19. Newsletter des Homöopathischen Bereitschaftsdienstes 

 

Liebe Patienten, Freunde, Kollegen,

dieser 19. Newsletter ist vor allem den nützlichen Insekten gewidmet, im kommenden Winternewsletter beschäftigen wir uns mit Insekten, die vorwiegend schädlich sind, wie beispielsweise Blatta orientalis (Kakerlake), Culex musca (Stechmücke) und die Cimex (Bettwanze). Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen! Und an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Sikander Goldau, der uns die schönen Titelbilder entwirft.

Und – was uns sehr wichtig ist und wir gerne verbreiten – ein Aufruf vom Verband Klassischer Hompöopathen Deutschlands e.V. (VKHD) an alle Homöopathen zur Solidarität.

Den Text dazu finden Sie unter folgendem Link: Aufruf an alle Homöopathen

In unseren älteren Newslettern haben wir in jeder Nummer eine Methode zur Fallanalyse vorgestellt, das wollen wir wieder aufgreifen und diesmal stellen wir die Fallanalyse nach Roger Morrison vor.

Die Welt der Insekten

Wer kann sich nicht an die Autofahrten im Sommer erinnern, als man immer wieder aussteigen musste, um die Windschutzscheibe von toten Insekten zu befreien. Dass das nicht mehr so ist, ist eines von vielen alarmierenden Zeichen, wie sich unsere Erde dramatisch verändert.
In den letzten 25 Jahren sind 75 % der Insekten verschwunden, ein erschreckendes Ausmaß, denn ausgestorbene Tierarten können nicht wiederbelebt werden.
Insekten stehen am Anfang unserer Nahrungskette, sterben sie, so werden ganze Ökosysteme kollabieren und der Kreislauf des Lebens ist in Gefahr. Bestäubung durch Insekten garantieren uns die Produktion von Obst und Gemüse, Insekten schützen vor Vermehrung von Pflanzenschädlingen, dienen Vögeln und Fröschen als Nahrung.
Gründe für die enorme Bedrohung der Artenvielfalt  gibt es einige: eine nur am Ertrag interessierte Landwirtschaft, Einsatz von Pestiziden wie Roundup (Glyphosat), Versprühen von Pestiziden, Siedlungsdruck, Flächenfraß, die vielen Lichter der Großstadt („Lichtverschmutzung“), Freizeitsportler, die keine Naturschutzgebiete respektieren, nicht zuletzt auch die vielen Garten- und Schrebergartenbesitzer, die auf ihren Wiesen nichts mehr blühen lassen und sich in Konkurrenz untereinander befinden, wer den schönsten englischen Rasen besitzt.
Es gibt eine interessante Studie über die Folgen von Glyphosateinsatz bei Wildbienen, der ja laut Eigenwerbung wenig toxisch sein soll. Forscher haben den Herzschlag von Hummeln untersucht, bei Glyphosatbelastung sinkt der Herzschlag pro Minute auf 50 Schläge, 220 bis 240 wäre normal, dadurch werden die Tiere schwach, die Sauerstoffversorgung des Gehirns sinkt. Folge für die Tiere ist eine Irritation der Orientierung, sie finden das eigene Nest nicht mehr und ihre Brut verhungert.

Wir Menschen sollten unser Tun mehr reflektieren, wir tendieren dazu, zu denken, es wird schon alles gut gehen. Dem ist aber nicht so. Es ist fünf vor zwölf. Sofortiges Umdenken und Handeln ist notwendig.


Insekten aus homöopathischer Sicht

Menschen, die Insektenmittel benötigen, zeigen häufig erhöhte Aktivität, sie sind emsig, ruhelos und schnell im Denken und im Handeln. Sie machen tausend Dinge auf einmal, ständige Beschäftigung scheint ihnen gut zu tun. Erfolg, Karriere, materieller Reichtum sind Triebfedern ihres Tuns. Durch die ständige geistige und körperliche Aktivität kommt es nicht selten zu Erschöpfungszuständen bis zum burn-out.

Themen:

• äußerst misstrauisch
• fast misanthrop
• fordernd, auf den eigenen Vorteil bedacht, egozentrisch
• vorwiegend materielle Interessen
• Ekel
• empfindlich auf Wasser, Sonne und Licht 
• sehr schmerzempfindlich
• ruhelose getriebene Aktivität
• viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten, v.a. Obst, Gemüse und Zucker
• häufig Probleme mit der Haut und den Haaren
• Blasenentzündungen

 

Arzneimittelbilder


copyright: Josef Rosner 

Apis Regina (Die Bienenkönigin)

soziale Insekten wie Bienen, Ameisen, Wespen oder Termiten haben immer eine Königin, die lange lebt, sie ist sehr fruchtbar und ist das einzige geschlechtsreife Weibchen in einem Stock, Sie gründet das Volk und bringt neue Generationen hervor. Ihre vornehmste Arbeit ist das Legen von Eiern.
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copyright: Richard Bartz/Makro Freak

Formica Rufa

Das homöopathische Mittel Formica rufa wird aus der ganzen Waldameise hergestellt, das heisst auch aus der Ameisensäure, die sich in den Hinterleibsdrüsen der Ameise befindet. Sie ist Verteidigungsmittel und Orientierungshilfe zugleich.

Ameisen sind unermüdlich und ständig in Aktion.
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Limentis bredowii (Schmetterlinge)

Schmetterlinge machen in ihrer Entwicklung wahrscheinlich die erstaunlichste Metarmorphose durch. Von einer unscheinbaren Raupe zu einem der schönsten und grazilsten Insekten unseres Planeten. In der Homöopathie stehen die Insekten für die Freude an der Verwandlung, aber auch für eine Unsicherheit bezüglich ihrer Identität. Schaut man sich die LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) Szene an, mit ihren lebensbejahenden Umzügen, ihrer Lust an der Verwandlung aber auch die tiefe Verunsicherung vor dem Coming out , so kann man viele Aspekte der Schmetterlinge hier wieder finden.
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copyright: Magne Flaten

Vespa vulgaris

die gemeine Wespe ist eine Wespenart aus der Gattung der Kurzkopfwespen und ist eine echte Wespe (Vespinae). Sie unterscheiden sich in Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen. Wie bei den Bienen leben die Tiere in symbiotischen Kolonien, die Königinnen sind einzig zum Eierlegen bestimmt, die Arbeiterinnen versorgen sie mit Nahrung. Ihr gesamter Staat (also die Koloniengröße) erreicht etwa 500 bis 5000 Arbeiterinnen.
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Fallanalyse nach Roger Morrison

Die Fallanalyse nach Roger Morrison dient als Hilfe, um schwierige Fälle besser lösen zu können. Sie erhöht die „Treffsicherheit“ zum passenden Arzneimittel und verringert somit die Gefahr mit einem nur partiell wirkenden Mittel den Fall zu unterdrücken oder zu verwirren. Bei der Analyse des Falles haben wir in der Regel mehrere Wege oder Möglichkeiten zum Similimum zu gelangen. Der Weg kann über die Essenz, die Totalität, über Leit- bzw. Schlüsselsysmptome (Keynotes) erfolgen oder auch aufgrund von einer Kombination der drei Möglichkeiten.  Sie erweitert somit das Spektrum des Homöopathen über die ihm innewohnenden Fähigkeiten (intuitiv versus analytisch) den Fall zu betrachten und eine höhere Verschreibungssicherheit zu erlangen. Ist die Fallaufnahme abgeschlossen, muss man sich entscheiden wie der Fall beschaffen ist und ob eine Essenz – Totalität oder Leitsymptome vorliegen.
Was versteht man nun unter der Essenz eines Mittels? Die Essenz ergibt sich aus einem tiefen Verständnis der Natur einer Arznei. Sie kann verschiedene Faktoren wie die Causa (z.B. bei Natrium muriaticum der Kummer oder bei Staphisagria die Unterdrückung) enthalten. Ebenso wie die Geschwindigkeit (Aconit: plötzlicher Ausbruch der Beschwerden / Alumina: sehr langsame Entwicklung der Pathologie), das Zentrum des Krankheitsgeschehens (Nux-vomica: Magen-Darm Trakt / Argentum-nitricum: Nervensystem und Magen-Darm Trakt) oder die Zusammenfassung in einem Wort, Satz oder Bild (Lycopodium: Feigheit, aufgeblähter Bauch / Medorrhinum: exzessiv). Die Essenz ist nicht bei allen Fällen ersichtlich und nicht von allen Mitteln bekannt. Ist sie jedoch klar und deutlich vorhanden, hat sie eine größere Gewichtung als die Totalität.
Die Totalität oder Gesamtheit der Symptome ist eher eine mechanische Analyse der vorhandenen Symptome aus dem Gemütsbereich, den körperlichen sowie den allgemeinen Symptomen. Meist finden wir als Ergebnis mehrere Polychreste wie Sulfur, Calcium carbonicum, Lycopodium etc., die alle die wesentlichen Symptome des Falles abdecken. Eine Differenzierung ist dann oftmals recht schwierig.
Die Leitsymptome der Arznei sind die Schlüsselsymptome des Patienten. Ein Leitsymptom einer Arznei ist auffallend, eigentümlich, ungewöhnlich und charakteristisch so wie Hahnemann es im § 153 des Organon beschrieben hat. Um als Schlüsselsymptom gewertet werden zu können, muss ein Symptom mit großem Nachdruck umd ohne jegliche Zweideutigkeit geäußert werden wie z.B. bei Sulfur: heiße Füße, entblößt sie nachts im Bett.
Die Fallanalyse nach Morrison ist in insgesamt 17 Schritte unterteilt, die in dieser Kurzzusammenfassung nicht im Detail beschrieben werden können. Sie beginnt mit Essenz – Totalität – Leitsymptom (sowie deren unterschiedliche Kombinationen), geht dann über in verlässliche Symptome, den pathologischen Schwerpunkt etc. und endet im Schritt 17 mit der Bereinigung des Falles (keinerlei brauchbare homöopathische Informationen z.B. nach langer Einnahme von allopathischen Medikamenten).  Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass je weiter die Schrittfolge voranschreitet, die Treffsicherheit der gewählten Arznei sinkt und es sich um einen unsichere und „wackelige“ die Verordnung handelt. 

Viel Spaß beim Lesen!
Wir wünschen allen schöne Ferien und erholsame Urlaubstage.
Natürlich sind wir in den Ferien von 7.00-23.00 Uhr für Sie/Euch oder Ihre Patienten erreichbar.
Ihr Homöopathischer Bereitschaftsdienst.
http://www.homoeopathischer-notdienst.de/




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