Picricum acidum
Picricum acidum (Picrinicum acidum, Piconitricum acidum, Pikrinsäure)
Allgemeines
Pikrinsäure besteht aus blassgelben, geruchlosen und sehr bitteren Kristallen, die bei 122 Grad Celsius schmelzen und bei über 300 Grad Celsius explodieren, sie ist eng mit dem hochexplosiven Sprengstoff TNT verwandt und wird zur Herstellung von Sprengstoffen, Streichhölzern, farbigem Glas und in der Leder-und Textilindustrie verwendet.
In homöopathischer Anwendung wirkt sie vor allem auf Nerven, Gehirn, Rückenmark, Nieren und die Sexualorgane. Wie andere Säuren ist Picricum acidum ein Mittel bei Schwäche und Zusammenbruch, die Ursache ist oftmals geistige Überanstrengung (zB bei Studenten vor Prüfungen) oder übermäßige intellektuelle Arbeit und berufliche Überlastung.
Charakteristika
Geist stumpf, unfähig sich zu konzentrieren, unfähig, geistig zu arbeiten, unfähig zu reden und zu denken, unfähig sich einem Projekt zu widmen, Gedächtnisschwäche, Verwirrung
geistige Ermüdung, Mangel an Willenskraft, Abneigung gegen Arbeit
Furcht vor dem Versagen bei einer Prüfung
Alles wird schlimmer durch geistige Überanstrengung (Schwäche, Kopfschmerz, Rückenschmerz) und bessert sich durch Ruhe, Hinlegen und Schlaf
Körperlich und geistig ausgelaugt, Kachexie, progressive perniziöse Anämie, Erschöpfung, Muskelschwäche und Schmerz im Rücken, brennender Schmerz in der Wirbelsäule, Taubheitsgefühle, Ameisenlaufen und Schwäche der unteren Extremitäten (als ob man Stützstrümpfe trägt)
Urämie mit Anurie, fahler Teint, Degeneration des Rückenmarks mit Paralyse, Myelitis mit Spasmen und Erschöpfung, aufsteigende Lähmung
Kopfschmerzen, Stirn und Hinterkopf, ev. berstend, ev. dumpf, schlechter bei jedem Versuch zu geistiger Anstrengung, besser durch festes Einbandagieren und Nasenbluten
Kleine Furunkel, am Hals, in der Nase und in den Ohren, Ohrgeräusche und Schwindel
Leber voller Fettkügelchen, Stechen in der Lebergegend , Neigung zu Ikterus mit Juckreiz, plötzliches hellgelbes bitteres Erbrechen
Enge der Brust, wie eingeschnürt von einem Band, Taubheitsgefühl im unteren Bereich des Sternums
Gesteigertes sexuelles Verlangen, beständige oder störende Erektionen, Priapismus
Extreme Erschöpfung bei der Menstruation, Leukorrhoe vor der Menses, Pruritus vulvae
Schläfrig tagsüber und schlaflos nachts, Schläfrigkeit, unerfrischender Schlaf
Vermehrter Appetit, dann fehlend, zum Frühstück, mittags. Großer Durst auf kaltes Wasser, bitterer Geschmack
Früher auch bei Verbrennungen äußerlich verwendet
Modalitäten
Besser durch kalte Luft, kaltes Wasser, Sonne, fester Druck, Einbandagieren, Ruhe
Schlechter durch die geringste geistige Anstrengung, Ermüdung, Studieren, Schock, nach Schlaf, Samenverlust, nassem Wetter, heißem Wetter