Ephedra

Ephedra vulgaris

Ephedra vulgaris

Zweijährige Pflanze aus der Gattung der Meerträubchengewächse. Vorwiegend beheimatet in Trockengebieten, auf Felsen, Stein und Sand. Die Pflanze wird bis zu ca. 50 cm. hoch und hat lange dünne, unten verholzte Stängel und in der Blütezeit trägt sie kugelige blutrote Scheinfrüchte. Der Hauptwirkstoff des Meerträubels ist Ephedrin, ein einfach gebautes Alkaloid, das cheimisch dem Amphetamin und Adrenalin sehr ähnlich ist. Es wirkt stimulierend auf den Sympathikus und erweiternd auf die Bronchien, es verengt die Blutgefäße und hat eine erregende Wirkung auf das Zentralnervensystem.

Allgemeines

Das Meerträubchen ist eine der ältesten Pflanzen überhaupt; man vermutet, dass es schon die Neandertaler medizinisch genutzt haben, in China ist es unter dem Namen Ma Huang seit mehr als 5000 Jahren bekannt und im heutigen Irak wurde es in uralten Gräbern gefunden. Die Leibwächter von Dschingis Khan hielten sich damit wach, nordamerikanische Indianer trinken es als Stimulanz und in Zen Klostern wird es von Mönchen konsumiert, um die Konzentration bei Meditationen zu erhöhen. Das Mittel wurde als Extrakt von Dr. B.H: Mouravow geprüft und es gibt eine neue homöopathische Prüfung aus dem Jahr 1997 von Dr. Jürgen Hansel/München.

Vergiftungserscheinungen

Schlaflosigkeit, motorische Unruhe, Erregungszustände, Mundtrockenheit, Reizbarkeit, Erbrechen, Tachykardie, Bluthochdruck, die Augen fühlen sich herausgedrückt an, tumultartige Herzsensationen, Erweiterung der Bronchien, Verengung der Blutgefäße.

Charakteristika

Stimmungsschwankungen zwischen erregt, heiter, stark, high und dem Gegenteil: Apathie, Rückzug und Schweigsamkeit.

Gefühl, man kann alles erreichen, wie „Rambo“

sorglos gegenüber Gefahren

soziale Enthemmung

sexuelle Stimulation und verstärkte Sexualität

großes Bedürfnis nach Kommunikation, Geschwätzigkeit

aktiv, leistungsstark, wachsam

appetithemmend

erhöhter Harndrang

erhöhter Bewegungsdrang

Schlaflosigkeit

kleptomanische Bedürfnisse

kann wie ein Partydroge wirken

Von Dr. Jürgen Hansel wird Ephedra häufig bei Erkältungen eingesetzt, indiziert vor allem bei auffällig verändertem Gemütszustand, „es ist angezeigt, bei Menschen, die sonst fröhlich, kommuikativ, extrovertiert und voller Energie sind und die während eines grippalen Infektes in tiefe Melancholie verfallen“.

Sonstige wichtige Indikationen: Asthma, Atemnot, erschwertes Atmen z.B. beim Emphysem, entzündete Bronchien, bei Kropf, Morbus Basedow, Kopfschmerzen.

Bei stürmischen und vehementen Herzsensationen, Tachykarien.

Linksseitige Migräne mit Taubheit im linken Arm.