs- und Steifheitsempfinden ein; auch über nächtliche unruhige Beine wird geklagt. Außerdem charakteristisch: Ein schwankend-holpriges Gangbild.

Kinder, die an einer Nervenschwäche leiden, lernen verspätet laufen und nässen ein.

Causticum-Patienten sind eher dunkelhaarig, jedoch mit empfindlicher Haut; die Zunge zeigt im Zentrum einen roten Streifen, die Haut von Händen und Gesicht neigt zur Warzenbildung, Wunden heilen hier langsam.

Typisch sind trockene Atemwegsschleimhäute: Patienten leiden unter Schnupfen, Halsschmerzen und Rachenentzündungen, entsprechender Heiserkeit und quälendem, trockenem Husten (auch Keuchhusten) bis zur Stimmbandlähmung; sie können festsitzenden Schleim kaum abhusten. Ein Husten, der tagsüber völlig verschwindet ist ein Hinweis auf dieses Mittel.

Causticum hilft entsprechend bei Kontrakturen der Beugesehnen, Muskelverkürzungen und Torticollis, besser als Schiefhals bekannt, sowie bei rheumatischen Problematiken wie Arthritis und Arthrose mit ziehendem oder reißendem Schmerzempfinden.

Die Haut zeigt trockene Ekzeme und Warzen. Patienten sind für Sonnenbrand wie Erfrierungen gleichermaßen empfindlich. Auch Herpesinfektionen sind häufig.

Langsam oder kaum heilende (Brand-)Wunden und erneut aufbrechende Narben profitieren von der wundheilenden Wirkung dieses Mittels: Zu Anfang schmerzlindernd, verhindert es später das Wuchern von Narbengewebe.

Geburten oder Katheteranwendungen haben fast immer Gewebeüberdehnungen zur Folge: Quasi paralysiert, wird die Blase, oder damit der Urinfluss, kaum gespürt. Blasen- und manchmal Afterschließmuskel sind geschwächt. Beim Lachen oder Niesen gehen ungewollt Harn bzw. Stuhl ab; aber auch Verstopfungen prägen das Verdauungssystem.

Lähmungen der willkürlichen Muskulatur (Zungenlähmung) führen zu Stottern, Zungen- und Wangenbiss; Augenlider schließen sich ungewollt. Auch Gesichtsneuralgien, Migräne und Schwindel sind Zeichen des beeinträchtigten Nervensystems.

 

Causticum-Menschen wird eine Vorliebe für geräucherte Nahrungsmittel zugeordnet.

Verschlechterungen:

  • am Morgen,
  • bei trockener Luft,
  • bei kaltem Wind,
  • im Liegen oder in Bückhaltung.

Verbesserungen bei:

  • feuchtem (Regen-)Wetter,
  • Feuchtigkeit generell,
  • Wärme,
  • Genuss kalter Getränke.