Reise durch die Teeplantagen Sri Lankas
-aus homöopathischer Sicht-

Eine Reise durch Sri Lanka führt uns, zwei Mitglieder des homöopathischen Notdienstes, in die Teeplantagen des Hochlandes von Sri Lanka. Ein abenteuerlich überfüllter Zug fährt uns von Kandy in immer höher gelegene Regionen. Soweit das Auge reicht hügelige Teeplantagen mit ihrer satten grünen Farbe, unterbrochen von den emsigen schönen Tamilinnen, die dort ihre harte Arbeit verrichten. Wir denken natürlich sofort an das homöopathische Arzneimittelbild von Thea und deren seltsames Verlangen, ihr Kind zu töten. Wo kommt das her? Eine so wunderschöne Pflanze mit ihrer zarten weißen Blüte und dem saftigen wohltuenden Grün und dann dieses Verlangen? Also schauen wir uns die Teeplantagen, die Arbeiterinnen, die Teefabriken, die Herkunft des Tees genauer an.

Die ersten Teepflanzen wurden 1823 im chinesischen Assam wildwachsend entdeckt und 1849 legte der Schotte James Taylor eine erste Teeplantage im Hochland des damaligen Ceylon an. Aber getrunken und im großen Stil angebaut wurde, von den englischen Kolonialherren, Kaffee. Im Jahr 1860 wurde sämtlicher Kaffee durch Pilzbefall zerstört und man begann die ehemaligen Kaffeeplantagen mit Tee zu bepflanzen. Als billige Arbeitskräfte „importierte“ man Tamilen aus Indien. Die Frauen arbeiten- damals wie heute -als Teepflückerinnen und die Männer in den Teefabriken.

Überall ist das schöne grüne hügelige Land unterbrochen von den armen Ansiedlungen der Tamilen.
Die Arbeit auf den Plantagen ist extrem hart. Störrische Äste zerkratzen die Haut, der Rücken schmerzt von der ständig leicht gebeugten Haltung, die Sonne ist erbarmungslos, der Korb auf dem Rücken schwer und in der Regenzeit wimmelt es von Blutegeln in den Pfützen. Auch in der Fabrik ist die Arbeit hart. Es herrschen in einzelnen Räumen Temperaturen bis 60 Grad. Auch hier arbeiten inzwischen vorwiegend Frauen.

Die Teepflückerinnen müssen mindestens 20 kg Tee am Tag ernten, das gewährt ihnen den Mindestlohn von umgerechnet 4 Euro im Monat. Pro Kilogramm mehr bekommen sie 20 Rupien und das ist so gut wie nichts.

Vielleicht ist es dieser Hintergrund von harter Arbeit, jedes Teeblatt wird schließlich von der Hand einer Pflückerin berührt, die das so seltsame Verlangen das eigene Kind zu töten fördert. Jedes Kind mehr bedeutet noch mehr Arbeit oder/und noch weniger zu essen.

Arzneimittelbild von Thea chinensis (bitte anklicken)


Homöopathen ohne Grenzen in Sri Lanka

Die akute, schnelle und effektive Hilfe der Homöopathen ohne Grenzen e.V. begann rasch nach dem Tsunami 2004. In den Jahren 2005 und 2006 sind über 5000 Menschen dort behandelt worden, Angehörige von Tsunamiopfern, Verletzte und Traumatisierte, später auch Patienten, die noch unter den Folgen des Bürgerkrieges litten.
Nach dem Aufflammen des Krieges konnten die deutschen Homöopathen kaum noch ins Land, aber  die Kontakte blieben bestehen. Inzwischen gibt es eine Anfrage an die Homöopathen ohne Grenzen, das Land bei der Planung einer nationalen, universitären Homöopathieausbildung zu unterstützen, sowie beim Aufbau einer Fabrik zur Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln in Sri Lanka zu helfen. Zu dem Projekt gehört außerdem die Verbesserung von medizinischer Versorgung in ländlichen Gebieten und im Norden, sowie die Fortbildung und Unterstützung der Fortbildung von einheimischen Kollegen.
Wer mehr Infos will: http://www.ohnegrenzen.org/


20th internationaler Kongress  der Asian Homeopathic Medical League

Von 7. bis 9. Oktober findet in Colombo/Sri Lanka ein Kongress der „Asian homeopathic medical League“ statt. Der Veranstaltungsort ist das Ceylon Continental Hotel in Colombo. Eingeladen sind alle interessierten Homöopathen aus aller Welt.
Unter anderen kommt Dr. Shaji.V. Kudiyat, der sich in der asiatischen Welt einen Namen in der Behandlung von Krebs gemacht hat und  Dr. Ifthikar Waris aus Pakistan, der berühmte „Agro-Homöopath“, der nach 14jähriger Forschung effektive homöopathische Behandlung von Pflanzen, sowie „homöopathische Pestizide“ und Fertilizer vorstellen wird.
Nachfragen und Anmeldungen unter ahmlsrilanka@gmail.com


Interview mit Dr. Latiff aus Colombo

Dr. Latiff ist homöopathischer Arzt und Organisator des im Oktober stattfindenden Kongresses. Er war Leiter des homöopathischen Krankenhauses in Colombo und war zeitweilig beteiligt an der Arbeit der Homöopathen ohne Grenzen in Sri Lanka. In Colombo hat er eine Praxis: dort haben wir ihn und seine riesen große Familie besucht, sind wunderbar bewirtet worden und beim Frühstück hat er uns ein wenig erzählt.

Erzählen Sie uns über die Asian Homeopathic Medical League
Die AHML wurde in Dehli/Indien  ca. 1980 von Dr. Jugal Kishore gegründet, Mitglieder sind alle asiatischen Länder, auch Dubai, Saudi Arabien, Australien, Neuseeland, Kanada und die USA.

Wie viele Mitglieder gibt es etwa?
Jedes Land hat etwa 50 Homöopathen, alle zusammen sind wir so um die 8000.

Wie seid Ihr organisiert?
Es gibt jedes Jahr einen Kongress, der letzte 2010 war in Malaysia. Jedes beteiligte Land hat einen sogenannten „national vicepresident“, der sein Land repräsentiert. In Sri Lanka bin ich das, deshalb ist meine Aufgabe auch die Organisation des Kongresses. Der Präsident der AHML ist Dr. A.K. Seth und der zweite ist Dr. Girish Gupta.

Was sind die Ziele?
Die Hauptidee ist, die Vereinigung aller Homöopathen in der asiatischen Region. Gegenseitige Hilfe bei allen Schwierigkeiten, wir helfen bei Epidemien, Katastrophen, gehen in Camps und behandeln dort umsonst. Hier in Sri Lanka suchen wir Sponsoren zur Unterstützung von einer Fabrik zur Herstellung eigener Homöopathikas, wir beziehen immer noch aus Indien und Pakistan, die Medizin ist wegen Fracht und Steuer dann einfach zu teuer.

Was dürfen wir von dem Kongress erwarten?
Es werden einige hochkarätige Homöopath/innen als Redner kommen, neue homöopathische Arzneien sollen vorgestellt werden, neue Forschungen und natürlich werden auch interessante Fälle vorgestellt. Nicht zuletzt werde ich eine Rundreise für Interessierte durch unser schönes Land
 zusammenstellen.

Gibt es das homöopathische Krankenhaus noch?
Ja, es hat immerhin 10 Betten, täglich werden ca. 150 Patienten von 2 (?) „lady doctors“ behandelt.
Das Krankenhaus gehört der Regierung und die Behandlung ist total umsonst.

Was kostet eine Erstanamnese bei einem niedergelassenen Homöopathen?
So ungefähr 500 Rupien, aber nur die Konsultation, die Medizin kostet extra, bei mir im Durchschnitt 10 Dollar in der Woche.

Dr. Latiff, vielen Dank für das Gespräch und das srilankesische Frühstück!


Herzliche Grüße,
Ihr Team vom homöopathischen Notdienst.

http://www.homoeopathischer-notdienst.de/



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