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Colchicum

c: Friedrich Böhringer/wikipedia

Herbstzeitlose, Nackte Jungfer, Herkunft; Colchicaceae (Zeitlosengewächse)

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Die Herbst-Zeitlose ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Die Pflanze überdauert die ungünstigen Jahreszeiten, da sie unterirdisch liet. Während des Winters wird die ursprüngliche Sprossknolle abgebaut und darüber eine neue angelegt.
Verwendet wird die Tinktur der im Frühling ausgegrabenen Zwiebel.
Das Hauptverbreitungsgebiet reicht von Südengland und der Iberischen Halbinsel bis nach Russland. Die Herbst-Zeitlose wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen, hier bevorzugt an sonnigen oder halbschattigen Standorten, an denen es relativ warm ist und die nicht ungeschützt dem Wind ausgesetzt sind.

Toxikologie
Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch. Alle Teile der Herbst-Zeitlosen enthalten das giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift. Der höchste Gehalt findet sich in der Blüte mit bis zu 1,8%. Vergiftungserscheinungen treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit oft blutigen Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen, häufig beobachtet man auch Nierenschädigungen. In der Literatur wird eine Sterblichkeit von 90 Prozent angegeben.


Neben dieser toxischen Wirkung findet Colchicin aber auch Anwendung in der Medizin und bei der Pflanzenzucht. In der richtigen Dosis kann man Colchicin zur Behandlung von Gelenkschmerzen bei Gicht verwenden, wobei hier mittlerweile aufgrund der starken toxischen Wirkung bei falscher Dosierung meist andere Medikamente eingesetzt werden. Demecolcin wird u.a. in der Krebstherapie eingesetzt.

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen

Muskeln, Fasergewebe, Knochen, Synovialis der Gelenke, besonders kleine Gelenke

 

Miasmatische Zuordnung/en

Zählt nach Bönninghausen zur 3. Klasse derjenigen Mittel, welche eine mittlere Wirkungsdauer besitzen.

 

Klinische Indikationen

Albuminurie, Appendizitis, Arthritis, Asthma, Ascites, Augenerkrankungen, Brightsche Krankheit, Cholera asiatica, Cholera, Darmkatarrh, Dehydration, Delirium, Diabetes, Diarrhoe, Dysenterie, Dyspnoe, Erbrechen, Erschöpfung, Flatulenz, schmerzhafte Füße, Gedächtnisschwäche, Gelenkschmerzen, Gerstenkörner, überempfindlicher Geruchssinn, Gicht, Harnsaure Diathese, Herzbeschwerden, Husten, Hydrothorax, Ileus, Intermittierendes Fieber, Iritis, Katarakt, Kolik, Kolitis, Kopfschmerz, Krämpfe, Lumbago, Morgenübelkeit, Muskelschmerzen, üble Folgen von Nachtwachen, Nackensteife, Nasenbluten, Nephritis, Niesen, Perikarditis, Pleurodynie, Proktalgie, Prostatitis, Rektumprolaps, Rheuma, Rückenschmerzen, Schnupfen, Schwäche, unterdrückter Schweiß, Schwindel, Tortikollis, Typhlitis, Typhus, Übelkeit, Urtikaria, Wassersucht, empfindliche Zunge

 

Causae

Folgen von Kummer, Nachtwachen, übermäßigem Studieren, Nasswerden, Wetterumschwung zu feuchtem Wetter, unterdrückter Schweiß, Beschwerden durch Überhitzung.

 

Leitsymptome

  • Gicht und harnsaure Diathese
  • Gelenkrheumatismus, besonders kleine Gelenke, rheumatisch, gichtige Entzündungen an Gelenken, Sehnen, Periost
  • Betroffene Teile sind rot, heiß, geschwollen (seröse Ödeme) und sehr empfindlich
  • Beschwerden mit großer Übelkeit bei dem Gedanken, Anblick oder Geruch von Speisen, besonders gekochten Speisen, Übelkeit  bis zur Ohnmacht
  • Eisige Kälte von Magen und Abdomen mit Kolik
  • Starke Erschöpfung, Kollapsneigung
  • Folgt von Nachtwachen, intensivem Studieren, unterdrückter Schweiß
  • Verschlimmerung von abends bis morgens und bei Bewegung, Besserung in Wärme und Ruhe

 

Gemütssymptome

Extrem reizbar durch Schmerzen, durch äußere Eindrücke wie Licht, Lärm, Berührung, schlechtes Benehmen anderer, niedergeschlagen, reizbar und empfindlich, sein Leiden erscheint ihm unerträglich, benebelter Verstand antwortet jedoch richtig,

Beschwerden durch Kummer oder Unrecht anderer

Benebelter Verstand, Zerstreutheit und Vergesslichkeit

 

Körperliche Symptome

Kopf und Schwindel

Kopfschmerz vorwiegend in Stirn und Schläfen, aber auch in Nacken und Hinterkopf < nachmittags und abends, Kribbeln in der Stirn, drückende Kopfschmerzen > nach dem Abendessen, Wärme, ruhig liegen, drückender Schmerz im Hinterkopf < geistige Anstrengung, sehr heftiger Kopfschmerz kommt

abends und dauert bis morgens,

Schwindel beim Hinsetzen nach dem Gehen, beim Aufstehen.

 

Augen:

Augen eingesunken, starrend, hohl, gestaute Netzhautgefäße, ungleiche Pupillen, linke verengt, rechte erweitert, scharfer Tränenfluss < im Freien, Eiterung der Meibomschen Drüse mit Schwellung des Lides, rheumatisch-gichtige Konjunktivitis und Iritis, Schmerz wie ein wühlendes Ziehen tief in der Augenhöhle.

 

Nase:

Krankhaft empfindlicher Geruchssinn, hartnäckiger Schnupfen, Sekret dünn, zäh niemals wässrig, Kribbeln in der Nase mit Wärmegefühl.

 

Ohren:
Jucken, Kribbeln in den Ohren, verstopfte Ohren & Dröhnen, stechende, schießende Schmerzen unter dem rechten Tragus

 

Gesicht:

Traurige Gesichtszüge, Kribbeln und ödematöse Schwellung, rote, heiße, schweißige Wangen, Kribbeln im Gesicht wie nach Erfrierung, krampfartiger Schmerz im rechten Kiefergelenk

 

Verdauungsorgane

Mund:

Trockener Mund, brennende Zunge, Zahnfleisch und Zahnschmerzen.


Magen:

Brennen oder eisiges Kältegefühl im Magen mit Kolik, der Geruch von gekochten Speisen verursacht Übelkeit bis zur Ohnmacht, Übelkeit mit anhaltender Speichelsekretion, Erbrechen von wässrigem Schleim, Speisen und Galle, < jede Bewegung, jede Bewegung erregt erneuert das Erbrechen, Magenbeschwerden vor und während eines Rheumaanfalls, gichtige Magenschmerzen, Herbstdysenterie, großer Durst auf kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Kaffee, Morgenübelkeit gegen Geruch von Speisen.

 

Abdomen:

Starke Auftreibung und Anspannung des Abdomens, Darmkollern, kolikartige Schmerzen < Essen, > Zusammenkrümmen, eisige Kälte des Abdomens bei Kolik, Abdomen ist heißer als der übrige Körper, extrem berührungsempfindlich.

 

Rektum:

Herbstdiarrhoe, wässrig, schleimig, weiß flockig, sehr erschöpfend mit Neigung zu Ohnmacht oder Kollaps, schmerzhafter Stuhldrang mit geringer Ausleerung, Gefühl beim Stuhlgang, als würde der Anus aufgerissen, quälende, spasmodische Schmerzen halten nach der Stuhlentleerung an.

 

Urogenital

Urin dunkel, spärlich oder Anurie, blutig, braun, schwarz wie Tinte (Wassersucht nach Scharlach), Proteinurie, Harnzylinder,

Jucken der Genitalien, Menses zu früh, spärlich, kaltes Gefühl im Oberschenkel nach Menses, Schwellungsgefühl in Vulva und Klitoris, fiebrige Ruhelosigkeit in den letzten Schwangerschaftsmonaten, Morgenübelkeit gegen Geruch von Speisen, Wochenbettfieber

 

Atemorgane und Brust

Schweratmigkeit, Engbrüstigkeit, Brust wie eingeklemmt > durch Vorbeugen, stechende Schmerzen beim Einatmen

 

Herz:

Herzerkrankung bei Rheuma und Gicht, Herzklopfen mit Brustbeklemmung, Druck und Angst in der Herzgegend, Völlegefühl nachts kann nicht links liegen, kardiale Dyspnoe, Puls oft unregelmäßig,  fadenförmig, nicht fühlbar, Endo- und Perikarditis mit Perikarderguss.

 

Rücken und Extremitäten

Schmerzen im Lumbal und Lumbosakralbereich, rheumatische Schmerzen in Hals und Rücken, Rückenschmerz > Ruhe und Druck, sehr berührungsempfindlich, Tortikollis, dumpfer Schmerz quer über die Lenden bei Bewegung,

Rheumatische Schmerzen in Schlüsselbein, Schultern, Armen, Rücken, und Hals verhindern das Bewegen des Kopfes, im Ellbogengelenk, Unterarm, Handgelenk und Fingergelenke, heftiger Schmerz den linken Arm hinunter, Reißen in den Gliedern bei warmem und Stechen bei kaltem Wetter, Schwäche, wie Lähmungsgefühl in allen Gliedern,  Kribbeln in Finger- und Zehenspitzen, befallene Körperteile sind rot, heiß und geschwollen, Frühlingsrheumatismus (und Herbstdysenterie).

 

Haut und Schweiß

Trockene Haut, juckende Urtikaria mit leichter Rötung um die Gelenke, fleckiges Exanthem im Gesicht, rosa Flecken auf Rücken, Brust Abdomen, Kribbeln wie nach Erfrierung, ödematöse Schwellung,

Folgen von unterdrücktem Schweiß.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Verlangen nach verschiedenen Speisen, aber sobald er sie sieht, oder noch schlimmer, sie riecht entsteht Ekel davor und Übelkeit, Übelkeit durch den Geruch von fettem Fleisch, Eiern, Fisch, < Eier, Verlangen Rohkost (Staufer), Geschmacklosigkeit von Speisen,

Durst auf kohlesäurehaltige und alkoholische Getränke

 

Schlaf

Schläfrigkeit tagsüber, Einschlafen beim Lesen, Schlaflosigkeit durch Ruhelosigkeit der Glieder, Schlaflosigkeit durch Schmerzen, Hochfahren, Zucken im Schlaf

 

Wichtige Lokalsymptome und Erstreckungen

Kleine Gelenke

 

Allgemeines

Gichtige Konstitution, venöse Konstitution, leukophlegmatisches, melancholisches Temperament, harnsaure Diathese,

Gichtiger Diabetes, die Harnsäure kommt wieder, wenn der Zucker verschwindet.

Starke, rasche Erschöpfung bei akuten Erkrankungen, Schwäche nach Schlafmangel

Innere Kälte,

Kollapsneigung,

Unerträgliche Schmerzen,

Langsame körperliche und geistige Funktionen,

Folgen von Nachtarbeit,

Folgen von Nass- und Kaltwerden,

Kraftlosigkeit betroffener Teile, extreme Entspannung der Muskulatur (Kopf fällt auf die Brust, Arme fallen zur Seite),

Abneigung Bewegung.

 

Modalitäten

AGG: abends – morgens, nachts, Berührung, Bewegung, Kälte im Herbst, Feuchtigkeit, Nasswerden, Wechsel zu feuchtem Wetter, Geruch von gekochten Speisen, geistige Anstrengung, liegen links

Amel: Wärme, Ruhe, nach vorne Beugen,

 

Arzneibeziehungen/DD zu ähnlichen Arzneien

Bry: Gicht, Rheumatismus, seröser Erguss, die Verschlechterung durch Bewegung ist bei Colch. so ausgeprägt wie bei Bryonia

Colch. Nützlich bei Wassersucht, wenn Apis und Arsen versagt haben

Colch. hat den Kräfteverfall von Arsen aber nicht die Ruhelosigkeit

Chin, cocc, lach: < Nahrungsgeruch

 

Literaturquellen
Allen, Blackwood, Boericke, Boger, Bönninghausen, Clarke, Cowperthwaite, Hahnemann, Hering, Kent, Laborde, Lewin, Lippe, Murphy, Pulford, Rehman, Stauffer, Vermeulen

 

 

Abrotanum

c: André Karwath/pexels

Eberraute, Abrotanum artemisia, Zitronenkraut

Familie: Compositae

 

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Tinktur der frischen Blätter und Stängel.

Anwendung: Alle Potenzen

Vorkommen: Südeuropa

 

Inhaltsstoffe

Die Eberraute enthält ätherisches Öl, Abrotanin sowie Bitterstoffe. Je nach chemischer Rasse und Standort ist der Hauptbestandteil entweder 1,8-Cineol (bis zu 60 %) oder Thujon (bis zu 70 %). Weitere Inhaltsstoffe sind Fenchene, Sabinen, Borneol, p-Cumen, α- und β-Caryophyllene. Eberrautenöl enthält die heterocyclischen Sesquiterpene Davanol, Davanon und Hydroxydavanon. Nichtflüchtige Inhaltsstoffe sind das Alkaloid Abrotin, Cumarine (Isofraxidin, Umbelliferon), Flavonglycoside (Rutin) und freie Flavonolether (verschiedene Dimethylether des Quercetins). Den bitteren Geschmack verursachen Sesquiterpenlactone (Absinthin) und das Glycosid Rutin (Wikipedia).

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen/Charakteristika

Magen-Darm-Trakt, Mangelernährung, Marasmus (Aethusa). Wechsel von Obstipation zu Diarrhoe. Typisch ist die Metastasierung der Beschwerden (Wechsel von Gemütsbeschwerden und körperlichen Symptomen, d.h. auch Unterdrückung durch äußere Eingriffe oder wechselde Zustände, Beispiel: rheumatische Beschwerden nach Unterdrückung einer Diarrhoe).

 

Miasmatische Zuordnung

Tuberkulinisch/gichtig, passend für Störungen bei Neugeborenen, Kinder mit Abmagerung, v.a. der Beine, Verdauungsstörungen bei alten Leuten.

 

Klinische Indikationen

Unterdrückungssyndrom, Rheuma nach u. Durchfall. Sichtbare Stirnvenen. Angiome des Gesichts; F. v. schlechte Ernährung, Unterernährung bei alten Leuten, Armut, Obdachlose. Gichtunterdrückung, nachfolgend Herzkrankheit. Exsudative Pleuritis; nach Punktion von Hydrothorax, oder Abszess der Lunge, seither ständiger Druckschmerz im Thorax. Große Schwäche nach Grippe, Morbus Boeck, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Dekubitus, Akne rosacea, Hämangiom. Reizdarmsyndrom.

 

Causae

 

  • Folgen von Unterdrückung
  • Folgen von schlechter Ernährung oder Unterernährung bei alten Leuten
  • Folgen von Armut, Obdachlosigkeit
  • Folgen von Grippe (große Schwäche)

 

Leitsymptome

 

  • Auftreibung des Bauches
  • Gefühl im Magen, als ob er in Wasser schwämme
  • Verdauungsbeschwerden mit Erbrechen von großen Mengen übelriechender Flüssigkeit
  • Schwäche, kann den Kopf nicht halten
  • Schmerz in den Schultern, Armen, Handgelenken und Enkeln – Gelenke steif und lahm
  • Starke Abmagerung der Beine

 

 

Gemütssymptome

Geistige Schwäche und Trägheit, leicht erschöpft durch Gespräche oder geistige Anstrengungen, kann nicht denken, als ob sämtliche Kraft von Körper und Geist verschwunden wäre; meint, das Gehirn würde erweichen; Faulheit; Abneigung gegen Leibesübungen; trübsinnig, verzweifelt. Verdrießlich und reizbar, ärgerlich, ängstlich bis hin zu gewalttätig.

 

Körperliche Beschwerden

Kopf

Kann den Kopf wegen Schwäche der Halsmuskeln nicht halten. Müdigkeitsgefühl des Gehirns nach Gesprächen oder geistiger Anstrengung; Blutgefäße an der Stirn erweitert; Kopfhaut wund schmerzend, besonders auf der linken Seite; juckend.

 

Augen:

Blaue Ringe um trübe, hohle Augen; insgesamt eingefallenes Aussehen.

 

Nase:

Nasenbluten, Trockenheit der Nase.

 

Gesicht:

Trockene, kalte schrumpelige Haut, wie alt, bei Marasmus; Angiom im Gesicht, Akne, Mitesser, mit Abmagerung; Blässe; Augen sehen eingefallen aus.

 

Hals:

Kann den Kopf nicht halten wegen Schwäche der Halsmuskulatur.

 

Verdauungstrakt:

Schwaches, flaues Gefühl im Darm. Harte Klumpen werden in verschiedenen Teilen des Abdomens verspürt; aufgebläht und erweitert; tuberkulöse Peritonitiws; Blut und Feuchtigkeit sickert aus dem Nabel des Neugeborenen.

 

Atemorgane und Brust:

Schmerz quer über die Brust, stechend und heftig in der Herzgegend, Rheuma, Pleuritis, wenn auf der erkrankten Seite eine drückende Empfindung zurückbleibt; die das freie Atmen behindert.

 

Rücken und Extremitäten:

Lahm und wund schmerzend überall; kann die Glieder nicht bewegen aufgrund von Rheuma; Schmerz in Schultern, Armen, Handgelenken und Fußgelenken; steife und lahme Gelenke, Abmagerung der Beine; schmerzhafte Kontraktion der Glieder, Gicht in Handgelenken und Fußgelenken.

 

Haut:

Trockenheit, schrumpelig, schlaffe und lockere Haut, Furunkel, Haarausfall, die Haut wird purpurn nach unterdrückten Hautausschlägen, juckende Frostbeulen.

 

Schlaf

Unruhig mit schrecklichen Träumen.

 

Speisen

Nagender Hunger und Wimmern, Verlangen nach in Milch gekochtem Brot, großer Appetit, Heißhunger bei gleichzeitigem Abmagern; Abmagerung schreitet bei gutem Appetit voran, Marasmus, Appetitlosigkeit, Speisen gehen unverdaut durch ihn durch.

 

Temperatur

Hohes Fieber, bei Rheuma, hektisches Fieber mit Frösteln, sehr schwächend, mit Marasmus.

 

Literaturquellen

Wikipedia, Murphy, Boericke.

Muriaticum Acidum

C: ThougthCo/Nusha Ashjaee

Mur-ac.  wird auch Acidum hydrochloricum, Chlorwasserstoffsäure oder Salzsäure genannt und ist eine wässrige Lösung von gasförmigem Chlorwasserstoff, sie ist klar, farblos bis gelblich mit scharfem Geruch und stark ätzend, löslich in Wasser und Alkohol, aber unlöslich in Kohlenwasserstoffen.  Die Affinität von Chlor und Wasserstoff ist so stark, dass Chlor den Wasserstoff aus seinen Verbindungen, zB aus Wasser lösen kann und dabei Sauerstoff freisetzt. Salzsäure kommt in der Natur in Vulkangasen und verdünnt in Kraterseen vor, außerdem im Magensaft von Menschen und Wirbeltieren (0,1 bis 0,5 %ig). Sie ist eine wichtige Grundchemikalie in der chemischen Industrie und wird bei der Produktion von vielen Alltagsgegenständen (Kunststoffe, Farbstoffe, Pharmazeutika, Reinigungs- und Düngemittel) und in der  in der Metall- und Lebensmittelverarbeitung  verwendet. Als Lebensmittelzusatzstoff hat sie die Bezeichnung E507. Wegen ihrer Ätzkraft ist sie ein tödliches Gift beim Einatmen oder Verschlucken

 

Grundsätzliches

Homöopathisch muss man vor allem dann an Muriaticum acidum denken, wenn eine hochgradige Schwäche während oder nach einer langwierigen fieberhaften Erkrankung vorliegt. Der Grund dieser Schwäche kann auch eine unglückliche Lebenssituation sein, in der man sich bis zur Erschöpfung verausgabt um zu überleben, obwohl man völlig überfordert ist. Man opfert sich für andere und trägt die Last der Welt alleine auf den Schultern, aber innerlich, eventuell auch unbewusst, hätte man gerne viel Aufmerksamkeit von den anderen, besonders von der Mutter.

Nach Scholten besteht Muriaticum acidum aus der Säurekomponente mit dem Wunsch nach Einheit und Symbiose und der Chlor-Komponente mit dem Leiden an einer problematischen Mutter-Kind Beziehung oder einer zerbrochenen Liebesbeziehung, aber auch dem Verlangen nach Aufmerksamkeit, Einzelgängertum und antisozialem Verhalten. Nach Dr. Didier Grandgeorge ist es oft nach dem Tod der Mutter indiziert.

 

Charakteristika

Reserviert, traurig, schweigsam, missmutig, gereizt, stilles Leiden oder Murmeln, Murren, lautes Stöhnen

Schnell erschöpft, aber ernsthaft und fleißig

Umsorgt andere

Unzufrieden mit sich selbst, es ist nie genug

Extreme Schwäche, rutscht im Bett abwärts, der Unterkiefer fällt herab, sobald er sich hinsetzt, fallen die Augen zu, er schläft 18-20 Stunden am Tag, Muskelschwäche, Kollapszustände

Anhaltendes Fieber, akut und chronisch, mit Schwäche und Diarrhöe, Schmerzen verursachen Ruhelosigkeit

Schwächegefühl im Magen von 10h bis abends, der Magen verträgt und verdaut keine Speisen, Magengeschwüre, saurer Reflux, brennende Schmerzen

Die Schwäche kann auch an isolierten Stellen auftreten, vor allem in den Sphinktern von Blase oder Rektum, mit hervortretenden Hämorrhoiden oder Rektumprolaps beim Stuhlgang,  unfreiwilliger Stuhlgang beim Urinieren oder beim Windabgang, schwierige Stühle durch Inaktivität des Darmes, muss lange warten bis der Urin fließt oder muss so stark pressen, dass der Anus hervortritt

Bläuliche Farbe von Körperteilen wie Zunge oder Hämorrhoiden

Brennen und Wundheitsgefühl, dünne scharfe faulige Absonderungen

Schwindel mit Übelkeit und Leberbeschwerden

Aphtöse Stomatitis, Herpes labialis, trockene blutende rissige geschwürige Schleimhäute

Starker Schweiss beim Umdrehen im Bett von der linken auf die rechte Seite

Abneigung gegen Fleisch und Bier, Verlangen nach Alkohol

 

Modalitäten

Schlimmer durch Berührung , nasses Wetter, Gehen, Sitzen, Baden, kalte Getränke, durch die menschliche Stimme, vor Mitternacht, nach dem Schlaf, beim Schwitzen, während der Menses, während der Harnentleerung, Diarrhöe schlechter nach dem Essen

Besser durch Bewegung, Wärme, Linksseitenlage, Entblößen bei Fieber, Trinken

 

 

 

 

 

 

 

Epstein-Barr-Virus EBV Nosode

Allgemeines

Das Virus wurde 1964 von Michael Epstein und Yvonne M. Barr entdeckt, und zwar  in den  B-Lymphozyten eines Patienten mit Burkitt-Lymphom, einem malignem Lymphom des lymphatischen Gewebes. Es ist ein doppelsträngiges DNA-Virus aus der Familie der Herpesviren und wird auch Humanes Herpes-Virus 4 (HHV 4) genannt . Es gibt ca. 60 Unterarten und wird durch Tröpfchen übertragen.

EBV ist weltweit verbreitet und hat eine sehr hohe Durchseuchungsrate (über 90% der 30jährigen), sie beginnt im Kindesalter meist symptomlos und hat bei manchen Menschen einen akut infektiösen Gipfel im jugendlichen Alter ( als Mononukleose, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Kissing Disease ), mit den typischen Symptomen von Fieberschüben, Mandelbelägen, Lymphknotenschwellungen, Leber- und Milzschwellung und einer extremen Schwäche. Häufig fühlt man sich danach über Wochen und Monate müde, schwach und depressiv. Bei der akuten Infektion steigen die IgM- Antikörper an, später die lebenslang nachweisbaren IgG- Antikörper.

Die Erreger bleiben lebenslang im Körper und können auch nach Jahren der Symptomfreiheit durch Stressbelastungen körperlicher und auch emotionaler Art wieder aktiv werden. Auch Faktoren wie Schwermetalle, Pestizide und andere Umweltgifte, Schimmelpilzbefall, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zu häufige Antibiotikagaben und Impfungen, Elektrosmog und Mobilfunkstrahlung können dazu beitragen, dass das Immunsystem geschwächt und das Virus reaktiviert wird.  Bei einer Reaktivierung steigen im Blut die Early Antikörper(EA) an. Die Erhöhung der Antinukleären Antikörper(EBNA) weist auf eine chronische Immunbelastung hin. Allerdings schließen negative Laborbefunde eine chronische Verlaufsform nicht aus.

Bei der chronischen Verlaufsform ( CFS = Chronic Fatigue Syndrom, chron. Erschöpfungssydrom mit Labornachweis EBV) können neben Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsstörungen  auch Kopfschmerzen und Schwindel, Schlafstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Missempfindungen an den peripheren Nerven sowie Stoffwechsel- und Hormonstörungen auftreten. Durch die Immunschwäche sind Zweitinfektionen mit Viren und Bakterien häufig.

Während der Phase, in der sich der Körper mit dem EBV auseinandersetzen muss, kann es zu Immunfehlreaktionen kommen, die zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen (zB Rheuma und Kollagenosen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Thyreoiditis Hashimoto, MS und ALS) beitragen können. Außerdem zählt das EBV zu den onkogenen Viren und wird mit Leukämie, Non-Hodgin Krankheit und Lymphom (siehe oben) in Verbindung gebracht, es gibt Studien, dass gewisse Proteinbestandteile des EBV die Krebsentstehung antreiben.

Homöopathie

In der homöopathischen Behandlung hat es sich bewährt, bei Vorliegen von chronischer Erschöpfung, Schwäche und Müdigkeit begleitend zu einem passenden homöopathischen Mittel die EBV Nosode zu verabreichen, insbesondere dann, wenn es in der Vergangenheit eine Infektion mit dem EBV gab oder die Laborwerte deutlich erhöht sind.

 

 

Chininum arsenicosum

 

Chininum arsenicosum (Chin-a.)

 

Chininarsenit= verwendet wird ein Chinin-Arsen(III)-Oxid-Gemisch. Chininum ars. verbindet viele seiner beiden Komponenten China officinales und Arsenicum album, hat jedoch ein eigenes sehr potentes Wirkspektrum.

Allgemeines

Patienten, die dieses Mittel benötigen, leiden meistens unter sehr großer Schwäche, Erschöpfung und Mattigkeit. Es eignet sich gut als Homöopathikum bei Beschwerden während Chemotherapie und in der Rekonvaleszensphase nach fieberhaften Erkrankungen und nach Operationen.

Auslösende Faktoren sind außerdem Malaria (Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen), Genuss von Eiern (Durchfall), sexuelle Exzesse, Verlust von Flüssigkeiten (nach Durchfall, starken Blutungen, Erbrechen) und auch rauchen kann einen Zustand von Schwäche hervorrufen, bei der Chininum ars. hilfreich sein kann. Meist gibt es eine deutliche Periodizität, das kann täglich zur gleichen Stunde sein oder auch alle vier oder sechs Tage beispielsweise.

Gemüt

● große Angst um die Gesundheit, Angst vor Krankheiten, v.a. Krebs, die Angst ist abends <

Verlangen alleine zu sein, jedoch sehr unruhig, die Angst treibt umher

Gedächtnisschwäche, vor allem nach Kopfverletzungen

reizbar, krittelig, tadelsüchtig, unzufrieden, misstrauisch

Abneigung gegen Störungen, sehr empfindlich auf Lärm

überempfindlich, idealistisch, künstlerisch

Kopf

Schwindel, Schwindel durch Schwäche und während akuten Erkrankungen

Kopfschmerzen in Stirn und Hinterkopf, heftige stechende Schmerzen im Kopf

brennender heißer Tränenfluss, Photophobie

gelber dicker Zungenbelag, Appetitlosigkeit

Hals

Halsweh mit wundem Gefühl

Hyperthyreose (Herzklopfen, Tachykardie, Schweiße, Kachexie, erhöhter Stoffwechsel

Magen

Durchfall durch Eier oder nach Fisch

Sodbrennen mit saurem Aufstoßen

Anorexia nervosa

Herz/Atemwege

Angina pectoris, Herzasthma mit Ödemen und kalten Extremitäten

Gefühl, als ob das Herz aufhören würde zu schlagen

Atemnot mit Engegefühl, Lufthunger, Dyspneu bei Anstrengung

Bewegungsapparat

Kalte Hände, Füße und Knie

Schwäche der unteren Extremitäten, Taubheitsgefühl in den Beinen

Fieber

periodisches Fieber, jeden Tag oder zweiten um die gleiche Zeit

reichliche erschöpfende Schweiße

Hitze ohne Durst

Nahrung

Abneigung gegen Fleisch,kalte Getränke, fette Speisen und Wasser

Verlangen nach sauren und süßen Speisen, Wein

Modalitäten

Verschlimmerung durch Obst, Brot, Eier und Fisch, vormittags, Bewegung, nach oben schauen (Kopfschmerzen), hinaufgehen (Atemnot), an seine Beschwerden denken

Besserung durch alleine sein, aufrecht sitzen, im Freien, am offenen Fenster, Essen

 

 

 

 

 

 

 

 

Selenium

Foto: Leo Hupperich; Selenkristalle

Selen, Se

Allgemeines

Selenium Selen ist ein metallartiges Element aus der 4.Reihe (Eisenreihe) und 16.Gruppe (wie Sauerstoff, Schwefel und Tellur) des Periodensystems mit der Ordnungszahl 34. Es kommt meist gebunden in Verbindung mit Schwefel vor, in Erzen von Metallen wie Eisen, Blei, Silber und Kupfer. In geringen Mengen kommt es in seltenen Mineralien vor wie Clausthalit oder Naumannit. Industriell gewinnt man es bei der elektrolytischen Kupfer- und Nickelherstellung aus dem Anodenschlamm. Benannt ist es nach Selene, dem Mond, die Farbe ist rot oder grauschwarz, die Form amorph, kristallin oder metallisch. Das Element kann in seiner metallischen Form Licht in Elektrizität umwandeln, was in photoelektrischen Zellen und Solarzellen genutzt wird, und es erzeugt elektrischem Strom in Generatoren und Dynamos. Auch wird es zur Rot-oder Schwarzfärbung von Glas verwendet. Selen ist ein wichtiges Spurenelement für unseren Körper, besonders in Knochen und Zähnen, es hat antioxidative und krebshemmende Eigenschaften und fördert die männliche Fortpflanzungsfähigkeit, weil es in der Produktion und Beweglichkeit des Samens eine Rolle spielt.

Homöopathisch:

Charakteristika Selen ist ein Mittel für Schwäche, die oft im Zusammenhang mit sexuellen Ausschweifungen, Flüssigkeitsverlust oder langwierigen fieberhaften Erkrankungen auftritt. Sexuelle Funktions-störungen sind dabei Begleiterscheinungen. Schwäche, Entkräftung, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Verschlimmerung durch körperliche und geistige Anstrengung Depression und Müdigkeit, chronisches Müdigkeitssyndrom Frostig, überempfindlich sowohl gegen Zugluft als auch gegen Sonnenhitze, starker Sexualtrieb und physische Impotenz, Impotenz mit tröpfelnder Absonderung von Prostatasekret, unwillkürliche Samenabgänge, große Schwäche nach Samenverlust Tröpfeln von Samenflüssigkeit während der Stuhlentleerung Prostatitis, Prostatahypertrophie, tröpfelnde Harnentleerung Vorzeitige Ejakulation Kopfschmerzen über dem linken Auge, das Haar ist schmerzhaft bei Berührung, Haarausfall am Kopf und am ganzen Körper, fettige Gesichtshaut, Akne und Mitesser Laryngitis mit viel Schleim und Halskratzen, Heiserkeit < durch Singen Verstopfung, Verlangen nach Alkohol Rückenschwäche in Verbindung mit Koitus oder Samenerguss

Modalitäten Agg: Hitze, Sonne, Zugluft, sexuelle Ausschweifung, Schlafverlust, körperliche und geistige Anstrengung, Alkohol, Kaffee Amel: nach Sonnenuntergang, kühle frische Luft, Ruhe, kaltes Wasser in den Mund nehmen

Candida albicans

Hefepilz

Allgemeines

Candida albicans ist ein Hefepilz und wird oft auch als Monilia albicans bezeichnet. Monilia albicans kommt nur in Pflanzen vor, Candida albicans auch in Menschen und Tieren. Grundsätzlich ist Candida ein harmloser Saprobiont, das heißt, er lebt von den Überresten anderer Organismen, beim Menschen lebt er oft auf den Schleimhäuten von Mund, Rachen, Genitalbereich und Verdauungstrakt, er kommt bei 75% aller gesunden Menschen vor. Im hefeähnlichen Zustand ist er nicht invasiv und fermentiert Zucker, aber in der myzelialen Form kann er invasiv in Schleimhäute eindringen. Bei gestörter Mikroflora, die durch Medikamente wie Antibiotika oder Hormone, durch falsche Ernährung ( zu viel Zucker), Stress oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigt wird, kann sich der Pilz stark vermehren und zu einer Candidose führen. Meist manifestiert sich diese nur auf den Schleimhäuten mit Rötung, Juckreiz und weißlichen abwischbaren Belägen, aber in sehr schweren Fällen mit stark geschwächter Abwehrlage können alle Organe befallen sein.

Charakteristika

Erschöpfung, Müdigkeit, alles ist zuviel, hat seine Grenzen erreicht, überfordert

Kopflos, verwirrt, verzweifelt,

Mangelnder Selbstwert, unterdrückte Wut, parasitäre Beziehungen, Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, kann sich nicht abgrenzen

Wut, Reizbarkeit, ungezielte Aggressivität

Chaotisch, desorientiert, ruhelos und hektisch, getrieben, in Eile,  ev. Ordnungszwang

Stimmungswechsel, empfindlich auf Kritik, Furcht vor Armut

Fühlt sich schutzlos, hilflos, machtlos, verlassen, von Feinden umgeben, verachtet, dumm und ungeliebt

Träume von Bomben, Explosionen, Blut, Mördern, Gewalt
Verlangen nach Zucker, Hypoglykämie, Verdauungsprobleme, Durchfall

Schlafprobleme, Nägel beißen

Hautjucken, Dermatosen, Urtikaria,  Haarausfall

Blasenentzündung

Infektanfälligkeit,  Allergien verschiedenster Art, Nahrungsmittelallergien

Modalitäten
Agg: Süßigkeiten, Mehlspeisen, Kaltwerden, Abkühlung, Wärme,  nasses warmes Wetter

Plutonium nitricum

Plutonium nitricum

Der Name Plutonium bezieht sich auf  Pluto, den gefürchteten und erbarmungslosen  Gott des Todes und der Unterwelt in der römischen Mythologie, und verweist bereits auf die zerstörerische Komponente dieses radioaktiven Elementes, das in Kernwaffen und Atombomben verwendet wird. Interessanterweise war Pluto (vom griech. ploutos = Reichtum) aber auch der Herrscher über die Schätze in der Tiefe der Erde und somit auch ein Gott des Reichtums und des Überflusses, und erinnert uns daran, wie sehr heutzutage die Faktoren Reichtum, Macht und zerstörerisches Potential auf nationaler wie internationaler Ebene miteinander verflochten sind.
Plutonium ist ein radioaktives chemisches Element aus der 7.Reihe des Periodensystems mit der Ordnungszahl 94 und gehört zu den Actiniden. Bereits ab Ordnungszahl 92 (=Uran) kommen die chem.Elemente nicht mehr natürlich auf der Erde vor, sondern müssen synthetisch durch Spaltung von Atomkernen erzeugt werden. Vermutlich gab es früher natürliches Plutonium, aber wegen der (erdgeschichtlich gesehenen) kurzen Lebensdauer durch den radioaktiven Zerfall ist es inzwischen verschwunden. Für uns Menschen ist eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren (wie bei Pu 239) allerdings sehr lange!
Beim Menschen wird das radioaktive Gift vom Knochenmark aufgenommen, strahlt Alphapartikel aus und bewirkt Krebs und Genmutationen, besonders in Knochen, Knochenmark, Niere, Leber und Lunge. Die Wirkung ist langsam und kann über Generationen anhalten.

Charakteristika
Themen von Zerstörung und Vernichtung, ev. generationsübergreifend, Mißbrauch, Traumatisierung, Verlust, Unfälle, Katastrophen, Krieg, schwere Krankheitsverläufe, bei denen übliche Heilmittel nicht helfen

Explosive Gefühlsausbrüche und Selbstzerstörung, autoaggressive und kanceröse Erkrankungen,

Der innerste Wesenskern wird unterdrückt und verschüttet, die Persönlichkeit zerfällt in  verschiedenste Identitäten hat  enormen Druck, die Kontrolle zu behalten, um trotz des Zerfalls und der Zerstörung der Lebensgrundlagen funktionieren zu können, Durchhalten, zwanghafte Berufsausübung, unbeugsamer Wille

Übermäßiges Verantwortungs- und Pflichtgefühl, bereits bei Kindern, zB weil sie versuchen, den Zerfall der Familie aufzuhalten,

Hohe Intuition, Frühreife bei Kindern, Hochbegabung, sehr hohe Ideale, Interesse an Mystik, spirituell

Empfindung von existentieller Bedrohung, Angst vor ökologischen Katastrophen

Drang Dinge zu ordnen, perfektionistisch, zwanghaft

Gefühl von großer Schwere und Druck, bleiernes Schweregefühl, starker Druck >

Frost und Kälteschauer, aber Hitzegefühl im Kopf

Schwere Depression, chron. Erschöpfungssyndrom oder wiederkehrende Erschöpfung, Minderwertigkeitsgefühle, Bedürfnis alleine zu sein

Lähmende Schmerzen im Sakralbereich, Schmerzen wie gebrochen oder verrenkt, muss auf allen Vieren krabbeln

Schneidende Schmerzen im Abdomen, Zusammenkrümmen>

Schwere und Völle der Mammae, Spannungsgefühl

Allergien, spastische Bronchitis, Neurodermitis, Migräne, Alopecia arreata,

Modalitäten
Amel: durch Massage und starken Druck, durch Wärme, durch Sitzen in der Sonne, durch kurzen und langen Schlaf,

Agg: durch Gehen, nachts,

Arsenicum album

Arsenicum album

Arsen ist ein hochgiftiges Halbmetall, das z.B. bei verschiedenen Legierungen, in der Elektronik, als Schädlingsbekämpfungsmittel oder in der Pharmazie zur Anwendung kommt.

In der Geschichte ranken sich viele Mythen um Arsen, mit dem wohl Herzoge, Könige und Päpste vergiftet und aus dem Weg geräumt wurden. Jedenfalls konnte man bis ins 19. Jahrhundert eine Vergiftung oder Tod mit Arsen nicht nachweisen. In der Homöopathie ist es ein großartige Heilmittel, vor allem dann wenn wir ein Symptom-Kombination von Angst, Ruhelosigkeit, Schwäche und Erschöpfung vorfinden. Die Patienten haben starken Durst auf häufige und kleine Schlucke. Als Akutmittel kommt es häufig bei Allergien, Erkältungen, Magen-  und Darmerkrankungen mit Erbrechen und Durchfall sowie Nahrungsmittelvergiftungen, zur Anwendung.

Charakteristische Symptome und Anwendung in der Homöopathie ab D12:

• Ängstliche Ruhelosigkeit bis zu Panikattacken, bes. nachts, Mitternacht
• Äußerst anspruchsvoll, sehr ordentlich und gewissenhaft, will alles unter Kontrolle haben
• Großer Durst auf häufige kleine Schlucke
• Große Schwäche mit Ruhelosigkeit
• Furcht allein zu sein, vor dem Tod und vor Krankheiten
• Kälte des Körpers mit Hitze des Kopfes
• Erbrechen mit Durchfall gleichzeitig (Magen-Darm-Grippe) mit Ruhelosigkeit und Kältegefühl
• Schwellung unter den Augen
• Brennende, spärliche und ätzende Ausscheidungen (z.B. Schnupfen, Augensekret)
• Periodische Beschwerden (z.B. bei Kopfschmerzen)
• Juckende Haut auch ohne Hautausschlag, kratzt bis es blutet
Modalitäten:
• Schlimmer: nach Mitternacht, 0:00 Uhr bis 3:00 Uhr, flach liegen, kalte Getränke, Kälte jeder Art
• Besser: Wärme jeder Art, heiße Anwendungen

 

Palladium

by George Vithoulkas

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