Rhodium

Rhodium ist ein chemisches Element (Rh) mit der Ordnungszahl 45. Es ist ein silbrig-weißes hartes hochschmelzendes Edelmetall und härter als Gold und Platin, ist jedoch zäh und dehnbar und lässt sich mit dem Hammer bearbeiten. Rhodium kommt im menschlichen Körper normalerweise nicht und in der Natur sehr selten vor. Da es aber eine breite Anwendung hat (in Form von Legierungen – dünn mit Rhodium beschichtetes Glas ist ein hervorragender Spiegel, es ist ein wichtiger Bestandteil von Fahrzeugkatalysatoren und Grundstoff zur Herstellung von Salpetersäure), gehört es zu den teuersten Metallen überhaupt.Kompaktes Rhodium ist aufgrund der geringen Reaktivität ungefährlich, aber als Pulver dagegen leicht entzündlich und brennbar.

Der Name Rhodium kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Rose“ (Rhodon) wegen der rötlichen Farbe seiner Salzlösungen.

Es gibt einige Hinweise auf karzinogene Wirkung.

Charakteristika

Rhodium gehört zur Silberserie und somit steht Darstellung, Kunst, Rhetorik, Ästhetik, Kreativität und Vorführung im Mittelpunkt der Dynamik dieses Mittels. Sein Stadium innerhalb der Silberserie ist die 9, das bedeutet „Generalprobe“, ganz kurz vor dem Auftritt, kurz davor zu glänzen, noch kann alles schief gehen. Es ist die Angst nach langen Vorbereitungen , nach langer Arbeit und vielen letzten Korrekturen kurz vor dem Erfolg noch zu versagen. Durch diesen Stress erreicht Rhodium letztlich sein Ziel häufig nicht und ist so der „ewig Zweite“.

Seine Bedeutung in der Pathologie ist vor allem bei Kopfschmerzen und Sehstörungen.

Patricia le Roux beschreibt es in ihrem Buch „Die Metalle in der Homöopathie“ als kleines, aber sehr nützliches Mittel für Kinder, die immer nur die Zweiten sind. Nützlich bei Kindern, die strebsam, ordentlich und methodisch sind, aber Angst haben, dass in der letzten Minute alles schief gehen wird.

Allgemeinsymptome

nervös, weinerlich, schwach

hastig, eilig, erregt, kreative Aktivität

große Angst zu versagen

Ringen um Anerkennung, Meinung der Anderen ist wichtig

Nie ganz fertig werden, der ewige Zweite, kurz vor dem Ziel

Ängste: Höhe, Enge

Kopfschmerz neuralgisch, über den Augen

Laryngitis und Stimmverlust

neuralgische Ohrenschmerzen

Reflux

steifer Nacken und rheumatische Schmerzen, oft linke Schulter

hoher Blutdruck, Herzschläge setzen aus, Gefühl, dass

das Herz runterrutscht, < durch tiefes Atmen

schmerzhafte Diarrhö

fehlende Erektionen beim Mann, genussloser Koitus bei der Frau

Probleme mit Ovarien und Hoden, Gebärmutter-Ca

Ekzem, juckende Haut ohne Ausschlag

Träume vom Fallen aus gr0ßer Höhe

Modalitäten

Verschlechterung durch:

Süßigkeiten, um 1 Uhr und 19 Uhr und von 13 bis 18 Uhr, Kälte, nasses Wetter

Besserung durch:

frische Luft

Argentum nitricum

Argentum nitricum Silbernitrat Höllenstein

Silbernitrat ist ein Salz der Salpetersäure (AgNO3). Es bildet farb- und geruchlose Kristalle, ist extrem reaktionsfreudig und leicht in Wasser löslich. Es wird in der Photographie und zur Versilberung verwendet, zur Herstellung von Spiegeln, Haarfärbemitteln und für Gravuren. In der Histologie gebraucht man es zur Färbung von Gewebeschnitten und in der Kriminaltechnik zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken. Silbernitrat verbindet sich mit dem Eiweiß des Gewebes und erzeugt oberflächliche Entzündungen, Reizungen, Verbrennungen und Verfärbungen, bei Einnahme verursacht es starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Diarrhoe. Früher wurde es als Schutz vor Ophthalmie bei allen Säuglingen nach der Geburt 1%ig in die Augen getropft. Wegen vermuteter Störung der Mutter-Kind-Beziehung  durch diese Maßnahme wurde es  in den achziger Jahren eingestellt.

Allgemeines

Der Argentum nitricum Mensch ist sehr emotional und handelt oft impulsiv aus irrationalen Motiven heraus, die er nicht beherrschen kann ( z.B. einen Schraubenzieher in die Steckdose stecken oder das eigene Kind zu verletzen).  Diese Impulse können von einfachen ungestümen Handlungen bis zu zwanghaften Gedanken und Ritualverhalten führen. Außerdem ist er sehr beeinflussbar und ängstlich, hat viele Phobien und leidet unter Erwartungsspannung und Lampenfieber. Hauptangriffspunkte dieser Arznei sind Gemüt, Nerven und Schleimhäute ( vor allem Magen und Augen).

Charakteristika

Impulsiv, beeinflussbar, Mitgefühl

Höhenangst, Klaustrophobie, Agarophobie, Furcht auf Brücken, Angst zu spät zu kommen, Angst um die Gesundheit, Angst vor Ohnmacht, Angst beim Alleinsein, besser in Gesellschaft

Beschwerden durch Erwartungsspannung, Durchfall, Magenschmerzen, meint alles werde fehlschlagen, versucht, Prüfungen aus dem Weg zu gehen, aber wenn er sich selbst vergisst, zeigt er gute Leistungen

Immer in Eile, wenn er mit etwas beginnt, will er es sofort fertigstellen

Gestörte Wahrnehmung von Raum und Zeit, meint z.B die Wände würden ihn zerquetschen, Entfernungen scheinen vergrößert

Wahnidee verlassen zu sein, verloren zu sein

Warmblütig, starkes Verlangen nach frischer Luft

Empfindung von Splittern (Hals, Urethra, Rektum) , von Vergrößerung , besser durch Druck oder straffes Bandagieren,

Stauungskopfschmerz mit Fülle und Schwere, besser durch festes Einbinden, Schwindel

Bindehautreizung, leuchtend roter Fleck auf der Sklera

Magenbeschwerden mit starken Blähungen und lautem Aufstoßen, durch Emotionen, Schlafverlust oder während der Menses, Erbrechen morgens aus Angst vor dem Tag

Anfallsartiges heftiges Herzklopfen

Diarrhöe nach Süßigkeiten oder durch Erwartungsspannung,  Rumpeln im Abdomen, Blähungen, Kolitis

Konvulsionen, epileptische Krampfanfälle,  nachts, durch Schreck, aus Nervosität, während der Menses, Ataxie und Schwere der Beine, Parese

Verlangen nach Süßigkeiten und Salz, Eis, Käse, Fett

Abneigung Fett, Schweinefleisch

 

Modalitäten

Agg: Emotionen (Angst, Spannung), , warme Räume, Zucker, Rechtsseitenlage

Amel: Kälte, frische Luft, fester Druck ( Bandage), Bewegung, Wind ins Gesicht wehen lassen, Aufstoßen

 

 

 

Aethusa cynapium

copyright: H. Zell

Hundspetersilie, Narrenpetersilie, Gartenschierling, Familie der Umbeliferae

Aethusa cynapium ist hochgradig giftig und kann bei entsprechender Dosierung innerhalb von wenigen Stunden tödlich enden.Die Pflanze ist in Europa und Asien vor allem an Wegrändern, auf Äckern, an Bahndämmen, in Weinbergen und vor allem als Unkraut im Garten zu finden und kann bis zu 100 cm groß werden. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Unterschied zur genüsslichen Gartenpetersilie glänzen sie an der Unterseite. Die weißen Blüten bilden Dolden, die von Juni bis Oktober blühen. Zerreibt man die Blätter riecht sie leicht nach Knoblauch.

Vergiftungserscheinungen sind Brennen im Mund, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall, erweiterte Pupillen, aufsteigende Lähmung, Bewußtseinstrübung, Auftreibung des Leibes und schwarze Verfärbung.

Die Urtinktur wird aus der frisch blühenden Pflanze hergestellt.

Charakteristika

Als Homöopathikum wirkt Aethusa vorwiegend auf Zentralnervensystem, Verdauungstrakt, Kopf, Nacken, Drüsen.

Vithoulkas beschreibt Personen, die Aethusa brauchen, als isoliert und in einer eigenen Welt lebend. Sie können sich schlecht emotional ausdücken, also weder weinen noch schimpfen oder trotz starker Emotionen keine Rührung zeigen. Oft widmen sie ihr Leben den Tieren und lieben diese abgöttisch.

Die Patienten haben Angst vor dem Einschlafen aus Furcht, nicht mehr aufzuwachen, sie

haben Angst vor Operationen

Sie haben enorme Ängste und Blackouts, besonders vor Prüfungen, sie sind ruhelos, haben große Konzentrationsschwierigkeiten und Lernen fällt schwer.

Die Causa kann Milch, geistige Anstrengung oder bevorstehende Prüfung sein.

Typisch für Aethusa ist die Heftigkeit aller Beschwerden, wie beispielsweise heftige Reaktion auf Milch, heftige Krämpfe, heftige Schwäche, auch heftige deliröse Zustände mit Halluzinationen.

Allgemeines

Prüfungsangst

Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwäche

Selbstgespräche

Konvulsionen, Epilepsie

Schlaflosigkeit, erwacht häufig mit Atemnot

drückende Kopfschmerzen, Hinterkopfschmerz, zieht die Wirbelsäule hinunter

hippokratisches Gesicht, auch bei Kindern, es ist runzelig und sieht alt aus

Schwerste akute Brechdurchfälle mit Schwäche, besonders bei Säuglingen

Milchunverträglichkeit bei Säuglingen, alles wird erbrochen, Durchfall

Laktoseunverträglichkeit, Milchallergie

Hautausschläge und Herpes

Kälte des Körpers und kaltschweißige Haut

Durstlos

Abneigung gegen Fett und Obst

Verlangen nach Salz und Teigwaren

Modalitäten

Besserung der Beschwerden durch:

zuhause, Ruhe, Bandagieren des Kopfes, frische Luft, im Freien, in Gesellschaft

Verschlechterung durch:

Milch, heißes Wetter, Zahnung, zu viel Essen, nach Stuhlgang, nach Erbrechen, Überanstrengung, Prüfungen, von 3 bis 4 und abends

Mangroven

Copyright: Tom Rulkens, Mozambique

Ceriops tagal

spurred mangrove, indian mangrove

Familie der Rhizophoraceae. DieserMangrovenbaum wächst bis zu 25 m in die Höhe und hat einen Umfang von 45 cm.

Allgemeines

Mangrovenbäume und -sträucher sind salztolerant und man findet sie am Ufer des Meeres und brackigen Flussmündungen. Um sich an die immerfeuchten Tropen, die Gezeiten der Meere und das Salz anzupassen, bilden sie charakteristische oft überirdische Wurzeln mit Belüftungssystemen und sie können bei der Wasseraufnahme bereits Salzionen ausfiltern. Die Samen der Pflanzen keimen auf der Mutterpflanze und bilden schwimmfähige pfeilförmige Keimlinge, die mit dem Wind ins Meer gestreut werden und in der Strömung überlebensfähig sind. An günstigen Standorten können sie schnell Wurzeln bilden und sich neu ansiedeln.

Mangrovenwälder abzuholzen ist ein Verbrechen gegen die dort lebenden Menschen, sie bieten Schutz vor Küstenerosion, vor Tsunamis und Sturmflutwellen. Auch die Erträge der Küstenfischerei sind drastisch zurückgegangen, wo man Mangrovenwälder abgeholzt hat, nur um Touristen freigelegte Strände zu bieten.

Homöopathisch kann man erahnen, dass Mangroven ein wichtiges Mittel für Menschen sind, die sich in der Fremde neu ansiedeln müssen, die weggetrieben wurden von der Heimat, von der Mutter, um sich an einem sicheren Standort eine neue Bleibe zu suchen. Vielleicht sind sie in einem ganz neuen und fremden Kulturkreis gelandet und fühlen sich heimatlos, angreifbar und verletzlich.

Die Ceriops tagal ist von Jan Scholten in die Homöopathie eingeführt und geprüft. Themen bei der Prüfung war viel Streit zwischen Männern und Frauen, Klitorisbeschneidung, ungewollter Sex, Zwangsverheiratung.

Da die Mangroven im Salzwasser leben und überleben, sind sie Natrium muriaticum nahe, es gibt Mutterprobleme und nach der Systematik der Pflanzen nach Scholten gehören sie in die gleiche Phase wie das Stiefmütterchen mit der ewigen Frage „Ist sie meine Mutter oder nicht?“ und „sie liebt mich, sie liebt mich nicht“.

Rhizophora mucronata

Rote Mamgrove, Familie der Rhizophoraceae

Prüfung von Jan Scholten in Lamu

viel Streit zwischen Mann und Frau, Männer und Frauen leben in verschiedenen Welten

Viel Trauer und Schwere

sich fremd fühlen

in der Erde verwurzelt

viel Polaritäten

harte Schale, weicher Kern

Nacken- und Rückenprobleme

Verlangen Tomatensaft

Tuberculinum bovinum

Tuberculinum ist eine Nosode (Stoffe, die ein kranker menschlicher oder tierischer Körper produziert). In diesem Fall ist es das Sputum eines tuberkulosekranken Rindes.

Tuberculinum ist erstmals von Samuel Swan 1879 beschrieben worden; er benutzte menschliches Sputum. 1882 entdeckte Robert Koch den tuberkulösen Erreger.

Tuberkulose befällt hauptsächlich die Lunge, kann aber auch über die Blutbahn auf andere Organe streuen, wie z.B. auf Hirnhäute, Knochen, Haut und Verdauungstrakt.

Die Erreger der Tuberkulose sind Mycobakterien, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.

Es sterben immer noch geschätzte drei Millionen Menschen im Jahr. Krank werden vor allem immungeschwächte Menschen. Ausbrüche gibt es vermehrt in Kriegszeiten, in Flüchtlingslagern, in Situationen, wo Menschen auf sehr engem Raum und unter mangelnden hygienischen Verhältnissen leben, zusätzlich geschwächt durch Hunger und psychische Not.

Allgemeines

Das zentrale Gefühl von Tuberculinum ist eingeschlossen und beengt zu sein oder ein Gefühl des Erstickens, wenn man in einer Situation gefangen ist.

Alles was eng, fest, bedrückend, auswegslos, gleichbleibend ist, verschlimmert, auch auf mentaler Ebene, zum Beispiel ist religiöser oder politischer Dogmatismus für den Tuberculinum-Patienten schwer erträglich. Sankaran vergleicht die Lage der Armen in unterentwickelten Ländern mit der Situation von Tuberculinum. Wenn ein Patient in einem solchen Land festsitzt, bedeutet Armut und Hunger eine ständige Bedrückung für ihn. Er entfaltet hektische Aktivität, um dieser Situation zu entkommen. So ist nicht überraschend,dass dieses tief wirkende Homöopathikum eines der wichtigsten Mittel für Menschen ist, die sich auf der Flucht befinden.

Aus diesem Gefühl der Beengung resultiert eine Sehnsucht nach Weite und das Gefühl, immer dem Horizont entgegen – aber nie dort ankommen. Es ist eine immerwährende Suche, die nie befriedigt wird, eine seelische Heimatlosigkeit, ein fehlendes Zuhause.

Symptome

Wunsch nach Wechsel

Verlangen zu reisen, zu fliehen

braucht Veränderung und Aufregung, häufiger Berufswechsel

romantische Veranlagung und melancholische Stimmungen

Furcht vor Tieren, besonders vor Hunden

hyperaktive und widerspenstige Kinder

Zerstörungswut

häufig wechselnde Symptome

häufige Erkältungskrankheiten

Bronchitis, beginnende Tuberkulose

tief sitzende Gehirnkopfschmerzen

Nachtschweiße

nächtliches Zähneknirschen

gutartige Mammatumoren

Dysmenorrhö, Schmerzen nehmen mit Beginn der Menses zu

Akne

chronisch rezidivierende Blasenentzündung

akuter Gelenksrheumatismus

nervöse Schwäche und Erschöpfung

Modalitäten

besser durch: warmes, trockenes Wetter, frische Luft, starker Wind, im Gebirge, auf Reisen, Veränderung, Nervenkitzel, extreme Situationen, intensives Leben, Drogen

schlechter durch: Musik, Wetterwechsel, früh morgens, kaltes Baden, vor einem Sturm, stehen, Feuchtigkeit, Luftzug, nach dem Schlaf, Routine, Arbeit, Monotonie

Haliaeetus leucocephalus

Weißkopfseeadler

Der Weißkopfseeadler gehört zur Familie der Greifvögel und lebt in Nordamerika in der Nähe großer Gewässer. Er ist ein majestätischer Vogel mit einer Körperlänge von 70 – 90 cm, einer Flügelspannweite bis zu 2,50 m und einem Gewicht von drei – sechs kg. Zum Brüten baut er riesige Nester, die jedes Jahr erweitert werden und bis zu vier Tonnen wiegen können. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Fischen, aber auch aus Aas und Beutetieren, die er kleineren Raubvögeln entreißt. Er ist monogam, scheu und empfindlich gegen menschliche Aktivitäten. Durch menschliche Verfolgung, Stromleitungen und die Empfindlichkeit auf das Pestizid DDT hat sich der Bestand von Weißkopfseeadlern im letzten Jahrhundert stark reduziert, aber seit 1980 nimmt die Anzahl durch gesetzliche Schutzmaßnahmen wieder zu.

In der Mythologie der Indianer ist er ein Vogel von großer Kraft und Weisheit, einer, der magische Türen öffnen kann und jemandem dazu verhelfen kann, mit dem großen Geist zu kommunizieren. Als Zeichen von Stärke und Macht ist er der Wappenvogel der USA, in den linken Fängen hält er ein Bündel Pfeile (als Symbol des Krieges), in den rechten einen Olivenzweig (als Symbol des Friedens). Diese Dualität zeigt sich auch im Arzneimittelbild.

Allgemeines

Haliae-lc war eines der ersten geprüften Vogelmittel (1996 von Jeremy Sherr). Ein zentrales Thema ist wie bei allen Vogelmitteln die Freiheit, Pathologien können durch Einschränkung derselben durch äußere Einflüsse entstehen. Außerdem entstehen Pathologien oft durch Verletzungen oder das Gefühl verletzt zu sein. Es gibt ein Bedürfnis, sich über die Schwierigkeiten zu erheben und einen besseren Ort zu finden. Haliae-lc lebt in zwei Welten, der der Realität und der des Traumes, und er muss sich zwischen diesen Welten, die sich nie treffen, nie zusammenkommen, hin- und herbewegen können, um nicht krank zu werden. Das ist ein Unterschied zu Falco peregrinus, der in zwei unvereinbaren Welten zugleich lebt und einen Ausgleich finden muss. Wie alle Vögel fühlt er sich verantwortlich für die Schwachen und Schutzlosen. Er hat geschärfte Sinne, am wichtigsten sind die Augen. Er hat die Fähigkeit, sich über die alltägliche Realität zu erheben und das größere Ganze zu sehen, objektiv, wie ein Beobachter, ein Zeuge. Außerdem verfügt er auch über die Kraft des inneren Sehens.

Charakteristika

zweierlei Gedankengänge, Persönlichkeitsspaltung

Wahnidee, er sei doppelt, Wahnidee, er sei getrennt von der Welt, Wahnidee, es gäbe zwei Sonnen, Wahnidee, er würde fliegen, er sei in Gefahr, er sei gefangen, Wahnidee Visionen, Erscheinungen zu haben

Träume vom Fliegen, vom Reisen, von hohen Wellen, blind zu sein, gefangen zu sein,

Träume, sieht sich selbst von oben, Träume von Zwillingen, Träume Zeuge zu sein

aktiv, ruhelos, nervös, reizbar, Verlangen, schnell Auto zu fahren, gehobene Stimmung

versunken in tiefe Meditation, losgelöst, nachdenklich, Selbstbetrachtung

überempfindlich gegen Geräusche, Berührungen, Sinneseindrücke

Mitleid, mitfühlend, oder hartherzig, Misanthropie

objektiv, vernünftig

tadelt sich selbst, Gedanken an den Tod, geistig verwirrt, verzweifelt

Beschwerden durch Kränkung, durch unterdrückten Zorn

benützt falsche Worte, Gedächtnisschwäche

Augenschmerzen, künstliches Licht <

Akkomodation gestört, Unterschied von rechter und linker Seite, sieht Regenbogenfarben

überscharfes Sehen oder kurzsichtig

Verstopfung von Nase und Nebenhöhlen

Empfindlichkeit von Gaumen und Zahnfleisch, wunder Schmerz

Halsweh, Halsentzündung

Gefühl eines Klumpens im Magen, ständiger Appetit

Rückenschmerzen wie zerbrochen, Schmerzen und Kälte im Lumbosakralgelenk

Gefühl eines elektrischen Stromes in den Füßen, Prickeln und Taubheit der Extremitäten,

Muskelkrämpfe der Arme, Ungeschicklichkeit der Hände, lässt Gegenstände fallen

Gelenkschmerzen in Fingern, Händen, Hüften, Knie und Knöchel

Schlafstörungen durch Gedankentätigkeit und Gemütsbewegungen

Verlangen nach Bergluft, nach Sonne, nach süßen Orangen, nach rohen Speisen

Abneigung gegen Stimulantien

Falco peregrinus

Wanderfalke aus der Familie der Falconidae, Raubvogel

Ausgangsstoff: Blut und Feder eines in Gefangenschaft gehaltenen Falkens

Der Wanderfalke besiedelt fast alle Kontinente. Sie leben in gebirgigen Landschaften und Steilküsten, inzwischen jedoch auch in „Kunstfelsen“ (Hochhäuser) der Städte.

Sie ernähren sich von anderen Vögeln, auf die sie sich in enormem Tempo stürzen. Er ist mit Abstand das schnellste Tier der Welt und soll Geschwindigkeiten zwischen 160 und 320 Km/h erreichen. Eine spezielle Nasenöffnung macht ihm das Atmen trotz dieser Geschwindigkeit möglich. Selbst das Paarungsverhalten findet in der Luft statt: Die Balz beginnt damit, dass die Partner dicht nebeneinander sitzen und bei gutem Wetter zusammen in den Lüften kreisen.

Die Essenz der Vogelmittel

Bei allen Vogelmitteln steht der Wunsch nach Freiheit ganz oben, dementsprechend ist das Problem die Einschränkung dieser Freiheit.

Die zentrale Empfindung ist gefangen sein, eingesperrt sein und der Wunsch frei zu sein. In Prüfungen gab es häufig das Gefühl, unbeteiligt und losgelöst zu sein, wie unter Drogen, desorientiert in Raum und Zeit und starke individuelle und spirituelle Klarheit. Vogelmittel haben die Tendenz, sich über die Realität zu erheben, über den Dingen zu stehen. Sie besitzen eine große Liebe zur Natur und – vor allem die Schwarmvögel – sind hilfsbereit, gruppenorientiert und fürsorglich.

Allgemeinsymptome

Der Stoff, aus dem das homöopathische Mittel Falco peregrino hergestellt ist, kommt von einem domestizierten Falken. Diese Vogelspezies ist bei den Falkner besonders beliebt, weil sie gut zum abrichten sind. Sie gehen eine enge Verbindung zu ihren Trainern ein und sind mutig und intelligent. Auf der einen Seite also die enorme Freiheitsliebe, auf der anderen Seite die Nähe zu ihrem Wärter. Es erinnert an das „Stockholm-Syndrom“, ein psychologisches Phänomen, in dem die Opfer, also die Gefangenen eine große Nähe und Sympathie zu ihren Tätern aufbauen. So kann man auch die Reaktion auf Einschränkung verstehen: einerseits mit heftiger Wut und Aktivität, dann aber auch mit kalter Distanz oder Verinnerlichung und Unterdrückung von Wut.

Der Falke gehört deshalb zu den polaren Mitteln wie Anacardium und Lac caninum. Es gibt viele gegensätzliche Gedanken und Empfindungen, wie zum Beispiel Verlangen nach Einsamkeit mit gleichzeitigem Verlangen zu einer Gruppe zu gehören, Verlangen nach Sex und Ablehnung von Sex, Hunger, aber Essen verursacht Übelkeit, der Wille zur Macht und Dominanz, aber auch zum dominiert werden. Er will seinen gewaltigen Freiheitswillen in der Welt durchsetzen, aber da ist auch der Wunsch nach Anerkennung in der Gruppe, der Wunsch zu gefallen.

Charakteristika

halsstarrig, kalter ärger, Zorn, vor allem wenn er an etwas gehindert wird

kaltherzig, indifferent, gefühllos

innere Distanz zum jeweiligen Geschehen

Resignation, Verzweiflung, innere Isolation

Paralyse mit dem Gefühl gefangen und allein zu sein

Angst die Kontrolle zu verlieren

zwanghaftes Säubern, Ordnen, Organisieren (Krebs-Miasma)

Verlangen nach Musik, Tanzen, Vergnügen

Liebe zu schnellen Autos, wilde Unternehmungen und Abenteuer

soziales Gewissen, die Patienten leiden unter der Welt

Empathie für schwächere soziale Schichten

starke Sexualität, Hang zu Sado-Maso-Techniken

Alkohol- und Drogenabhängigkeit

paralysierende ZNS-Erkrankungen

Anästhesie und Taubheitsgefühle

Kribbeln, Zuckungen, Krämpfe

periphere Neuropathien, Klaustrophobie

Essstörungen, Ekel vor dem Essen

krampfartige und stechende Schmerzen

Einschnürungsgefühle, Gefühl eines straffen Bandes um das betroffene Körperteil

Affinität zu den Augen: zucken, Schmerzen, Photophobie, abwesender Blick

brüchige, dünne Fingernägel

Kältegefühle in allem Körperteilen, manchmal abwechselnd mit Hitze

Ursachen

Missbrauch, Verlassenheit in der Kindheit

Verbesserung

Autofahren, Reisen, in der wilden Natur, am liebsten in felsigen Gegenden, wandern,

wildes und stürmisches Wetter, Wind, Aktivität, tanzen

Verschlechterung

Einschränkung, Enge, geschlossene Räume,in der Gefangenschaft

Tungstenium metallicum

Tung-met. (schwedisch: schweres Metall), Wolfram

Tungstenium ist ein weißglänzendes sprödes Schwermetall mit hoher Härte und Festigkeit. Von allen Metallen besitzt es den höchsten Schmelzpunkt (3410°) und den zweithöchsten Siedepunkt (3555°) nach Rhenium. Verwendung: der Glühdraht in der Glühbirne, Schutzhülle von Atomreaktoren wegen der hohen Hitzeresistenz. Im Zweiten Weltkrieg wurden Wurfgeschosse aus Wolfram von der deutschen Wehrmacht eingesetzt.

Im Periodensystem der Elemente gehört Tungstenium (W) zur Goldserie mit dem Thema Macht, Verantwortung, Führung und es befindet sich in der sechsten Reihe, also im Stadium von Mut, Herausforderung, Tapferkeit

Charakteristika

Das Hauptthema von Tungstenium ist die Herausforderung, die trotz Gefahr angenommen wird (Rubrik: „Furchtlos trotz Gefahr“). Patienten, die dieses Mittel repräsentieren, sind voll und ganz verantwortlich, sie übernehmen gerne Führungspositionen, sie können Entscheidungen treffen und sie haben organisatorische und strategische Fähigkeiten. Sie fühlen sich wichtig, gar aristokratisch, geben aber nicht damit an. Oft findet man wie beim Gold selber auch eine tief verwurzelte Religiosität.

Tungstenium ist zudem ein wertvolles Mittel bei Schlaflosigkeit und Angst vor dem Feuer.

Allgemeinsymptome

Verlangen nach Aktivität

Destruktivität und Zerstörungswut

unempfindlich gegen Schmerzen

starke Beziehung zu Hunden „animalische Wut, möchte beißen und kämpfen“

empfindlich gegen Farbe, Geräusche und Licht – Photophobie

Schwäche, Nervosität und Ruhelosigkeit

Gefühl voll, schwer, aufgeblasen zu sein

Rucken, Zucken, Zittern

geistig verwirrt, vergesslich

Wahnidee, er sei getrennt, er sei groß gewachsen, er würde schweben

sehr warme Körpertemperatur, Tendenz zu hohem Fieber und Hitze

Kinder haben großes Interesse an Licht, Elektrizität, Kabeln, Steckdosen

Schwindel

Kopfschmerzen – drückend, dumpf und schießend, über dem rechten Auge

kalter Schweiß auf der Stirn

Sinusitis mit geschwollenem Gesicht

wässriger Fließschnupfen

wunder und schmerzender Hals

Augenbeschwerden – Akkomodationsstörungen, überempfindliches sehen,

Entzündungen, Glaukom

Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Arteriosklerose

Magenbeschwerden – Auftreibung, Schmerz nach dem Essen, besser durch Aufstoßen

Übelkeit durch den Geruch von Speisen

Probleme mit Hoden Eierstöcken – Entzündungen, Krebs, Orchitis, Steriliät, Amenorrhö

Knochenbeschwerden, Nekrosen, Entzündungen

Essensverlangen: Alkohol, Bananen, Brot, Kaffee, kalte Getränke, Lakritze, Mehlspeisen, Teigwaren, Obst, Salz und Süßigkeiten

Träume: von Hunden, Explosion, Feuer, Geheimnisse, gehen durch alte Ruinen, Kämpfe, Kriege

Besserung

Druck, Bewegung, Aktivität, im Freien, kalte Getränke, kaltes Wasser, Reiben

Verschlechterung

Dunkelheit, künstliches Licht, während Menses, Nüchternheit, Alkohol, Äpfel, Fett, Orangen,

Berührung, sitzen, Tabak, heißes Bad, bewölktes oder nasses Wetter, Wind, Sturm

nach Mitternacht, vor allem um fünf Uhr morgens

Placenta humana

photo: detail/Wei Hsu, Shang-Yi Chiu

Allgemeines

Die Plazenta ernährt den Embryo während der Schwangerschaft. Sie besteht aus mütterlichem Gewebe der Gebärmutterschleimhaut und embryonalem Gewebe, wiegt in ausgereiftem Zustand ca. 500g und hat ca. 17 cm Durchmesser. Neben der Versorgungsfunktion (Nährstoffe und IgG-Antikörper) hat sie auch hormonelle Aufgaben für das Weiterbestehen der Schwangerschaft und für die Vorbereitung der Laktation. Die Plazenta wird seit Urzeiten für medizinische Zwecke verwendet. Sie soll Stärke, Kraft und Gesundheit bringen. Heutzutage lassen sich viele Frauen nach der Geburt ihres Kindes Globuli für den Eigenbedarf bei dafür spezialisierten Apotheken herstellen. Diese werden vor allem bei Problemen des Hormon- und Immunsystems empfohlen.

Charakteristika

Offen, freundlich, pflichtbewusst, mitfühlend, empfindlich auf Kritik, wenig Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung, liebt Kinder

Wunsch es allen recht zu machen, kann sich nicht durchsetzen, Ablösungen, die für den eigenen Lebensweg nötig wären, gelingen nicht; Unvermögen, alte Angelegenheiten zu Ende zu bringen, ev. schlechte Beziehung zur Mutter

Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, verliert das Leben seinen Sinn

Bei Kindern Flucht zur Mutter, wollen Fürsorge, Angst vor fremden Orten, Schlafstörungen, wollen ins Bett der Eltern

Wahnidee der Körper sei aus Gelee, getrennt von der Welt, wie eine Blase aus Glas

Verstärkte Blutungen im Klimakterium, Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Frostig, < Kälte, Müdigkeit und Schwäche morgens

Halskratzen aus Trockenheit, Erkältung, trockene Lippen, Herpes, Hautausschläge

Atemnot, Herzklopfen

Übelkeit, Schwangerschaftsübelkeit, Aufstoßen wie faule Eier, Colitis, Verstopfung, Schmerz nach dem Stuhlgang

Verlangen nach Brot, Nudeln, Reis und Süßigkeiten

Chorda umbilicalis

Chorda umbilicalis (Chord-umb)
Nabelschnur
Allgemeines
Die Nabelschnur verbindet den Embryo über die Plazenta mit dem mütterlichen Blutkreislauf. Bei der Geburt ist sie ca. 50cm – 60 cm  lang und hat einen Durchmesser von 2 cm ; sie besteht aus 2 Arterien, die sauer- und nährstoffarmes Blut zur Plazenta leiten und einer Vene, die sauerstoffreiches Blut von der Plazenta zum Embryo bringt, und ist umhüllt von einer gallertigen Bindegewebshülle. Sie ist schmerzunempfindlich und wird nach der Geburt  abgebunden und durchtrennt, sobald das Blut nicht mehr pulsiert. Seit einigen  Jahren werden aus ihr Nabelschnurblutstammzellen gewonnen, die bereits für Therapien (in der Onkologie und Hämatologie) verwendet werden und auch für die Forschung eine immer größere Bedeutung gewinnen.
Wenn es in der Embryonalzeit oder während der Geburt primäre Traumata gibt, kann es zu tiefen Verlassenheits-,   Verletzungs- , Entfremdungsgefühlen und fehlendem Urvertrauen kommen, die durch die Gabe von Nabelschnur heilsam beeinflusst werden können. Andererseits kann sie dazu beitragen, eine nötige Abnabelung aus unheilsamen Beziehungen zu vollziehen, sich in seiner eigenen Mitte zu verwurzeln und aus dieser Mitte heraus eine befriedigende Beziehung ins Außen zu schaffen.

Charakteristika
ernst, nachdenklich, geistesabwesend, schwierige Konzentration, Abneigung gegen Gesellschaft, fühlt sich verlassen, gereizt, geistig erschöpft
andererseits harmonisch, friedlich, euphorisch, lacht viel, redselig, zart, weich
sich ausgeschlossen fühlen versus sich eingebunden und zugehörig fühlen
Mangel an Lebenswärme, Schwäche nachmittags, Schweregefühl
brennende Augen, geschwollene Lider, Jucken der Nasenlöcher, Niesen, Ohren und Nase verstopft
Halskratzen, schmerzhafte Schwellung der Halsdrüsen
Übelkeit (mit Speichelfluss),  Völlegefühl, Magenschmerzen,  Auftreibung des Abdomens, Durchfall oder Verstopfung
Schwieriges Atmen, Zusammenschnürung wie Eisenband um den Brustkorb, Palpitationen
Hitzewallungen
Kribbeln der Extremitäten, Taubheitsgefühle
Verlangen Fleisch, Bier/Wein, Gewürztes, Salz, Süßigkeiten