Causticum

Causticum, bekannt als „Hahnemanns Ätzstoff“, enthält schwefelsaures Kalium und gebrannten Marmorkalk in einer homöpathischen Aufbereitung.

Chemisch betrachtet handelt es sich bei Causticum um ein Destillat aus Calciumoxid und Kaliumhydrogenphosphat.

Das Persönlichkeitsprofil von Causticum: Der praktische Idealist

„Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo in der Welt begangen wird, auf`s Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.“
Che Guevara (1928 – 1967) in seinem Abschiedsbrief an seine Kinder

Che Guevara versinnbildlicht das homöopathische Arzneimittel Causticum, indem er Empathie, Gerechtigkeitsempfinden, Mitleid, Idealismus, soziales Engagement und Kämpfertum in sich vereint.
Der Idealismus einer Causticum-Persönlichkeit basiert auf zwei Faktoren.

Zum einen auf der Fähigkeit sich in das Leiden anderer hineinzuversetzen und zum anderen darauf, Unrecht wahrzunehmen und zu benennen.
Hinzu kommt sein analytischer Verstand, der ihn konkret handeln lässt, um seine Vision einer gerechteren und sozialeren Gesellschaft wahr werden zu lassen.
 
Causticum-Persönlichkeiten sind an gesellschaftlichen, sozialen, aber auch spirituellen Themen interessiert. Sie mischen sich ein, wenn es um Einschränkung von Persönlichkeitsrechten geht oder Ungerechtigkeiten in Politik und Wirtschaft. Überempfindlich und zornig können sie auf Nachrichten im Fernsehen oder Tageszeitungen reagieren. Sie schreiben Leserbriefe, rufen bei Radiosendern an, um ihre Meinung kund zu tun.
Sie glauben daran, dass sie etwas verändern können.
 
Causticums sind geborene Kämpfer.
Er muss nie eigenes Leid erfahren haben, um sich für eine Sache einzusetzen. Er braucht keine persönlichen Gründe. Es liegt einfach in seiner Natur.
 
Causticums können so couragiert und engagiert sein, dass sie Gefahr laufen andere zu langweilen. Immer nur über sozialkritische Themen sprechen zu wollen, kann andere moralisch und intellektuell leicht überfordern. Das macht Causticum- Persönlichkeiten oft zu Einzelgängern.
 
Die Leidenschaft ihre Ideen umzusetzen kann in Fanatismus umschlagen. Causticum-Persönlichkeiten würden auch für ihre Ideale sterben.
 
Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Causticum-Persönlichkeiten im Laufe ihres Lebens Gefahr laufen, desillusioniert zu werden, wenn die Welt nicht auf ihre Visionen reagiert.
 
Durch seine große Sensibilität kann er Fehlschläge und Oppositionen nicht einfach abtun. Er reagiert tief gekränkt, wenn seine Kampagnen fehlschlagen und läuft Gefahr in Verzweiflung und Bitterkeit zu versinken.
 
Auch der Verlust eines geliebten Menschen kann eine Causticum-Persönlichkeit tief verwunden. Causticums haben ein warmes und romantisches Herz und lieben leidenschaftlich. Der Kummer über einen Verlust ist tief und die Erinnerung an den geliebten Menschen schmerzt sehr.
 
Obwohl Causticum-Persönlichkeiten in der Regel offen, liberal und kämpferisch erscheinen, sind sie auch ängstlich.
 
Je introvertierter eine Causticum-Persönlichkeit ist, desto zwanghafter kann sie werden. Sie werden unruhig, wenn sie ihre mentale Energie nicht auf ein äußeres Ziel richten können. Bei anhaltendem Stress kann dies in allen Arten von Zwängen münden.
 
So können sie extrem ordentlich und perfektionistisch sein, Bilder in fremden Wohnungen gerade rücken, ständig kontrollieren, ob die Wohnungstür abgeschlossen ist oder sich zwanghaft die Hände waschen.
 
Ältere Causticums sind oft gebrechlich, schüchtern und etwas verwirrt. Sie sind sehr empfänglich für äußere Eindrücke wie Lärm oder schlechte Nachrichten. Kleinigkeiten können sie aus der Ruhe bringen und führen zu zittern, stottern und Ängstlichkeit. Das Nervensystem wird immer anfälliger und hypersensibel. Auch kann er unrealistische Ängste vor Gespenstern oder schlimmen Krankheiten entwickeln. Er wird immer misstrauischer und die Angst vor dem Tod wird größer.

Je mehr Projekte und Pläne die Welt zu verändern scheitern und je älter er wird, umso mehr beschleicht ihn das Gefühl, etwas Schlimmes könnte passieren. Mit der Welt, mit sich selbst oder seiner Familie. Der Idealismus der Jugend schwindet und mit ihm das Selbstbewusstsein, die Offenheit, das Kämpferische und die mentale Klarheit.

 

 

Körperliche Symptome:
Causticum-Erkrankungen wie Nervenschmerzen und Gesichtslähmungen treten im Zuge von durch kalten Wind und Durchnässen begünstigten Erkältungskrankheiten auf, während warm-feuchte Wetterlagen positive Effekte haben.

Nicht nur Erkältungen, sondern auch Sprechen und Singen führen bei diesem Typ schnell zu Heiserkeit bis zur Lähmung der Stimmbänder. Feuchte Innenraumluft bringt Erleichterung: Luftbefeuchter und regelmäßiges Inhalieren besänftigen die gereizten Schleimhäute.

Ebenfalls typisch für Causticum sind Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates: Bei Kontraktion von Muskeln, Bändern und Sehnen stellt sich ein intensives Verkürzungs- und Steifheitsempfinden ein; auch über nächtliche unruhige Beine wird geklagt. Außerdem charakteristisch: Ein schwankend-holpriges Gangbild.

Kinder, die an einer Nervenschwäche leiden, lernen verspätet laufen und nässen ein.

Causticum-Patienten sind eher dunkelhaarig, jedoch mit empfindlicher Haut; die Zunge zeigt im Zentrum einen roten Streifen, die Haut von Händen und Gesicht neigt zur Warzenbildung, Wunden heilen hier langsam.

Typisch sind trockene Atemwegsschleimhäute: Patienten leiden unter Schnupfen, Halsschmerzen und Rachenentzündungen, entsprechender Heiserkeit und quälendem, trockenem Husten (auch Keuchhusten) bis zur Stimmbandlähmung; sie können festsitzenden Schleim kaum abhusten. Ein Husten, der tagsüber völlig verschwindet ist ein Hinweis auf dieses Mittel.

Causticum hilft entsprechend bei Kontrakturen der Beugesehnen, Muskelverkürzungen und Torticollis, besser als Schiefhals bekannt, sowie bei rheumatischen Problematiken wie Arthritis und Arthrose mit ziehendem oder reißendem Schmerzempfinden.

Die Haut zeigt trockene Ekzeme und Warzen. Patienten sind für Sonnenbrand wie Erfrierungen gleichermaßen empfindlich. Auch Herpesinfektionen sind häufig.

Langsam oder kaum heilende (Brand-)Wunden und erneut aufbrechende Narben profitieren von der wundheilenden Wirkung dieses Mittels: Zu Anfang schmerzlindernd, verhindert es später das Wuchern von Narbengewebe.

Geburten oder Katheteranwendungen haben fast immer Gewebeüberdehnungen zur Folge: Quasi paralysiert, wird die Blase, oder damit der Urinfluss, kaum gespürt. Blasen- und manchmal Afterschließmuskel sind geschwächt. Beim Lachen oder Niesen gehen ungewollt Harn bzw. Stuhl ab; aber auch Verstopfungen prägen das Verdauungssystem.

Lähmungen der willkürlichen Muskulatur (Zungenlähmung) führen zu Stottern, Zungen- und Wangenbiss; Augenlider schließen sich ungewollt. Auch Gesichtsneuralgien, Migräne und Schwindel sind Zeichen des beeinträchtigten Nervensystems.

 

Causticum-Menschen wird eine Vorliebe für geräucherte Nahrungsmittel zugeordnet.

Verschlechterungen:

  • am Morgen,
  • bei trockener Luft,
  • bei kaltem Wind,
  • im Liegen oder in Bückhaltung.

Verbesserungen bei:

  • feuchtem (Regen-)Wetter,
  • Feuchtigkeit generell,
  • Wärme,
  • Genuss kalter Getränke.

 

Calendula officinalis

Calendula officinalis (Gartenringelblume, Sonnwendblume, Goldblume)

Botanik

Die Ringelblume ist eine etwa 60 cm hohe, meist einjährige Pflanze, die zu der Familie der Asteraceaen gehört. Die leuchtend orangegelben Blütenköpfe setzen sich aus vielen einzelnen Blüten zusammen. Sie liebt sonnige Standorte und wächst auf beinahe jedem Boden.

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Calcium carbonicum

Calcium carbonicum (Austernschalenkalk)

Sicherheit, Stabilität, Schutz, Verantwortung, Gewissenhaftigkeit, aber auch Ängstlichkeit, Faulheit, Langsamkeit, Schwäche und Dickköpfigkeit sind die grossen Themen, um die es bei diesem Arzneimittel geht. Calcium carbonicum ist eins der meist verordneten Homöopathika, besonders bei Kindern und alten Menschen. Es ist ein Polychrest, das heisst es zeigt ein besonders großes Wirkungsspektrum aufgrund des umfangreichen Arzneimittelbildes.

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Bryonia

Psyche

Venünftig, bedächtig, sachlich und geschäftlich orientiert aber auch Reizbarkeit, das Verlangen allein gelassen zu werden und Angst vor dem finanziellen Ruin sind zentrale Aspekte dieses Arzneimittelbildes.

Modalität

Der Bryonia Zustand entwickelt sich meist erst allmählich, wenn nicht eine Verletzung Ursache ist. Bei Verrenkungen oder Verstauchungen wie auch sonst herrschen stechende Schmerzen bei der geringsten Bewegung vor. Die Schleimhäute sind trocken und es besteht großer Durst auf große Mengen kaltes Wasser. Verschlechterung erfährt der Patient morgens beim Aufstehen, um 21 Uhr und durch Hitze. Besserung durch Ruhe, Druck beim Liegen auf der schmerzhaften Seite und durch Kälte. Brust, Blinddarm und Schleimbeutelentzündung, Kopfschmerz, Verstopfung, Husten, Rückenschmerz sowie Rheuma sind die Hauptanwendungsgebiete.

Berberis vulgaris

Bellis perennis

Bellis perennis (Gänseblümchen, Maßliebchen)

Verstauchungen, Prellungen und Hautrisse
oder Schnitte können die Gabe von Bellis perennis erforderlich machen. Auch angezeigt für Abszesse, Dysmenorrhoe und Rheumatismus.   Ist weniger häufig als Arnica bei Traumata angezeigt, hat aber viel Ähnlichkeit.

Prellung, Quetschung, manchmal > Bewegung,
> Reiben. Trauma, chirurgische Eingriffe und Quetschungen im Rumpf.
Verletzung, wenn nach Arnica noch Schwellung zurückbleibt.
Wundschmerz der Bauchwände während der Schwangerschaft.
Brust: nach Quetschung Krebs, Verhärtung, Knoten

Modalitäten

Verschlimmerung durch Abkühlung, wenn man überhitzt ist und schwitzt
Besserung durch fortgesetzte Bewegung

Belladonna

Atropa belladonna (Tollkirsche)

Allgemein

Meist bei akuter Symptomatik eingesetzt, bei beginnenden plötzlichen, heftigen Entzündungen. Pulsierende Schmerzen mit Rötung, brennen und Hitze stehen im Vordergrund. Es  gibt Blutstau im Kopf mit erweiterten glänzenden Pupillen.

Psyche

Weiter herrschen eine große Empfindlichkeit gegen Berührung, Licht, Geräusche, Bewegung und Erschütterung vor. Lebhafte, schreckliche Halluzinationen bes bei Fieber mit heißem rotem Gesicht und kalten Händen und Füßen treten auf. Beißen, spucken, Haarereißen und Zähneknirschen sind Teile der Belladonna Symptomatik.

Modalitäten

Abkühlung z.B. nach Haarewaschen, Zugluft, unterdrückter Schweiß oder Sonnenhitze können der Auslöser sein. Akne, Migräne, Hinhautentzündung, Kopfschmerzen, Augen, Ohr, Nebenhöhlen, Mandeln und Zahnentzündung, Bauchkrämpfe, Menstruationsschmerzen, Verstopfung, Gelenk und Blasenentzündung, Ischalgie, Grippe und Hochdruckkrisen sind einige Einsatzgebiete. Allgemeine Verschlimmerungszeit ist 15:00 Uhr.

Apis mellifica

 

Apis mellifica (Honigbiene)

Die Biene gehört zur Familie der Insekten. Sie bildet Kastenstaaten und lebt von Blütenpollen.
Die drei Kasten sind:
1. Arbeiterinnen, deren Ovarien verkümmert sind. Sie putzen, pflegen und füttern die Larven, bauen und weben und sammeln Blütenpollen.
2. Drohnen sind die Männchen. Ihnen fehlt der Stechapparat und sie sind nur für die Befruchtung der Königin verantwortlich. Dafür werden sie von Arbeiterinnen gefüttert und nach getaner Arbeit aus dem Stock vertrieben oder sogar getötet.
3. Die Königin, die nur zum Eierlegen befähigt ist. Sie legt 1500 Eier pro Tag und wird von den Arbeiterinnen gefüttert. Sie lebt 3-5 Jahre und wird nur ein einziges Mal von einem oder mehreren Männchen befruchtet. Je nachdem, ob die Königin die Eier befruchtet oder nicht, entstehen Männchen oder Weibchen. Ob sich aus dem befruchteten Ei eine Königin oder eine Arbeiterin entwickelt, ist von der Größe der Zelle und der Zusammensetzung des Larvenfutters abhängig. Das Verfüttern von Gelee royale lässt eine Königin entstehen.

Die Bienen sind sehr gut organisierte, soziale Insekten. Sie sind fleißig, sauber und betreiben eine ausgeprägte, selbstaufopfernde Brutpflege. Sie haben sehr hoch entwickelte Sinnesorgane und kommunizieren effektiv und viel. Wenn sie sich gegen Angriffe verteidigen, stechen sie und spritzen Gift. Dabei verlieren sie mit dem Stachel auch lebenswichtige Organe, die herausgerissen werden. Sie sterben !

Als NOTFALL- UND AKUTES MITTEL verordnen wir Apis mellifica am häufigsten bei Stichen, besonders von Insekten, und bei hochakuten Entzündungen. Die Stichstelle oder die betroffene Stelle ist rot, heiß, geschwollen und schmerzhaft.

Besondere Affinität hat das Mittel für HÄUTE und SCHLEIMHÄUTE vor allem bei plötzlichem Krankheitsbeginn und wenn Hitze, Röte, Ödeme, stechender Schmerz und Durstlosigkeit vorhanden sind. Die Beschwerden sind rechtsseitig, der Patient verlangt Abkühlung, die ihm Erleichterung verschafft.
Solche akute Beschwerden sind z.B. Augenentzündung, Otitis media, Tonsillitis, Oophoritis, Zystitis, Scharlach. usw.

Als CHRONISCHES ARZNEIMITTEL ist Apis mellifica ein sehr nützliches Frauenmittel.
Als Ursache finden wir oft Enttäuschung, Verletzung, Kummer, Eifersucht, schlechte Nachrichten.

Körperliche Ebene: Ödeme, Tumoren, Ovarialzysten, Myome, Gehirnhautentzündung, chronische Entzündungen, Amenorrhoe.

Psychische Symptome sind:
Eifersucht, Misstrauen, ausgeprägtes Konkurenzverhalten, Hysterie
Die Patientin muss immer beschäftigt sein, oft ohne Erfolg und fruchtlos.
Sie ist anspruchsvoll bis zum Perfektionismus.
Sie ist ungeduldig, schwer zufrieden zu stellen und kann sich schwer konzentrieren.
Ungeschickt, lässt Dinge fallen.
Fürsorglich bis zur Selbstaufopferung ( Familie, Partner )
Ängste vor Bedrohung und um Partnerverlust.
Ausgeprägte Sexualität bis zur Nymphomanie.
Schreckhaft, plötzliches Auffahren und Schreien im Schlaf.
Träume von Fliegen.

Antimonium tartaricum

Antimonium tartaricum (Tartarus emeticus; Brechweinstein)

Ursprung

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Antimonium crudum

Antimonium crudum  (Schwarzer Spießglanz)

Chemische Verbindung aus Antimon und Schwefel. „Schwefelspießglanz“ – der typische Patient ist als Erwachsener ruhig, weich, empfindsam und gefühlsbetont. Emotional empfindliche Menschen die „im Mondlicht sanft, mild und romantisch werden“. Als Kind aber ist er mürrisch und reizbar, mit Abneigung berührt oder auch nur angesehen zu werden (ähnlich Chamomilla).

Hauptangriffspunkt des Mittels ist der Verdauungstrakt – Zunge, Magen und Rektum. Was auch immer diesem Menschen widerfährt, greift die Verdauung an. Emotionen werden oft im Magen empfunden.

Abneigung gegen Berührung.

Dicker weißer Belag auf der Zunge, pelzig oder „wie Schnee“.

Verlangen nach sauer eingelegtem Gemüse, insbesondere Gurken.

Verdauungsstörungen durch Diätfehler. Schwache Verdauung.

Adipositas, Fettleibigkeit.

Impetigo: Hautausschlag, Eiterflechte.

Dicke, harte Haut, häufig aufgesprungen.

Warzen und Schwielen an den Fußsohlen, verdickte und eingerissene Fußnägel.

Modalitäten

Verschlimmerung durch Hitze (z.B. Sonne, Ofen, Feuer, Heizgerät), Kälte (Baden, Wasser auf dem Kopf), Temperaturextreme, Überessen, Säuren, nach dem Essen.
Besserung: im Freien. Ruhe. Warmes Baden. Anhaltendes Erbrechen.