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Lac suinum


Lac suinum

Schweinemilch

Die Annahme, Schweine seien faul, dick, schmutzig und dumm, ist weit verbreitet, jedoch gehören sie zu den fünf intelligentesten Säugetieren, sie sind sehr anpassungsfähig und sozial.

In der Homöopathie gibt es noch nicht sehr viel Erfahrungen mit der Schweinemilch, das Mittel wurde von Stefan Kohlrausch und Kees Dam geprüft; bei dieser Prüfung zeigten sich vorwiegend Eigenschaften wie Grausamkeit, Gewalttätigkeit und Brutalität, Themen waren Missbrauch, verlassen worden zu sein, ungerecht behandelt zu werden, ausgestoßen zu sein. Bei Mahesh Gandhi allerdings waren die Ergebnisse bei Prüfungen eher, dass die Menschen gesellig, geduldig, lustig, fröhlich, friedlich, fruchtbar, konservativ, materialistisch und hilfsbereit waren. Dann gibt es eine Prüfung von Olaf Posdzch; die Essenz seiner Prüfung waren Themen der Bedürftigkeit – wie gehe ich mit meinen Bedürfnissen und der der anderen um, Autonomie versus Abhängigkeit, Partnerbeziehungen, Gruppenbedürfnisse. Verhaltensmäßig beschreibt er eine faule Selbstzufriedenheit, bildlich gesprochen ist das Schwein zufrieden, gemütlich im Schlamm mit den anderen zu sitzen.

Das Schwein:

  • ist anpassungsfähig,

  • sehr sozial

  • hat gerne Körperkontakt, reiben sich aneinander

  • ist ein hervorragender Schwimmer

  • frisst alles

  • autonom

  • intelligent

Das Ferkel ist nach der Geburt schnell autonom, es sorgt schnell für sich selber, die Mutter kümmert sich um die Ernährung, der Vater ist abwesend

Allgemeine Themen der Milchmittel

  • Vernachlässigte Kinder, früh auf sich selbst gestellt

  • abhängig, Forderung nach Fürsorge

  • Nahrung, Ernährung, Ablehnung von Nahrung

  • orale Ersatzbefriedigung

  • unerfüllte Beziehungswünsche

  • Milchunverträglichkeit, Allergie auf Milch und Milchprodukte

  • Krankheiten der weiblichen Brust

  • hormonelle Störungen

  • Wechselnde Seiten

Das homöopathische Bild von Lac suinum ist im Repertorium nicht erhalten, es ergibt sich aus der Synthese von Gruppenprüfungen, dem Bild des Schweines selbst und den allgemeinen Themen der Milchmittel im besonderen und der tierischen Mitteln im allgemeinen.

Anhaltspunkte für die Verschreibung sind:

Erscheinung:

(fühlt sich) schmutzig und stinkend, dick

kichert, grinst oft, grunzende Sprache

ungelenk, tapsig,

schlechte Essgewohnheiten, frisst alles und wahllos in sich hinein

dick, faul, zufrieden

Verhalten

aggressiv, brutal, grausam, konkurrentig (Tierreich)

sozial, körperbetont, zärtlich (die Schweinemilch im besonderen)

faul und träge

reizbar, unwillig, genervt

orale Süchte, ständige Suche nach Befriedigung

das Gefühl, dick hässlich, lächerlich zu erscheinen. Angst, dass andere ihn verachten

ausgestossenes und ausgegrenztes Gefühl

übersensibel und sehr empfindlich auf Kritik

ein tiefer Mangel an Selbstvertrauen

Ein Patient von Gandhi berichtet: „Ich habe immer einen fauligen Geruch, ich fühle mich in einem Restaurant, als würde ich stinken. Ich glaube man hat dann eine niedrige Meinung von mir und hält mich für unkultiviert und arm“.

Sprache

sagt ständig Worte wie „einfach“, „total“, „irgendwie“ „saukomisch“, „saublöd“ etc, Schlamassel, Schlamm, Drama….„So ein Schwein“, „der frisst wie ein Schwein“, „abgeschlachtet werden wie ein Schwein“, „sich aufführen wie ein Schwein“, schweinische Bemerkungen, „ich bin ein absolutes Schwein“…. M. Gandhi sagt dazu, daß solche Äußerungen tief aus dem Unbewussten kommen und …. als letzte Bestätigung des Mittels dienen können, wenn die Gesamtthematik stimmt.

Allgemeines

warmer Kopf, verändertes Zeitempfinden, Zeit vergeht zu schnell, gesteigertes Geruchs- und Geräuschempfinden, Verletzungen durch eigene Unachtsamkeit, veränderte Körperwahrnehmung, fühlt sich schwer und das Gefühl zu sinken.

brennende Beschwerden, einseitige Symptome sind eher rechtsseitig

Körper

Kopfschmerzen eher rechts oder wechselnde Seiten

Zahnschmerzen der Backenzähne im Oberkiefer

Blähungen

unreine Haut, Pickel

Hämorrhoiden

Modalitäten

Verlangen nach essen, besser durch viel und schnelles Essen, Verlangen nach dunklen Obstsäften, Fressanfälle, wenn man sich ausgestoßen und nicht geliebt fühlt.

Vorliebe für die Farbe gelb, weiß und lila

empfindlich auf Sonnenlicht, liegen gern in der warmen Badewanne, besser noch im Moorbad oder ähnlich schlammigen Gewässern

 

Opium

Opium (Schlafmohn, Papaver somniferum)

Botanik

Opium ist eine einjährige Pflanze und wird bis zu 150 cm hoch. Die Stängel sind blaugrün, kahl und führen Milschsaft. Die wenigen großen Blüten sind blassviolett, weiß oder rot. In der Homöopathie wird der Milchsaft aus den Köpfen des Schlafmohns verwendet. Ritzt man unreife Kapseln an und läßt den austretenden Milchsaft eintrocknen, entsteht eine braune Masse, die der Grundstoff für weitere Zubereitung von Opium, Morphium und halbsynthetisches Heroin ist. Opium gehört zur Familie der Papaveraceaen und wächst in Europa und Asien. In Deutschland ist der Anbau genehmigungspflichtig, allein in Indien und Pakistan unterliegen Anbau und Verarbeitung keinerlei Beschränkungen.

Charakteristika

Opium greift Nerven, Geist, Gemüt und Sinne an. Das wohl bekannteste Symtpom ist Schmerzlosigkeit, wo Schmerzen zu erwarten wären.
Es besteht eine Unempfindlichkeit des Nervensystems, eine schläfrige Benommenheit, eine Trägheit und ein Mangel an vitalen Reaktionen. Phatak beschreibt es als „Negativzustand“. Der Patient kann vollkommen sein Bewußtsein verlieren, in einen apoplektischen Zustand geraten.
Es kann zu Ekstasen und Verzückungen des Gemütes kommen, der Patient phantasiert stark, er fühlt sich wie im Traum. Er leidet unter Sinnestäuschungen, denkt, daß er nicht zuhause ist.
Opium ist ein sehr wichtiges Mittel nach einem Schock oder Trauma, das nicht überwunden wird, immer wieder tritt das Bild des Schreckens vor Augen. Der Blick ist stier und glasig und die Pupillen reagieren nicht, die Lider hängen tief. Das Gesicht ist aufgedunsen, rot und schwitzig.
Der Schlaf ist tief und benommen, tiefes schnarchen und rasselnd Atmung ist typisch für dieses Mittel. Die Glieder zucken im Schlaf.
Der Puls ist voll und langsam und es bestehen heiße Schweiße am Rumpf und Kopf, nicht so an den Extremitäten.

Modalitäten

Verbesserung: Kälte, fortgesetztes Gehen, Entblößen
Verschlimmerung: Furcht, Gemütsbewegungen, Schock, Gerüche, Alkohol, Schlaf, unterdrückte Absonderungen, bzw. Ausbleiben von Absonderungen, unterdrückte Hautausschläge und Erhitzung oder direkte Sonne.

Indikationen

Atemstillstand im Schlaf, Schockzustände, Epilepsie, Krampfzustände, Fieber, Apoplex, Bewußtseinsverlust, Schwindel bei alten Menschen, Darmlähmung, Verstopfung, Sepsis.