Methylenblau

c: wikipedia/Doyale

Eine homöopathische Studie
Pharmazeutisch – Bei Methylenblau handelt es sich um eine Diphenylamin-
Verbindung, die auch als Anilinfarbstoff eingestuft wird. Es ist Bestandteil vieler
Medikamente, ähnlich wie Formaldehyd. In der Homöopathie verwendet man alle
Potenzen.
Toxikologie – nach den 4g-Gaben traten Vergiftungssymptome auf, mit
Bewusstlosigkeit, röchelnder Atmung, schwachem Puls, der gesamte Körper wurde
dunkelblau. Künstliche Beatmung und Stimulanzien brachten den Patienten in den
nächsten vier Stunden über die Runden. Danach wurden kleinere Gaben verwendet.
Die Farbstoffe sind karzinogen – d.h. krebserregend. Sie können u.a. auch eine
Paranoia auslösen (Beobachtung bei Verwendung von Methylenblau als
Grippemittel).
Organaffinität – Die Nieren und der ganze Urogenitaltrakt sind ein besonderer
Angriffspunkt für Methylenblau, als es innerhalb von einer Stunde nach der
Einnahme im Urin erscheint und, bei normaler Permeabilität der Nieren, innerhalb
von 36 Stunden vollständig ausgeschieden ist. Eine Verzögerung hierbei ist ein
Hinweis dafür, dass Harnstoff nicht vollständig eliminiert wird und dass eine Neigung
zu Urämie besteht. Die Anilinprodukte wurden als Mittel für maligne Wucherungen
eingesetzt.
Klinisch – Albuminurie, Arthritis, Chorea, Eiterungen, Epilepsie, Epithelium,
Gonorrhoe, Koma, Krebs, Malaria, Migräne, Nephritis, Neuralgien, Neurasthenie,
Nierenbeschwerden, Pleuritis, Rheuma, Spasmen, Spinalreizung, Tremor, Typhus,
Zystitis.
Homöopathisch – Methylenblau besteht aus kleinen, indigofarbenen,
schuppenförmigen Kristallen mit bronzenem Farbton, wenn man es durchbricht, ist
es dunkelgrün. Es ist schwach löslich in Wasser und bildet eine tiefblaue Lösung. In
der alten Schule verwendete man Gaben von ungefähr 190 mg in Kapseln oder
Pillen für Gelenk- und Muskelrheuma sowie bei rheomatoider Arthritis.
Die deutlicheste homöopathische Erfahrung stammt von Halbert. Um die Affinität von
Methylenum zum Nervengewebe und den Nervenzellen zu nutzen, gab er es als
Trituration D3 mit Erfolg bei Neuralgien bei Neurasthenie, Tremor bei Neurasthenie,
Spasmen bei hysterischer Kontraktion, trophischen Störungen, den Folgen von
nervöser Erschöpfung und Spinalreizung. Halbert bestätigte seine Kräfte auch gegen
Malaria und empfahl es bei Typhus als intestinales Antiseptikum.
Methylenum ist angezeigt, sobald eine eitrige Infektion vorliegt und hat bei
Gonorrhoe und Zystitis einen „Rekord“ aufgestellt.
Gemüt – Neurasthenie, Bewusstlosigkeit.
Blase – Blasenreizung, Zystitis, grünlicher Urin, Gonorrhoe.
Extremitäten – Tremor, Spastische, hysterische Kontraktionen.
Haut – Blaufärbung, eitrige Entzündung, kanzeröse Ulzerationen an Haut und
Schleimhaut
Kopf – Hemikranie, Habitueller Kopfschmerz
Lunge – Röchelnde Atmung
Rücken – Rückenschmerzen mit Ischialgie
Temperatur – Typhus, Malaria, Fieber durch Eiterabsorption.
Klinische Indikationen des homöopathisch potenzierten Methylenblaus:
 Eitrige Zustände (z.B. Nephritis) nach unterdrückter Malaria.
 Nierenentzündung nach Scharlach (eines der besten Mittel, neben Calc-s und
Siegesbeckia)
 Eitrige Blasenentzündung
 Harnblasen-Karzinom (siehe auch Anilinum)
 Fieber durch Resorption von Eiter
 Morbus Alzheimer
 Impetigo (auch lokale Anwendung möglich)
Miasmmatische Zuordnung – kanzerinisch.
Ähnliche Arznei – Chinin-s.
Vergleichsmittel – Anilinum, Pyrogenium.
Aus der homöopathischen Literatur:
Grimmer schreibt: „Die Farbstoffe sind alle krebserregend. Injektionen von rohem
Methylenblau haben einen Fall von Krebs des Oberschenkelhalsknochens bei einem
fünfzigjährigen Mann geheilt. Soweit ich weiß, ist dieses Arzneimittel noch nicht
homöopathische aufbereitet angewandt worden“ (Anmerkung: inzwischen schon).
Weiter: „Krebsgeschwüre auf der Haut und den Schleimhäuten innerer Organe wie
Uterus, Lunge und Magen-Darm-Trakt wurden mit diesem Arzneimittel gelindert und
geheilt; die Hämorrhagien sind meist hellrot mit einigen Klümpchen, Husten mit
blutdurchsetztem Auswurf und erschwerter Atmung kann mit diesem Arzneimittel
geheilt werden“.
Quellen:
Murphy, Klinische Materia Medica
Ahmed N. Currim – Arthur Hill Grimmer, Das Lebenswerk eines der bedeutendsten
Homöopathen