Hura

Hura brasiliensis

Allgemeines

Hura brasiliensis oder crepitans, der Sandbüchsenbaum, ist ein stattlicher immergrüner Laubbaum in Mittel- und Südamerika. Er hat eine rauhe warzig-stachelige Rinde, erreicht bis zu 40 m Höhe und gehört zur Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Ein giftiger milchiger Saft (von den Brasilianern Assaku genannt) ist in allen Teilen der Pflanze enthalten, er kann bei Augenkontakt Blindheit verursachen und wurde früher als Pfeilgift oder Fischgift benutzt. Blätter und Wurzelrinde finden Verwendung als Heilmittel.

Die gerundeten hartschaligen Früchte haben etwa die Größe einer Orange , platzen im Reifezustand explosionsartig mit sehr lautem Krachen auf und werden mit enormer Geschwindigkeit bis zu 40m weit geschleudert. Wegen des Knallgeräusches werden sie auch Essensglocke der Affen genannt.

In der Homöopathie wird die Tinktur des Milchsaftes verwendet. Hauptwirkungsbereiche sind das zentrale Nervensystem, der Magendarmtrakt, Schleimhäute und Haut.

Arzneimittelbild

Psyche: Wahnidee, alleine auf der Welt zu sein, verlassen, verachtet, verstoßen, isoliert und unglücklich, glaubt, die Zuneigung von Freunden verloren zu haben, Selbstmitleid, bildet sich ein, bald eine nahestehende Person zu verlieren. Es ist wie das Gefühl eines Leprakranken, der durch einen unglückseligen Schicksalsschlag aus der Gesellschaft ausgestoßen wird.

Grundloses Weinen gefolgt von Lachen, gefolgt von Frösteln, Lachen bei jedem Schmerzanfall

Träume von Zerstörung, von abgeschnittenen Köpfen oder Armen, Verstümmelung, von Gräbern, Ruinen, Revolutionen und Attentätern

Liebevoll, gewissenhaft

So wie der Milchsaft gummiartig ist, ist Hura in psychischer Hinsicht wie eine Art Latex, Liebe wird als elastische Kraft erlebt, die umso stärker wird, je weiter die geliebte Person entfernt ist. Wenn das Gummiband reißt, wie zB beim Tod eines geliebten Kindes, ist das eine Katastrophe, über die man nie hinwegkommt (Grandgeorge)

Verwirrung, verirrt sich in wohlbekannten Straßen

Abdomen: schreckliche Kolik mit Diarrhöe und Schaudern, windende stechende Schmerzen

Hunger, auch unmittelbar nach dem Essen

Augen: prickeln, brennen, Sandgefühl, rote Lider , Blindheit

Brust: Stiche in der Brust, Seufzen, Erstickungsgefühl beim Denken an etwas, das schief gelaufen ist, Husten durch Trockenheit der Glottis, gelbes dickes schaumiges Sputum, rostfarbener Auswurf

Extremitäten: rheumatische Schmerzen, Taubheitsgefühl, Hitze in den Nägeln

Kälte der Füße, 1 Fuß kalt, einer heiß

Haut: rote bläschenartige Pickel, bei Druck brechen sie auf und Wasser spritzt mit großer Kraft heraus, kleine, juckende Pickel, rote Blasen auf vorspringenden Knochenteilen wie zB der Haut über den Wangenknochen, Spannung der Haut, Engegefühl in der Stirn

Rektum: häufiger erfolgloser Stuhldrang, Einschnürungsgefühl am Anus, Diarrhöe gefolgt von Schwäche der Brust

Rücken: Nackensteife, Taubheitsgefühl im Halswirbelbereich, reißender Schmerz in der Dorsalregion, heftige Lumbal-und Lumbosakralschmerzen mit schmerzhafter Steifheit

Schwindel : Schwindel beim Gehen im Freien, Empfindung wie in der Luft zu gleiten, als würden die Füße den Boden nicht berühren

Aurum sulfuratum

Oscillococcinum

die Wildente – Oscillococcinum

Foto: 663highland/wikipedia

Das Mittel Oscillococcinum (auch bekannt als Anas barbaria) wird aus einer Mischung von Herz und Leber der Wildente hergestellt. Dabei werden die frischen Organe zusammen mit Wasser, Glucose und Pankreasextrakt 40 Tage lang angesetzt und anschließend gemäß den homöopathischen Arzneimittelregeln verschüttelt und potenziert. Als Entdecker von Oscillococcinum gilt der französische Arzt Joseph Roy, der während des Ersten Weltkrieges im Lazarett arbeitete und bei Opfern der Spanischen Grippe vermeintlich einen Erreger fand, den er wegen seines Aussehens „Oszillokokkus“ nannte (schwingende Bakterien). Nach weiterer Forschung glaubte Dr. Roy diesen Erreger besonders in der Leber von Wildenten zu finden, weshalb er auch heute noch aus Entenleber und -herz hergestellt wird.

Es ist im Nachhinein unklar, was da im Mikroskop zu sehen war, Viren sind erst seit ca. 1930 mittels Elektronenmikroskopie zu erkennen und Bakterien sind wesentlich größer und nicht Verursacher von Grippe.

Trotz dieser theoretischen Schieflage bezüglich der mikrobiologischen Grundannahmen wird Oscillococcinum vor allem in den USA stark verkauft und deshalb wollen wir hier auch darüber berichten.

Es gibt eine Vielzahl von Studien und Doppelblindstudien zur Wirksamkeit, die alle mehr oder weniger zweifelhafte Ergebnisse liefern. Schwach positive Unterschiede zugunsten von Oscillococcinum ergaben sich bei einer Studie von Morselli-Labate. Abschließende Beurteilung der homöopathiefreundlichen Carstens-Stiftung:

Derzeit muss es als zweifelhaft angesehen werden, dass Oscillococcinum® bei grippalen Effekten über Placeboeffekte hinaus wirkt. Die beiden auswertbaren Studien ergaben nach zwei und drei (aber nicht nach vier) Tagen eine stärkere (statistisch signifikante) Symptomverbesserung in der Oscillococcinum-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Dieses Ergebnis kann aber nicht als gesichert angesehen werden, da beide Studien von niedriger Qualität waren.

Wir raten auch ausdrücklich von der Einnahme des Mittels als sogenannte „homöopathische Grippe-Impfung“ ab. Da die Ausgangssubstanz von Entenleber und -herz nicht wie lege artis beim Gesunden Krankheitssymptome auslösen konnten, die der Grippe entsprechen, widerspricht dieses Homöopathikum den Gesetzen der Homöopathie.

 

 

Lyssinum

Hydrophob

Hydrophobium, Tollwut-Nosode

Lyssinum wird aus dem Speichel eines tollwütigen Hundes hergestellt Es wurde erstmals von Constantin Hering im Jahre 1833 geprüft.

Allgemeines

Die Tollwutnosode hat eine sehr starke Wirkung auf das Nervensystem, alles Sinne sind überempfindlich, zu sehr angeregt und und die Patienten reagieren heftig auf Sinnesreize, wie glänzende Gegenstände, das Geräusch von fließendem Wasser und hellem Licht. Dieser gesteigerten Hyperaktivität des Geistes folgt später eine geistige Dumpfheit, Begriffsstutzigkeit und auch depressive Verstimmung. Die hochempfindlichen Sinne lassen ihn sehr subtil kaum Wahrnehmbares spüren, riechen und hören.

Die Patienten können aus ihrer Situation nicht raus, sie sind gefangen in einer Mischung von Wut, Aggression und Hilflosigkeit, sie fühlen sich zu etwas gezwungen, was ihnen widerstrebt. Ähnlich Lac caninum (Hundemilch) sind sie abhängig von ihrem Herrn/Partner/Vorgesetzten.

Charakteristika

Auslösender Faktor einer Erkrankung kann eine Tollwutimpfung in der Anamnese oder Famlienanamnese oder auch der Biss eines tollwütigen oder gegen Tollwut geimpften Tieres sein.

Eine Schwangerschaft kann womöglich auch der Auslöser sein für massive Ängste, die schwangerschaftsbedingt auftreten.

Das Aussehen (bedingt wichtig) ist eher robust und von kleinem Wuchs. Der Ausdruck ist besorgt und kann sehr ängstlich sein. Die innere Anspannung ist ihm anzusehen durch diverse Tics, einem wilden Gesichtsausdruck und kratzen an allen möglichen Orten.

oft schaumiger Speichel, spuckt viel.

Kinder

Kinder, die dieses Mittel benötigen sind wild und unbändig, sie toben, beißen und können fuchsteufelswild werden. Jedoch ist die Tendenz, die Wut und die Wildheit zu unterdrücken, schon in der frühen Kindheit zu erkennen. Ganz fatal für die Entwicklung dieser Kinder ist eine dominante, autoritäre und strafende Erziehung, die Folge ist eine nach innen gerichtete Aggressivität, was letztlich die Genese von Autoimmunerkrankungen zur Folge haben kann.

Sie haben Angst vor Hunden und Wölfen und träumen oft von beißenden Tieren.

Symptome

Ängste, vor allem beim alleinsein und Vorahnung, etwas Schlimmes würde geschehen.

Angst vor Messern, vor Wasser, vor fließendem Wasser, vor Reflexionen, vor Autos

Angst gebissen zu werden

heftige Wut gefolgt von Reue

Impuls sich selbst zu verletzen

leicht verletzt, empfindet alles gegen sich gerichtet

Konvulsionen durch Licht, Geräusche, fließendem Wasser und glitzernde Gegenstände

Kopfschmerz durch Sonne, Licht, Geräusche, Photophobie

Probleme mit Speichel und schlucken

empfindliche Nase, Allergien (häufig Staub)

Zähneknirschen

Spasmen im Larynx, Erstickungsanfälle beim Reden

Unfähigkeit Flüssiges zu schlucken

Appetit zuviel oder zu wenig, schlingt das Essen hinunter, vermehrter Speichelfluss

Abneigung gegen Wasser, andere Flüssigkeiten lassen sich leichter schlucken

Stuhldrang beim Geräusch von fließendem Wasser

häufig Durchfall mit Schmerzen im Darm

ständiger Harndrang beim Geräusch von Wasser

Harnwegsinfektionen

gesteigerte sexuelle Energie

empfindliche Vagina, was den Geschlechtsverkehr schmerzhaft macht

Priapismus, Vaginitis

Wundsein am ganzen Körper, vor allem Muskulatur des Nackens

Schwäche der Arme, zittrige Hände

rheumatische Schmerzen durch nervliche Probleme

Wadenkrämpfe

krampfartiges Zusammenziehen der Atemmuskulatur

Jucken am ganzen Körper

Nahrungsmittelverlangen: Schokolade, Tabak, starkes Verlangen nach Saurem und Salzigem und Abneigung gegen Fett und frittiertes Essen

Modalitäten

Verschlimmerung:

tagsüber, zwischen 14 und 15 Uhr, Sonne, Hitze, Helligkeit, glitzernde Gegenständem starker Wind, Bettwärme, sehen, hören und denken von Wasser, Anblick eines Hundes, während Menstruation, während Schwangerschaft, nach Koitus

Verbesserung:

kühle Luft, heißes Baden, Sauna, Kopf nach hinten legen, beugen, reiben, massieren

Quellen: Wissmut von Karl-Josef Müller, Praktische Materia Medica von Mohinder Singh Jus, Roger Morrison, Böricke und eigene Beobachtungen

Ourlianum Parotidinum

Ourlianum (Ourl) Speichel eines Kranken mit Mumps =Parotidinum

Mumps (Paroditis epidermica) ist eine akute Virusinfektion, die typischerweise die Ohrspeicheldrüsen seitlich am Kopf bzw. am Hals stark anschwellen lässt.

Oft erkranken Kinder, häufiger aber Jugendliche und Erwachsene – auf sie entfallen in Deutschland mehr als die Hälfte aller Mumps-Erkrankungen.

Meist heilt Mumps ohne Komplikationen oder Spätfolgen von allein aus. Eine Mumps Infektion hinterlässt meist eine lebenslange Immunität.

Sie ist in Deutschland meldepflichtig.

Das Mumps Virus ist ein behülltes Einzel-Strang-RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviridae, Gattung Rubulavirus. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir.

Die von diesen Erregern verursachte Erkrankung nimmt nur extrem selten einen tödlichen Verlauf. Dies zeigt, dass dieses Virus sehr stark an den Menschen als seinen Wirt angepasst ist.

Allgemeine Krankheitserscheinungen

Als häufigste Symptome treten Fieber und eine ein- oder noch häufiger doppelseitige entzündliche Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis, 80%) mit Schmerzen insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrläppchen auf. Die Mündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse gegenüber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerötet.

Nicht selten sind auch andere Speicheldrüsen einschließlich der Bauchspeichedrüse (Pankreatitis, 2 bis 5 %) betroffen. Letztere äußert sich mit Erbrechen, Oberbauchschmerzen und fetthaltigen Durchfällen.

Zusätzlich kommen bei 40 bis 50 % der Fälle respiratorische Symptome zum tSchwerhörigkeitragen. Bei Kindern kann die Infektion aber auch asymptomatisch Verlaufen oder nur mit leichten Erkältungssymptomen.

Zu den Komplikationen von Mumps gehören unter anderem Meningitis, Enzephalitis, Ertaubung, Hodenentzündung und die daraus resultierende Unfruchtbarkeit.

Das homöopathische Mittel

Ourlianum wird oft bei Mumps oder Mumps Komplikationen gegeben.

Kopf: Beschwerden der Hirnhaut/ Entzündetes Gehirn

Sehen: Verlust des Sehvermögens

Hören: Taubheit, Verlust des Gehörs

Gesicht: Entzündete Parotis, Schmerz in Parotis

Prüfsymptome:

fleissig, heiter, reizbar, verwirrt

viel Schweiss auf der Stirn beim Erwachen

Doppeltsehen beim Erwachen, Gesichtsfeld rechts und links uneben, eine Seite scheint höher als die andere

Nasenbluten

Zahnschmerzen rechts, erstreckt sich zum Ohr < warme Getränke

vermehrter Appetit und viel Durst auf große Mengen

verspätete Menses

Heiserkeit

trockener Husten tagsüber durch ein Kitzeln in der Kehle

Schmerzen der Halswirbelsäule erstreckt sich zum Occiput und Schultern

steifer Nacken

Zusammenziehung der Muskeln und Bänder, Schultern, Knie

Beinschmerzen erstrecken sich nach unten

Träume: Abtreibung, Tod von Kindern, blonde Frauen, Häuser, Baustellen, Kirchen, Wettbewerbe, Verrat, Eier, Eifersucht, Feuer, Unsicherheit, plötzlicher Geldsegen, Mond, Musik, Konzerte, Gefangene, Gefängnisse, Felsen, Scham

Hypothetisches Bild von Ourlianum:

Der Ourlianum Patient teilt die Welt in Gewinner und Verlierer. Gewinner sind für ihn gutaussehend, reich mit Villen und Swimming Pool, studiert, religiös und kinderreich. Tief im Inneren sehen sich Ourlianum Patienten als Verlierer. Sie haben nichts, auf was sie zurückgreifen können, keine Qualifikation und sind kinderlos. Ourlianium Frauen haben Schwierigkeiten schwanger zu werden und/oder die Schwangerschaft zu halten. Ourlianum kann funktionelle Sterilität bei Männern beheben. Ein Hoden ist grösser als der andere. Ourlianum versteckt sein Dilemma, indem er Nonchalance vortäuscht. „Sagt ihm gehts gut“ in Kombination mit großer Reizbarkeit und halbseitigen Gesichtsaffektionen. Ourlianum sollte von Chamomilla abgegrenzt werden. Auch ein gutes Mumps Mittel. Chamomilla hat halbseitig gerötete Wangen und Hitze und die andere Seite ist kalt und blass.

Hinter der gleichgültigen Fassade Ourlianiums liegt ein intensives Gefühl der Scham und Verlegenheit, als ob er ein Verbrechen begangen hätte. Zusätzlich beneidet er Menschen, die mehr Erfolg hatten als er und fühlt sich ausgeschlossen.

Er versucht ein Gewinner zu werden. Er nimmt Abendkurse um seine soziale Position zu verbessern. Ourlianium kann Prüfungsangst mindern.

Ourlianium Patienten sind gefährdet zu betrügen um ihr Ziel zu erreichen.

Wegen der Scham keine Kinder bekommen zu können, versuchen sie alles um ihr Ziel doch zu erreichen. Sie lassen sich künstlich befruchten oder haben Scheinschwangerschaften. Wenn es doch nicht klappt, wird die Scham immer grösser.

In ihrem Versuch ihre Unzulänglichkeit hinter scheinbarem Erfolg zu verbergen ähneln sie Lycopodium und in ihrem Schwarz-Weiss Denken Selenium.

Quelle:

Monera von Frans Vermeulen

http://system-sat.de/parotitis.htm

Virusnosoden-Malandrinum, Vaccininum, Variolinum

Die Virusnosoden – Triade (Malandrinum – Vaccininum – Variolinum)

Die nachfolgend beschriebenen Virusnosoden dieser Gruppe gehören zur Familie der Poxviridae. Sie korrespondieren mit den Viruserkrankungen: Mauke, Kuhpocken und Pocken. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit bilden Sie ein Dreigespann (Triade).

Auffallend ist ihre gemeinsame Hautsymptomatik: eitrige, pustulöse Hautausschläge und Akne. Bezüglich ihrer Kausalität ähneln sie auch dem Arzneimittel Thuja, d.h. man gibt sie bei den üblen Folgen einer (Pocken-)-Impfung. Diese Impffolgen nennt man in der Homöopathie auch Vakzinose. Folgerichtig ordnet man sie dem sykotischen Miasma zu.

Lassen Sie uns mit der Nosode der Pferdemauke beginnen (Malandrinum)

Malandrinum

Malandrinum ist die homöopathische Nosode einer Erkrankung bei Pferden, die man Mauke nennt.

Historisches dazu

Laut Jenner liegt der Ursprung der Kuhpocken in einer Infektion der Euter der Kühe durch Kontakt mit dem Gras, auf dem ein Pferd gelaufen ist, das mit „Pferdemauke“ infiziert ist. Diese Behauptung wird in gewissem Grad durch die Erfahrung von Homöopathen bestätigt, die in Malandrinum ein sehr wirkungsvolles Mittel zum Schutz gegen die Infektion mit Pocken und gegen Impffolgen gefunden haben. Der englische Homöopath John Henry Clarke (1853-1931) heilte mit dieser Nosode Fälle von ungesunder, trockener, rauer Haut, die jahrelang nach einer Impfung gegen Pocken, Masern und Impetigo zurückgeblieben war.

Malandrinum wurde auf der Grundlage von Schlussfolgerungen mit großem Erfolg bei üblen Folgen von Impfungen eingesetzt.

Auf der Geistes- und Gemütsebene zeigen sich bei Malandrinum:

Geistige Benommenheit, Schwindel, Trägheit der geistigen Fähigkeiten, Grauen vor jeglicher geistigen Anstrengung, Konzentrationsmangel. Alle diese Symptome werden von Malandrinum abgedeckt, bevorzugt, wenn sie nach einer Impfung (Pocken-, Windpocken-, Masern, MMRV-Impfung) aufgetreten sind.

Weitere bewährte Indikationen von Malandrinum sind:

  • Chronisch-trockene Haut nach Impfungen

  • Anfälligkeit für Impetigo, einer hoch infektiösen Eiterflechte bei Kindern oder Neugeborenen, meist auf der Basis von Staphylococcus aureus oder durch Mischinfektionen beruhend. Dieser Eitergrind zeigt sich meist im Gesicht, um den Mund, kann jedoch auch den Kopf bedecken und sich über den ganzen Rücken zum Gesäß erstrecken. Auch an den Streckseiten der Unterarme kann man Impetigo finden.

  • Trocken-schuppiges, juckendes Ekzem, Risse an Händen und Füßen bei jedem Wetter und durch Waschen (bevorzugt nach Impfung).

  • kleine düstere, rote Flecken an den Beinen, verschwinden nicht bei Druck.

  • Kniefehlstellung (X-Beine)

  • Masern mit obiger Begleitsymptomatik

  • Rückenschmerzen, wie zerschlagen

Eine weitere homöopathische Nosode mit Bezug zu den Pockenviren ist Vaccininum:

Vaccininum – die Impfstoff-Nosode

Vaccininum ist eine homöopathische Nosode, hergestellt aus dem allopathischen Kuhpockenimpfstoff. Aus diesem Grund zählt Vaccininum zu den tautopathischen Arzneien1. Die Nosode hat wie ihre Geschwister einen starken Bezug zum sykotischen Miasma und weist verständlicherweise starke Gemeinsamkeiten zu Variolinum auf. Man konnte beobachten, dass Variolinum jedoch weitaus aggressivere Symptome aufweist als Vaccininum.

Im Arzneimittelbild von Vaccininum findet man eine Fülle von Hautsymptomen, wie Wucherungen und Muttermale (Naevi). In der heutigen Zeit findet die Nosode des Pockenimpfstoffes besonders Verwendung bei einer Akne, die stark ausgeprägte Pusteln bildet und tiefe Narben hinterlässt (ähnlich Malandrinum, Medorrhinum und Variolinum). Auch hier zeigen sich pustulöse Hautausschläge, oft gefüllt mit grüngelbem Eiter und stark jucken. Man findet sie bevorzugt an den Händen und auf der Stirn. Die Ohren verstopfen leicht und können ähnlich wie bei Medorrhinum ein Sekret absondern.

Vaccininum ist wie Variolinum eine bewährte Indikation bei den oft auftretenden Nervenschmerzen bei oder nach einer Gürtelrose (Herpes zoster-Infektion), wobei Variolinum in solchen Fällen erfahrungsgemäß eine bessere Wirkung zeigt.

Eine weitere Indikation für Vaccininum sind üble Stirnkopfschmerzen, mit dem Gefühl, als würde die Stirn von der Nasenwurzel bis zum Scheitel in zwei Teile gespalten. Die Betroffenen erwachen in der Nacht durch berstende Schmerzen in der Stirn und in den Augen. Bisweilen stechen die Schmerzen bis zu den Schläfen durch.

Dem homöopathischen Arzt Burnett zufolge, ist die Verschlimmerungszeit von Vaccininum der frühe Morgen. Die entsprechenden Symptome verschlimmern sich auch durch nasses Wetter und vor der Menstruation.

Kommen wir nun zur letzten und wichtigsten Nosode dieses Dreigespanns: der eigentlichen Pockennosode:

Variolinum – die Pockennosode

Begriffsdefinition

Das Wort „variola“ entstammt dem mittelalterlichen Latein und bedeutet „Pustel, Pocke oder Blase (Blatter). Aus diesem Grund erhielt die homöopathische Pocken-Nosode den Namen Variolinum. Sie entstammt dem Eiter einer Pockenpustel.

Historisches

Die Pocken sind bzw. waren eine Infektionskrankheit, die durch Viren der Gruppe Orthopoxvirus variolae hervorgerufen wurden. Diese Seuche existierte wohl bereits im Altertum. Ihr prominentestes Opfer war der ägyptische Pharao Ramses V, an dessen Mumie sich die charakteristischen krankhaften Veränderungen (Pockennarben) finden lassen.

Im Laufe der Geschichte machten die Pocken wohl eine Wandlung bezüglich ihrer Bedeutung durch. Aus historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass die Pocken wohl früher eher das Erscheinungsbild einer Kinderkrankheit im heutigen Sinne hatten und zu bestimmten Zeiten harmloser als die Masern verliefen2.

Erst ca. 200 Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden der Pest aus Europa wurde erstmalig von todbringenden Pockenepidemien berichtet. In früheren Zeiten lassen sich weitere Epidemien wegen der unklaren Symptombeschreibungen der historischen Schriftsteller nicht einwandfrei von anderen Seuchen abgrenzen. Die berühmteste klassische Beschreibung entstammt dem persischen Arzt Rhazes aus dem 10. Jahrhundert. Im 16 Jahrhundert ergab sich die Notwendigkeit, die Pocken von der Syphilis zu unterscheiden. Man nannte sie nun „kleine Pocken“ (engl. „small pox“). Ihren Höhepunkt erreichten die Pockenepidemien in Europa im 18. Jahrhundert , als der ansteckenden Seuche insgesamt etwa 60 Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Die Pocken waren jedoch weniger ansteckend wie die Masern. Sie breiteten sich nur aus, wenn die Siedlungsdichte und der Anteil an noch nicht immunen Bewohnern, meistens Kinder, hoch waren. In städtischen Räumen waren sie beständig präsent, auf dem Lande nur phasenweise. Erst 1980 erklärte die WHO die Pocken weltweit für ausgerottet. Sie führte dies auf weltweit durchgeführte Impfkampanien zurück.

Geschichte der Pockennosode

Der englische homöopathische Arzt James Compton Burnett (1840-1901) nahm die Pockennosode Variolinum in den großen homöopathischen Arzneimittelfundus auf. Er behandelte mit ihr nicht nur manch üble Folgen von Impfungen, sondern auch zahlreiche Fälle von Gürtelrose. Er bezeichnete Variolinum als das Hauptmittel der Gürtelrose. Er schrieb hierzu: „Variolinum löscht im Allgemeinen die Krankheit und ebenso auch das Exanthem und den dazugehörigen Schmerz“.

Der Zeitgenosse und Weggefährte von Burnett, John Henry Clarke (1853.1931) hielt Variolinum für eines der Hauptmittel bei starken Rückenschmerzen, die auf nichts anzusprechen schienen. Er sprach von „unerträglichen Schmerzen in der Lenden- und Sakralregion. Er beschrieb diese Schmerzen in etwa wie „als ob die Wirbelsäule abbrechen würde“. Auch bei der Entstehung von Hodentumoren nach einer Verletzung, bzw. nach einem Schlag konnte Burnett die Wirksamkeit von Variolinum bestätigen.

Variolinum in der heutigen Zeit

Bei der derzeitigen Behandlung von Patienten mit Variolinum lässt sich sicherlich nicht mehr genau nachvollziehen, ob die Notwendigkeit ihres Einsatzes allein auf eine früher durchgemachte Pockenimpfung zurückzuführen ist. Möglicherweise haben auch viele Patienten Vorfahren, die die Pockenkrankheit überstanden haben. Namhafte miasmatisch arbeitende Homöopathen konnten und können jedoch die erfolgreiche Verwendung dieser Nosode durch zahlreich geheilte Fälle belegen.

Die Hauptindikationen von Variolinum lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Pustulöse Hautausschläge oder eine Akne, die tiefe Narben zurücklässt (vakzinotische Akne).

  • Entzündete Haarfollikel, die bisweilen erbsengroß werden

  • Chronisches Ekzem nach einer Impfung

  • Postherpetische Schmerzen bei oder nach Durchmachen einer Gürtelrose (Postzosterneuralgie).

  • Schwindel, Benommenheit und das Gefühl, als drehe sich alles im Kopf, oder ob der Kopf mit einem festen Band umwickelt sei.

Weitere klinische Indikationen sind:

  • Chronische Hauterkrankungen, häufig pustulös, der Juckreiz ist meist beißend und quälend

  • Bläschenförmige Hautausschläge mit Unruhezuständen

  • Nächtliche Unruhe, besonders bei Hautpatienten

  • Enzephalitis (Gehirnentzündung) nach Impfung

  • Depression nach Impfung mit paranoiden Vorstellungen

  • Keratitis (Hornhautentzündung) nach Impfung

  • Ptosis oder Augenmuskellähmung nach Impfung

  • Malariafieber mit starken Rückenschmerzen

  • Schwere Influenza mit hohem Fieber und schrecklichen LWS-Schmerzen

  • Windpocken mit sehr schwerem Befall, das Kind sieht wie ein Streuselkuchen aus, die Pusteln sind überall, sogar im Mund

  • Brustatrophie nach Narkose (Boger)

  • Generalisierte Muskelschmerzen, besonders in der paravertebralen Muskulatur der Lumbal- oder Sakralgegend, vor allem wenn eine allgemeine Schmerzhaftigkeit der Muskulatur besteht

  • Pustulöse Eruptionen, fieberhaft und schmerzhaft mit Schweißen oder allgemeiner Schmerzhaftigkeit der Muskulatur

  • Heftiger, unerträglicher Kopfschmerz, vor allem okzipital, oft in die paravertebralen Rückenpartien ausstrahlend (Voisin)

  • Folgen von Windpockenimpfung, wenn die entsprechende Impfnosode fehlt oder keine Wirkung zeigt

  • Alle Arten von Herpes oder schmerzhaften Aphten

  • Ruhelosigkeit, kleine Kinder können sich oft nicht auf eine Sache konzentrieren.

Beim Herpes zoster (Gürtelrose) und seinen Folgebeschwerden (Post-Zoster-Neuralgie) ist der begleitende Einsatz von Variolinum oft unverzichtbar. Bei Herpes zoster in der Vorgeschichte denke man auch an Carcinosinum oder X-Ray.

Variolinum wirkt sehr tief und sollte nicht zu häufig wiederholt werden. Am besten gibt man es in LM-Potenzen (z.B. LM6). Man achte hierbei auf das Auftreten von Ruhelosigkeit und Reizbarkeit. In solchen Fällen sollte die Einnahme eingestellt, bzw. reduziert werden.

Quellenangaben:

Murphy, Klinische Materia Medica

Tabrett, Dion: Burnett wiederentdeckt

Eigene Seminarmitschriften

1 Als Tautopathie bezeichnet man die die potenzierte Anwendung von allopathischen Medikamenten.

2 Mary Dobson: „Seuchen, die die Welt veränderten“, Verlag National Geographic 2007.

 

Aids Nosode

HIV Virus

Allgemeines

Aids steht für Aquired Immun Deficiency Syndrom (erworbenes Immunschwäche-Syndrom), dh. für einen Krankheitskomplex, bei dem es durch eine Schwächung des Immunsystems zu vermehrten infektiösen Erkrankungen mit Pilzen, opportunistischen Keimen und anderen Erregern kommt, außerdem zu bösartigen Neubildungen und anderen schwerwiegenden Krankheitszuständen. Seit 1.Dezember 1981 ist AIDS von den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention als eigenständige Krankheit definiert, jährlich sterben ca 1,5 Millionen Menschen daran. Von AIDS spricht man erst, wenn Krankheitssymptome vorhanden sind, ein positives Testergebnis auf HIV alleine reicht nicht aus.

Hervorgerufen wird AIDS durch HIV (Human Immunodeficiency Virus, deutsch: menschliches Immunschwäche- Virus), ein Retrovirus , das die Fähigkeit zum Einbau seines Genoms in das Genom der Wirtszelle besitzt . Es wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch und Liquor übertragen, nicht durch Tröpfcheninfektion, Tränenflüssigkeit, Speichel, Schweiß oder Insektenstich.

Heutzutage gibt es antiretrovirale Medikamente gegen die Verbreitung des Virus in den Immunzellen von infizierten Menschen, sodass diese bei lebenslänglicher Einnahme ein relativ normales Leben führen können. Im Moment gibt es ca. 37 Millionen Infizierte, davon 25 Millionen in Afrika. Als Nachweis der Infektion gilt ein bestätigter positiver HIV-Test.

Es gibt alternative wissenschaftliche Meinungen ( zB: Dr. Heinrich Kremer), die besagen, dass nicht der HIV- Virus die Ursache für Aids ist, sondern dass das Immunsystem aus anderen Gründen zusammengebrochen ist. Das Virus konnte nämlich bis heute noch nicht isoliert nachgewiesen werden , so wie es den wissenschaftlichen Standardnachweisverfahren entsprechen würde. Aber das spielt für die homöopathische Wirksamkeit der Aids-Nosode keine Rolle, da sie nicht aus einem Virus, sondern aus dem Blut eines Mannes, der an Aids verstorben ist, hergestellt wurde.

Grundsätzliches

Die Prüfung wurde von Misha Norland gemacht (siehe das Buch Signatures, Miasms, Aids). Das zentrale Thema ist das völlige Versagen der persönlichen Grenzen. Die natürlichen Verteidigungslinien von Haut und Schleimhaut sind überschritten, das Immunsystem kann sich nicht mehr effizient gegen Erreger oder bösartige Neubildungen verteidigen, sondern ist in der Tiefe geschwächt und zusammengebrochen. Miasmatisch gesehen gibt es meist im Leben der Erkrankten eine psorische Komponente ( körperlich: verminderte Funktionstüchtigkeit, Schwäche, psychisch: sich getrennt fühlen von der Quelle der Liebe, Verlassenheitsgefühl, Verlust- und andere Ängste ) und eine syphilitische Komponente ( körperlich: Zerstörung, psychisch: sich ausgestoßen und am Rande der Gesellschaft stehend fühlen, Negativität, kriminelles Potential und Neigung zur Trunksucht).

Charakteristika

Verminderte geistige Funktionstüchtigkeit, geistig langsam, vergesslich, Gedächtnisschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten

Abneigung gegen Gesellschaft, aber Furcht vor dem Alleinsein, oder

Verlangen nach Einsamkeit, abwechselnd mit Verlangen nach Gesellschaft

Reizbarkeit, Gleichgültigkeit gegenüber geliebten Menschen, Mangel an Empfindlichkeit, aber auch mitfühlend, traurig, einsam, grüblerisch

Ruhelos, hastig, zittrige Schwäche, Beben

Angst vor Autorität, Infektion, Tod, Versagen, Armut, hochgelegenen Orten, geschlossenen Räumen

Wahnidee, Hülle und Schutz verloren zu haben

Verminderte körperliche Funktionstüchtigkeit, Kälte der erkrankten Teile, Mangel an Lebenswärme, Hitzegefühle in den Extremitäten, Bindegewebsschwäche, rheumatische Schmerzen, Schwäche mit Übelkeit, Abmagerung

Kopfschmerzen, berstend, schneidend, stechend, in Stirn, Hinterkopf, Nacken, hinter dem linken Auge, bis zu den linken oberen Zähnen, Kieferschmerzen, <morgens, Kopfschmerzen mit Übelkeit

Schnupfen durch Temperaturänderung, Nasenbluten, Krusten und Schorfe, schmerzhaftes Niesen, Jucken der Nase

Drückender Schmerz im Ohr, stinkende Otorrhoe, Ohrgeräusche, Summern, Klingeln

Trockener Hals, Kloßgefühl, Schmerz wie wund, roh, Halsentzündung

<nachts, links, >warme Getränke

Herzklopfen nachts, Herzklopfen mit Angst, erschwerte Atmung nach Anstrengung

Durst auf kleine Mengen und oft, gesteigerter Appetit, Verlangen nach bitteren Getränken, Eiscreme, Schokolade, Süßigkeiten, Milch, Pfirsichen und Fisch

Schmerz in den Ovarien, vermindertes Sexualverlangen

Unerfrischender, unruhiger Schlaf

Schwindel begleitet von Schwere der Augen, Schweben, wie betrunken, Schwindel beim Aufstehen

Verwandtschaft: ars a, carc, syph, echi, nit-ac, bapt, bry, gels, hyos, lach

Referenzen: Norland, Murphy

Modalitäten

Amel: nach Stuhlgang, nach Urinieren, im Liegen

Agg: morgens beim Erwachen, nach Schlaf, nachmittags, während der Menses, alkoholische Getränke, Bier, Kaffee, Brot

Gunpowder

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Coccinella septumpunctata

siebenpunktiger Marienkäfer

Familie: Coccinellidae (Marienkäfer

Ordnung: Coleoptera (Käfer)

Klasse: Insecta (Insekten)

Stamm: Arthropoda (Gliederfüßler)

Es gibt weltweit über 5000 Arten Marienkäfer – davon rund 80 in Deutschland. Der typische Marienkäfer mit den schwarzen Punkten auf dem roten Körper ist der „Europäische Marienkäfer“ oder C-7. Um ihn ranken sich seit Jahrhunderten zahlreiche Legenden und er gilt allgemein als Glückssymbol.

Marienkäfer überwintern an geschützten Orten und jedes Weibchen legt im Frühjahr und Frühsommer bis zu 1000 Eier. Beim siebenpunktigen Marienkäfer sind sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere Räuber. Sie werden allgemein als nützlich angesehen, da sie sich vor allem von Blatt-, Woll- oder Schildläusen ernähren. Der Marienkäfer selber ist für seine Feinde kein Leckerbissen: Er sondert bei Gefahr eine gelbliche, übelriechende Flüssigkeit ab, die giftige Alkaloide enthält, und stellt sich dabei tot. Wird er doch verschlungen er schmeckt unangenehm bitter. Marienkäfer paaren sich pro Tag 4-6 mal, Männchen und Weibchen bleiben aber nur zur Paarung zusammen. Außer, dass das Weibchen die Eier an einem sicheren und nährstoffreichen Platz ablegt, betreibt es keinerlei Brutpflege.

Ausgangsstoff für die Herstellung homöopathischer Mittel ist der lebende, im Frühsommer gesammelte, siebenpunktige Marienkäfer Coccinella septempunctata.

Coccinella septempunctata wird vor allem bei Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und Gesichtsneuralgien eingesetzt.

Allgemein:

  • Furcht vor Wasser/Hydrophobie

  • Verschlechterung beim Anblick heller, glänzender Gegenstände

Kopf:

  • leichter Schwindel, nachdem die Zahnschmerzen aufgehört haben/ Schwindel abwechselnd mit Zahnschmerzen

  • dumpfer Kopfschmerz, als wenn sich Gehirn zu Schläfen und Hinterkopf ausdehnt

  • halbseitiges, stechendes reißen im Vorderkopf

  • > Schließen der Augen, > Schlafen

Augen:

  • Druck und Schwere, v.a. Rechts, empfindlich gegen jede Berührung

  • Lider nur schwer zu öffnen, < Licht

Gesicht:

  • Blutandrang zum Gesicht, Röte/Hitze der Wangen, v.a. rechts

  • reißender Schmerz im Pulsrythmus, erstreckt sich vom rechten Unterkiefer zu Ohrläppchen

  • Neuralgien in der Stirn, beginnend mit Druck/Schwere in der Stirn, va. über rechtem Auge, empfindlich gegen jede Berührung, Anfall über 6-12 Stunden, endet in generalisierter Hitze und Schlaf, Anfälle kehren alle 8, 12, 14 oder 21 Tage wieder

Mund/Zähne:

  • Kältegefühl in allen Zähnen, in gesamter Mundhöhle

  • chronischer Schmerz von Backenzähnen zu Stirn

  • heftiges, taktmäßiges Ziehen in allen Zähnen

  • Essen < den Zahnschmerz

  • geschwollenes Zahnfleisch

  • Pulsieren und Pochen in den Zähnen

  • Zucken, Ziehen, Reißen in Zähnen als würden sie herausgerissen

  • Tabak beißt heftig in der Zunge

Innerer Hals:

  • erwacht durch reichlich Speichelansammlung, erbricht und klagt über Halsschmerzen

  • Empfindung als sei Zäpfchen verlängert

Kehlkopf/Atmung:

  • Empfindung von Kälte im Kehlkopf bei Atmung

  • Kälte des Atems

Extremitäten:

  • eiskalte Extremitäten

  • Speisen/Getränke:

  • Verlangen nach Milch, Milchprodukten, Schokolade, Süßigkeiten

Coccinella septempunctata wird auch zur Behandlung von Pflanzen bei Befall mit Blattläusen eingesetzt. Hierbei soll das Mittel in Wasser aufgelöst werden und die Pflanze damit übergossen werden.

Cimex lectularius

die Bettwanze

Die Bettwanze ist ein kleines Insekt, das oft in der Bettwäsche lebt und Blut saugt, während der Mensch schläft. Sie ist etwa 5mm lang und 3mm breit, braun gefärbt und mit feinem kurzem Haar bedeckt. Kurz nach ihrer Blutmahlzeit ist sie jedoch rötlich oder dunkelrot bis violett. Vor einer Mahlzeit ist sie dünn wie Papier, nachher viel dicker, ev. sogar kugelrund, da sie etwa das Sechsfache ihres eigenen Gewichtes konsumiert. Während sie But saugt, pumpt sie Speichel in die Wunde, damit das Blut des Wirtes nicht gerinnt. Dieser Speichel bewirkt eine hochgradige Reizung der Bisswunde, was beim Menschen dann Juckreiz, Blasen, Pusteln, Quaddeln und Schlaflosigkeit verursacht. Bettwanzen bevorzugen geheizte Räume und werden durch die Wärme und den Geruch des Wirtes angezogen – ebenso angezogen werden sie durch den durchdringenden Geruch der Drüsen und Ausscheidungen ihrer Artgenossen. Wenn sie keine geeignete Nahrung finden, können sie bis zu einem Jahr fasten. Schon bei den alten Griechen und Römern wurden den Bettwanzen, eingenommen in einem Glas Wasser oder Wein, Heilkräfte zugeschrieben – Wirkungsbereiche sind Gelenke, Leber, Rektum und Haut.

Charakteristika

-Angst nach Fieberfrost

-Gefühl als ob er selbst in sich hineinkriechen könne, zerstörerische Gewalttätigkeit gegenüber der Umwelt und sich selbst, reizbar, ungeduldig, selbstsüchtig

-Ekel gegen den eigenen Schweiß

-Fieber, intermittierendes Fieber, Fiebertertiana und –quartana

-Frost mit vorausgehender Raserei (möchte alles in Stücke reißen) und nachträglichem Durst

-Mattigkeit, unwiderstehliche Schläfrigkeit

-Beschwerden der Sehnen, Schmerz in allen Gelenken, als ob die Sehnen kontrahiert oder zu kurz wären, besonders die rechte Seite

-Knie gebeugt, Schmerz im Oberschenkel beim Versuch das Knie zu strecken

-Muskelkontraktionen

-Schmerz in der Leber, Koliken, gefolgt von Blähungen und Diarrhöe

-trockener Stuhl, Obstipation, Hämorrhoiden

-Kopfschmerz wie Nadelstiche im Scheitel und rechter Stirn, Kopfschmerz durch Trinken

-stechende Schmerzen im Kiefer, brennende Schmerzen im Zahnfleisch

-trockener Hals mit Durst, trockener Husten mit Würgen, quälende Trockenheit der Nase mit Fließschnupfen

-urtikarieller Hautausschlag

– Durstlos und Bedürfnis zu trinken, oder Durst bei Apyrexie, kann aber nicht trinken, da es den Kopfschmerz unerträglich macht

-Mattigkeit und Neigung sich zu strecken, Bedürfnis sich zu strecken

-lang anhaltende muffige Nachtschweiße

Modalitäten

Schlechter morgens, Bewegung, Streckung der Knie, Trinken

Sitzen verschlechtert Schmerz im unteren Rücken

Frost besser durch äußere Wärme, besser im Bett