Cannabis sativa
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Der Hanf, Cannabis sativa, ist in der Homöopathie ein bewährtes Arzneimittel. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, ganz besonders scheint es den Urogenitaltrakt und die Atemwege anzusprechen. Häufig berichten Menschen, die von Cann-s. profitieren können, von einer großen Müdigkeit, vor allem nach dem Essen, wie nach einer großen Anstrengung.
Ein charakteristisches Symptom von Cann-s. ist das Gefühl von fallenden Wassertropfen, auf den Kopf zum Beispiel, oder vom Herz, Magen, Anus.
Wenn Sprachstörungen im Krankheitsbild auftauchen, stottern, Wortverwechslungen (etwas anderes sagen als man meint), Verschreiben, Verwirrtheit, Hast oder Zusammenhanglosigkeit im Bezug auf die Sprache, kann man an Cann-s. denken. Auch, wenn die Stimme zittrig ist.
Schlucken kann ein Thema sein: ein Erstickungsgefühl beim Schlucken wird oft beschrieben, oder dass man sich verschluckt und das Geschluckte in die Luftröhre gelangt.
Geist & Gemütsebene: Constantin Hering spricht von Traurigkeit, morgens verzweifelt, nachmittags aber lebhaft. Weiterhin beschreibt er eine Ängstlichkeit, Besorgnis, besonders in der Magengrube empfunden, zusammen mit Atembeklemmung und Herzklopfen.
Kopf: Gefühl von Wassertropfen, die auf den Kopf fallen; ein Kribbeln der Kopfhaut; Druck an der Nasenwurzel; Schwindel
Augen: Hornhauttrübung; nebelhaftes Sehen; Druck von innen nach außen
Atemwege: Beklemmung mit Herzklopfen; Atemnot, „kann nur atmen, wenn er aufsteht“; Erstickungsanfälle; Asthma
Herz: als würde etwas vom Herzen heruntertropfen; Spannung im Herzen; Herzklopfen; Perikarditis
Harnwege: geteilter Urinstrahl; Harnverhalt mit Verstopfung; brennender Schmerz beim Urinieren; Zick-Zack-Schmerz entlang der Harnröhre; Empfindlichkeit der Harnröhre; Harnröhrenentzündung; gehen mit gespreizten Beinen; heißer Urin; Berührung oder Druck schmerzhaft
Männliche Geschlechtsorgane: sexuelle Übererregbarkeit; gesteigerter Geschlechtstrieb; Phimose; Schmerzhafte Erektionen (spannender Schmerz); Ziehen im Hoden
Weibliche Geschlechtsorgane: gesteigerter Geschlechtstrieb; Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) nach Überanstrengung
Extremitäten: Verstauchung der Finger; Luxation (lat. luxare „verrenken“) der Kniescheibe beim Treppensteigen; Gefühl von schweren Füßen beim Treppensteigen; ziehender Schmerz in den Füßen
Schlaf: nicht erholsam; furchtbare Träume, durch die ein Erwachen mit Desorientierung erfolgen kann; Schläfrigkeit tagsüber
Zustand verschlechtert durch: Treppensteigen, Hinlegen
Antidot: Als Antidot (kann einen Wirkstoff inaktivieren oder dessen Wirkung herabsetzen bis aufheben) bei großen Dosen: Zitronensaft; bei kleinen Dosen: Camphora
Quellen:
Kurzgefasste Arzneimittellehre von Constantin Hering, Boericke Materia Medica, Allen Leitsymptome