Sepia

 

 

Sepia (Tintenfisch)

Bei Gefahr stößt Sepia Tinte aus, das umgebende Wasser trübt sich und Sepia kann ungesehen fliehen. So ist auch das zentrale Gefühl der Sepia-Frau die Flucht. Sie fühlt sich abhängig, bevormundet, eingeengt in eine Situation, die sie zwingt, Dinge zu tun, die sie nicht tun will. Haushalt, Ehemann und Kinder sind Lebens- situationen, die bei der Sepia-Frau fast zwangsläufig kritisch sind. Anfangs eher gereizt, nervös und erregt, verfällt sie später durch die auswegslose Lage in einen depressiven, apathischen und elenden Zustand. Sie gerät zunehmend in eine emotionslose Distanz vor allem zu ihrer Familie, will alleine sein und kann sogar stumpf und verwirrt werden.

Als „Stase“ bezeichnet VITHOULKAS das vorherrschende Thema eines Arznei- mittelbildes. Diesem Zustand fehlen die dem lebenden Organismus eigenen dynamischen Spannungen. Bei Sepia drückt sich dies auf der körperlichen Ebene
in einer organischen Trägheit aus, wie beispielsweise Stuhlverstopfung, hormonelle Dysfunktion, Uterusprolaps, Krampfadern.

Das vorwiegend bei Frauen hervorragende Arzneimittel ist bei Männern eher schwierig zu erkennen. Der Patient kann ausgelaugt, unmotiviert und erschöpft wirken, auch hier kann man die Beschwerden auf die oben beschriebene Stase zurückführen, sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler Ebene. Häufig bei Sepia-Männern vorkommende Erkrankungen sind Libidoverlust, Impotenz, Mykosen, generell Beschwerden der männlichen Sexualität.

Alles bessert sich durch körperliche Anstrengung, sei es schnelles Gehen, Tanzen oder beispielsweise Joggen. Auch eine heftige Wetterlage, wie Sturm und Gewitter tun den Patienten gut, die Spannung erlöst sie kurzfristig aus dem Mangel an Dynamik.

Die Sepia-Frau ist schmal, kantig und sie ist sehr fröstelig. Abends erlebt sie eine Besserung ihrer Beschwerden. Kritische Zeiten sind für sie Menstruation, Schwangerschaft, Pubertät, Menopause, also generell Zeiten der hormonellen Veränderungen. Die häufigsten Indikationen sind für Sepia neben den oben genannten Zuständen Herpes, Kondylome, Migräne, Kreuzschmerzen, Obstipation, Psoriasis (Schuppenflechte), Morbus Raynaud, Pilzerkrankungen, Krampfadern, Blasenentzündungen, Kreislaufstörungen und Thrombosen.

Zoologie: Sepia officinalis ist einzuordnen bei den Weichtieren (Mollusca) in die Klasse Cephalopoda und die Familie Sepidae, Kopffüßer, hat innere Schale die aus Kalk besteht, kann Körperfarbe verändern um sich anderen Tintenfischen mittzuteilen oder auch um sich zu tarnen, bei Erregung oder Gefahr kann der Tintefisch eine Tintenwolke erzeugen aus der er in einer Rückwärtsbewegung flüchtet, das homöopathische Arzneimittel wird erstellt aus dem getrocknetem Sekret der Tintendrüse.