Stramonium
STRAMONIUM – Datura Stramonium
Stechapfel (Solanaceae Nachtschattengewächs)
Der Stechapfel gehört zu der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceaen), wie die bekannten Pflanzen Tomate (Lycopersicum esculentum), Kartoffel (Solanum tuberosum), Aubergine (Solanum melangena), Paprika (Capsicum), Tabak (Nicotiana tabacum), Tollkirsche (Belladonna), Bilsenkraut (Hyosciamus niger), um nur die bekanntesten zu erwähnen.
Die meisten Nachtschattengewächse stammen aus Amerika oder Asien, aber sind seit langer Zeit bei uns heimisch. Die Azteken und Chinesen benutzten die Mittel als Droge.
Besonders die Samen des Stechapfels sind durch ihren Atropingehalt – (S)Hyoscyamin und Scopolamin – hochgiftig , wobei der Wirkstoffgehalt von Pflanze zu Pflanze schwankt. Schon 15 Stechapfelsamen können tödliche Komplikationen verursachen.
Atropin ist ein Gemisch aus (S) Hyosciamin und (R) Hyosciamn in Verhältinis 1:1. (R)Hyosciamin entsteht aus (S)Hyoscyamin durch Umwelteinflüsse.
Atropin beinflusst die Freisetzung von Neurotransmitter, durch Hemmung des Parasympaticus entstehen folgende Symptome:
Beschleunigte Herzfrequenz, Weitstellung der Pupillen und Bronchien, vermehrte Speichel- und Schweißbildung.
Scopamin dämpft das ZNS und ist hochgradig halluzinogen. Das gesamte NS ist gestört:
Empfinden von Zeit wird aufgelöst
Angstzustände,
Sprachstörungen
Der Kontrollemechanismus zwischen Wirklichkeit und Vorstellung entgleist.
Beim Stramonium spielt Licht und Schatten, Gut und Böse eine wichtige Rolle. Die dunkle und schattige Seite, wie Aggression, Zerstörungssucht, Boshaftigkeit und Einbildungen tritt in Erscheinung.
Verwendung in der Homöopathie ab der C30:
Häufiges Mittel bei Kindern
Indikation
akute fieberhafte Erkrankungen
Fieberkrämpfe
nächtliches angstvolles Erwachen mit Wahnvorstellungen
Unruhe, Hyperaktivität
Epilepsie
Asthma
Causa:
Unterdrückter Hautausschlag und/oder Absonderungen. Nützlich wenn Scharlach oder Windpocken ohne oder mit wenig Hautauschlag gewesen ist und seit diesem Zeitpunk sich das Kind verändert hat.
Schreck, Schock
Enttäuschung
Kopfverletzung (Geburtstrauma)
Sonne
Körperliche Symptome:
Kopfschmerzen von der Sonne
Erweiterte Pupillen
Verzerrtes Gesicht
Übelkeit, Erbrechen
Krämpfe, Konvulsionen, Spasmen, Zuckungen
Taumelnder Gang
Scharlach ohne Hautausschlag
Magenschmerz < kalte Getränke
Psychische Symptome
Angst vor Dunkelheit : kann nicht ohne Licht schlafen
Wacht nachts schreiend auf und sieht Gespenster
Redet im Halbschlaf
Beten, singen, lachen
Albernes Benehmen
Klammert
Angst im Tunnel
Angst allein zu sein
Angst vor Hunden besonders von Schwarzen
Angst vor Wasser und vor glänzenden Gegenständen
Stottern
Hält die Hände dauernd an die Genitalien
Enuresis
Modalitäten:
Schlechter: Dunkelheit, Allein, Tunnel, Anblick von glänzenden Gegenständen
(zB. Wasserspiegelung)
Besser: Licht, Gesellschaft, Wärme
Leitsymptome:
Gewalt, Aggressivität, Zerstörung
Panik, Klammern
Konvulsionen, Zuckungen, Ticks
Bettnässen
Rückzug, Autismus
Phobie, Furcht vor der Dunkelheit
Verlangen Gesellschaft (alles schlechter wenn er allein ist)