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Calcium sulfuricum

c: H. Zell/wikipedia

(Gips = wasserhaltiges Calciumsulfat)

Kalziumsulfat, Gips, Selenit

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Gips oder Kalziumsulfat ist eines der Gewebemittel SCHÜSSLERS und wird in Verreibungen gebraucht. Es findet sich unter anderen in Asa foetida und Phytolacca.

Calcium sulfuricum wirkt tiefer als Hepar sulf. Diese wird gewöhnlich vorher gegeben, um die Eiterung zu verhindern. Silicea folgt dann gut auf Calc.sulf. bei ganz chronischen Eiterungen und Fistelbildungen.

 

Organaffinität / Seitenbeziehungen

Calc-sulf., ein unreines Sulphid von Calcium, besitzt ein breites Wirkspektrum und wirkt tief bei allen Eiterungsprozessen. Es affiziert Drüsen, Schleimhäute, Knochen und die Haut.

 

Miasmatische Zuordnungen

Psorisch, Syphilitisch, Sykotisch

 

Klinische Indikationen

Abszesse, Bubonen, Drüsenschwellungen, Dysenterie, Ekzem, Fistel, Frostbeulen, Furunkel, Gehirnerschütterung, Geschwüre, Gonorrhoe, Hämorrhagien, Hauterkrankungen, Hornhautgeschwür, Husten, Karbunkel, Konjunktivitis, Kopfschmerzen, Lupus vulgaris, Milchschorf, Pickel, Pneumonie, Polypen, Pusteln, Scharlach, Spermatorrhoe, Syphilis, Taubheit, Tonsillitis, Tumore, Verbrennung, Verletzungen, Wassersucht, Zysten.

 

Leitsymptome

 

  • Eifersucht, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern
  • Mittelohrentzündung mit chronischer Otorrhoe
  • Verlangen nach grünem, unreifem oder saurem Obst (Med.)
  • Krupphusten, der sich am Morgen verschlimmert
  • Furunkel, die sich öffnen und Tage, Wochen, ja sogar monatelang einen gelblichen Eier absondern
  • Furunkel in ganzen Gruppen; Abszesse an beliebigen Körperstellen

 

Gemütssymptome

Wechselnde Launen; Schüchternheit; Angst abends, im Bett, nachts > im Freien; Furcht vor Vögeln; Schnell Zornig, Eifersucht; Reizbarkeit abends; Beklagt sich, weil er sich nicht geschätzt fühlt;

 

Körperliche Beschwerden

 

Kopf und Schwindel:

Chronischer und periodischer Kopfschmerz < Sehen nach oben; Heftiger Stirnkopfschmerz < nach dem Mittagessen; Kopfschmerz durch Gehirnerschütterung; Harte, empfindliche Schwellungen an der Kopfhaut, am Haaransatz, bluten beim kratzen; Kopfgrind bei Kindern.

Schwindel mit tödlicher Übelkeit; Schwindel > im Freien, aber < schnelles Gehen.

 

Augen:

Konjunktivitis mit Absonderung eines dicken, gelben Sekrets; Tiefe Hornhautgeschwüre;

 

Nase:

Erkältung im Kopf mit dicker, gelblicher, eitriger Sekretion; Gelbliche Absonderung aus den Choanen; Blutiger Schnupfen bei Kleinkindern;

 

Gesicht:

Pickel und Pusteln im Gesicht; Herpes; Furunkel.

 

Ohren:

Taubheit mit Absonderung einer Masse aus dem Mittelohr; Chronische Otorrhoe;

 

Verdauungstrakt:

Zahnfleischfurunkel; Geschwollene Wange mit Zahnschmerz, wenn Eiterung droht; saurer, seifiger Geschmack; Innenseite der Lippen wund; Endstadium bei geschwüriger Halsentzündung mit Absonderung einer gelben Substanz; Verdauungsstörung bei der geringsten Ursache; Kolik mit Rumoren; Kolik mit Diarrhoe; Schmerzhafte Abszesse um den Anus; Obstipation mit Schweratmigkeit; Diarrhoe bei Kindern mit Absonderung von Eiter oder blutigem Eiter; Weiß belegte Stühle; Feuchtigkeit um den Anus verursacht Jucken und Beißen.

 

Urogenitaltrakt:

Pyelitis, chronische Nephritis; Heftiger Schmerz, gefolgt von Eiter im Urin, der schnell schwächt; Roter Urin mit hektischem Fieber;

Gonorrhoe im Eiterungsstadium; chronische Syphilis; Spermatorrhoe mit Impotenz;

Menses spät, lang andauernd mit Kopfschmerzen; Dicke, weiße Leukorrhoe; Jucken, weit oben in der Vagina; Mastitis, zu Beginn einer Eiterbildung oder um Eiterung zu verhindern.

 

Atemorgane und Brust:

Abszess in der Achselhöhle; Schmerzen in der Brust bei Kopfschmerz; Empyem, Eiter bildet sich in der Lunge oder in den Pleurahöhlen; Würgender Krupp; Katarrh mit dickem, klumpigem, weißgelbem oder eiterartigem Sekret.

 

Haut und Schweiß:

Ungesunde Haut; Schnitte, Wunden, entwickeln Eiter, heilen nicht leicht; Furunkel und Abszesse; Akne mit eitergefüllten Pickeln; Rissige Haut im Winter, besonders der Hände nach dem waschen; Scharlachexanthem; Scharlach mit übermäßiger Schwellung am weichen Gaumen; Gelbe, eitrige Krusten oder Absonderung; Fauliger, kalter Fußschweiß.

 

Rücken und Extremitäten:

Schwäche der Beine; Brennen, Jucken der Fußsohlen; Panaritium, wenn die Eiterung beginnt; Entzündung des Hüftgelenks; Eiterungsstadium von Hüfterkrankungen. Schwellung der Fingerglieder.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Diarrhoe nach Ahornzucker; Verlangen nach Stimulanzien, um die Schwäche zu überwinden; Verlangen nach Rotwein, Süßigkeiten; Sauren und salzigen Dingen; nach saurem, unreifem und grünem Obst;

Abneigung gegen Fleisch.

 

Schlaf

Hochfahren aus dem Schlaf, wie durch Luftmangel; Schläfrig tagsüber, nachts wach; Kopfschmerzen vor dem Zubettgehen; Innerliche Trägheit nach Mittagsschlaf.

 

Modalitäten

AMEL: im Freien, durch Baden, Essen; lokale Wärme, Entblößen;

AGG: durch Zugluft, Kälte, Nässe, Berührung, Zimmerwärme, Stehen, schnelles gehen.

 

Arzneibeziehungen / DD zu ähnlichen Arzneien

Ähnliche Mittel: Silicea, Hepar sulf.,

Folgt gut auf: Kali-m., Nat-s., Sil.,

 

Literaturquellen

Murphy, Mezger, Stauffer, Seideneder, Morrison, Leeser, Phatak, Voisin, Vermeulen.

 

Hepar sulfuris

Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber)

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